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Die Verborgenen

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Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Laune töten konnten.

Es geht um Mord
    N achdem er bis zum Mittag geschlafen hatte, konnte Pookie die Dinge etwas besser verdauen. Bryan Clauser war also ein fleischköpfiger Mutant. Na und? Er war immer noch Pookies bester Freund. Er hatte Pookie das Leben gerettet. Jetzt durchzudrehen, würde niemandem helfen. Pookie musste eine Möglichkeit finden, Bryan durch all die Untiefen zu lotsen, die noch vor ihnen lagen. Verdammt, es war schließlich nicht so, dass Bryan ein Yankees-Fan gewesen wäre – oder etwas anderes wirklich Unverzeihliches.
    Emma tanzte um seine Füße. Eigentlich sollte Pookie ihr jeweils nur eine Leckerei geben, doch jetzt packte er eine große Handvoll spezieller Köstlichkeiten und ließ sie auf den Küchenboden fallen. Das Leben ist kurz; Leckereien sind schon in Ordnung.
    Er schenkte sich eine Tasse Kaffee aus Robins Kaffeemaschine ein. Hübsches Gerät. Alles, was Robin besaß, war hübsch. Eine Gerichtsmedizinerin, so schien es, verdiente ein wenig mehr als ein Inspektor bei der Mordkommission.
    Er hörte Schritte hinter sich und dann die Stimme einer Frau. »Hast du Kaffee gemacht?«
    Mit dem Becher in der Hand drehte er sich um. Gähnend und mit verschlafenen Augen schlurfte Robin ins Esszimmer. Sie trug nichts als ein schwarzes T-Shirt, das zu groß für sie war; höchstwahrscheinlich gehörte es Bryan. Sie setzte sich an den Tisch. Pookie schenkte ihr einen Becher Kaffee ein, dann setzte er sich zu ihr.
    Sie nahm einen Schluck. »Nachdem du dich hingelegt hast, habe ich noch ein bisschen rumtelefoniert, aber dann war ich auch völlig hinüber. Diana, eine Freundin von mir, hat angerufen und mich geweckt. Ericksons Zustand hat sich stabilisiert.«
    »Es geht ihm wieder gut?«
    »Nicht ansatzweise«, sagte sie. »Er ist immer noch auf der Intensivstation. Bisher ist er nicht wieder aufgewacht.«
    Ein Messer im Bauch war schlimmer als eine Kugel in der Schulter, aber Bryans Wunde war innerhalb weniger Stunden verheilt. »Erickson besitzt das Zett. Warum ist er nicht schon wieder fit?«
    »Keine Ahnung«, sagte Robin. »Ich habe nichts als eine Hypothese. Ich weiß nichts über diese Menschen. Hast du von Bryan gehört?«
    Das hatte er nicht. Aber Bryans Dad hatte ihm eine Nachricht hinterlassen. Der arme Mike war total durcheinander. Vielleicht musste man diesen Preis bezahlen, wenn man sein Kind ein Leben lang angelogen hatte. Aber Pookie wollte sich nicht als Richter aufspielen.
    »Bisher kein Wort von Bri-Bri«, sagte Pookie. »Ich glaube, er ist okay, also mach dir keine Sorgen.«
    Robin verschränkte die Arme vor der Brust und rieb sich die Schultern. »Er ist nicht okay. Bitte, Pookie, sag mir, was wirklich los ist.«
    Bryans Zustand machte ihr schwer zu schaffen. Sie wollte Bryans Schmerz teilen, wollte ihm bei allem zur Seite stehen, doch es war nicht Pookies Aufgabe, ihr die Wahrheit zu sagen. Wenn Bryan nicht wollte, dass sie Bescheid wusste, dann war das sein gutes Recht, und Pookie musste ihn darin unterstützen.
    »Weißt du was, Bo-Bobbin? Wie du selbst mehrfach betont hast, bist du nicht mehr seine Freundin. Es geht dich nichts an.«
    Sie lachte ihm ins Gesicht. »Ach, jetzt tust du so, als hätten wir nichts mehr miteinander zu tun? Du hast sechs Monate lang versucht, uns wieder zusammenzubringen.«
    Sie beugte sich vor und legte ihre Finger auf sein Handgelenk. »Pookie, ich habe einen Fehler gemacht, als ich Bryan vertrieben habe. Ich liebe ihn. Und ich kenne ihn. Vielleicht nicht so gut wie du, aber ich kenne ihn, und ich glaube, er steht kurz davor, etwas wirklich Übles zu tun. Wenn du nicht zulässt, dass ich ihm helfe, und ihm stößt etwas zu, dann wirst du deines Lebens nicht mehr froh werden.«
    Darauf fiel ihm keine witzig-knappe Bemerkung ein. Sie hatte recht, aber das änderte nichts. Es war einzig und allein Bryans Entscheidung, Robin oder sonst jemandem etwas zu sagen.
    »Ich kann nicht«, sagte Pookie.
    Ihre Augen wurden schmal. Er hatte plötzlich das Gefühl, als würde sie ihm mit jener magischen Mädchen-Macht, die Frauen manchmal draufhaben, direkt ins Gehirn sehen. Dann drehte sie sich um und musterte das RapScan-Gerät, das auf dem Tisch stand. Ihre Augen wurden immer größer. Sie legte die Hand auf ihren Mund. »O mein Gott. Die zweite Probe stammte von Bryan .«
    Was hatte er gesagt? War es so offensichtlich, oder hatte er ihr ungewollt einen Tipp gegeben? Er musste die Sache aus der Welt schaffen, und zwar schnell. »Oh, ich bitte dich, warum

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