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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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befand sich die psychiatrische Station, wo Erickson untergebracht worden war. Eine mannshohe Backsteinmauer, über der sich ein drei Meter hoher roter Zaun erhob, zog sich entlang des Bürgersteigs. Bryan war nicht sicher, ob der Zaun die Patienten fest- oder Eindringlinge fernhalten sollte.
    Adam fuhr langsamer, machte dann eine rasche Wende und rollte auf einen freien Parkplatz unmittelbar vor der Twentieth. Bryan versuchte, ebenso rasch zu wenden und musste feststellen, dass der Buick nicht nur ein launisches Fahrzeug war, sondern Adam auch ein bei Weitem besserer Fahrer. Schließlich parkte Bryan direkt hinter dem Magnum. Die hintere Beifahrertür des Kombis öffnete sich. Alder stützte sich auf seinen Stock, während er langsam ausstieg. Bryan stieg ebenfalls aus und ging ihm entgegen.
    »Warten Sie hier, Inspektor«, sagte Alder. »Ich werde mit Chief Zou sprechen und die Sache klären.«
    »Sind Sie mit ihr befreundet?« Vielleicht konnte Alder ihm helfen, ein paar Sachen in Ordnung zu bringen und Pookie seinen Job wiederzubeschaffen.
    »Ich habe sie seit achtundzwanzig Jahren nicht mehr gesehen«, sagte Alder. »Und wir sind keineswegs befreundet. Adam? Los geht’s!«
    Alders Stock klickte gegen den Bürgersteig, als er und Adam auf eine Öffnung in der Mauer zugingen, die zum Klinikkomplex führte.

Im Irrgarten
    D ie elektrischen Lichter waren ausgeschaltet. Oben auf dem von Schädeln umgebenen Mast brannten noch ein paar Fackeln, deren schwaches Licht kaum bis in die Gräben der Arena reichte.
    Es war vollkommen still, bis auf das Knirschen der Erde unter ihren Füßen und einem schwachen, aber regelmäßigen Dröhnen, das aus dem Schiffswrack links hinter Aggie kam. Rechts und links erhoben sich die Grabenwände. Aggie konnte die hohe Decke der Höhle nicht erkennen, dazu war es zu dunkel. Er ging immer weiter und versuchte, nicht daran zu denken, dass er durch einen Irrgarten lief, in dem ein Junge im Teenageralter abgeschlachtet worden war, um den hier hausenden Kreaturen als Nahrung zu dienen.
    »Dort entlang«, sagte Hillary, als sie sich nach rechts wandte.
    Aggie folgte ihr. Das seltsam widerhallende Geräusch wurde immer intensiver, und schließlich begriff Aggie, worum es sich handelte: Mama schnarchte.
    Hillary hatte ihn aus der weißen Zelle geführt, wobei sie einen anderen Gang benutzte als zuvor. Diesmal endete der Weg nicht auf dem Sims; Aggie fand sich plötzlich im Irrgarten in der Arena wieder, nachdem er sich durch eine schmale verborgene Passage geschoben hatte. Aggie hatte nicht gewusst, was ihn erwartete, doch er hatte auf keinen Fall damit gerechnet, den Ort verlassen vorzufinden, und er hätte sich nie träumen lassen, dass eine Arena, in der zu anderen Zeiten Monster, Tod und Entsetzen herrschten, noch beunruhigender sein konnte, wenn sie leer und fast völlig dunkel war.
    Ein Ziehen an seinem Arm. Hillary machte eine weit ausholende Geste wie ein stolzer Hausbesitzer. »Heute Nacht werden alle hier sein, um zuzusehen, wie der König sich mit Mama vereint und unserer Art eine Zukunft schenkt. Dann werde ich dich nach draußen bringen. Bis dahin habe ich einen Ort für dich ausgesucht, an dem du warten wirst. Komm.«
    Sie wandte sich nach links. Aggie ging ihr nach und stand plötzlich vor der Höhlenwand. Eine Sackgasse. Hillary schob sich um einen großen Felsblock herum in den freien Raum dahinter. Sie war nicht mehr zu sehen.
    Vorsichtig umfasste Aggie die Stricktasche mit neuem Griff. Dann folgte er ihr.

Eine Gestalt aus Amys Vergangenheit
    E s war, als wäre sie in eine Zeitschleife geraten.
    Amy hatte diesen Mann seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Er hatte noch dieselben Augen, denselben Mund und dasselbe Gesicht, auch wenn Falten seine Züge verwischt und weicher gemacht hatten. Doch alle Zeit der Welt konnte die Erinnerung an ihre letzte Begegnung nicht auslöschen.
    »Alder Jessup«, sagte sie.
    Er lächelte und nickte. »Amy Zou. Es ist lange her.«
    Sie musterte den Mann direkt hinter Alder. Wieder machte sich das Gefühl einer Zeitschleife bemerkbar. Der Mann sah aus wie ihre weit zurückliegende Erinnerung an Alder, wenn dieser ehemalige Alder ein Metal-Hipster-Schwachkopf gewesen wäre.
    »Hey, Cop«, sagte der junge Mann. »Die starren Gestapo-Blicke funktionieren vielleicht bei verwöhnten Bälgern mit Treuhandfonds, aber die Phase hab’ ich hinter mir.«
    Alder schloss die Augen und seufzte. »Chief Amy Zou, das ist mein Enkel Adam. Adam wollte sich gerade

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