Die Verborgenen
zurückzugehen.
»Bri-Bri, Zou hat für alles gesorgt.«
Bryan sah nicht überzeugt aus. »Ich weiß nicht, Mann. Was ist, wenn eine dieser Kreaturen aus dem Keller angreift?«
»Dann wird diese Kreatur geschreddert. Zou hat alles für uns organisiert, Bruder. Hier geht es nicht darum, einen Schatten in einer dunklen Gasse zu verfolgen. Die SWAT -Jungs zeigen, dass es ihr ernst ist. Und die haben das auch kapiert.«
Bryan nagte an seiner Unterlippe. Dann nickte er. »Vermutlich. Ich bleibe heute Nacht trotzdem auf dem Klinikgelände. Bist du dabei?«
Pookie zuckte mit den Schultern. »Klar. Ich bleibe hier. Ich könnte für Blue Balls ein paar Handlungsabläufe skizzieren, bei denen eine Klinik im Mittelpunkt steht. Ich muss morgen nicht besonders früh raus, denn anscheinend sind wir immer noch arbeitslos. Ich frage mich, warum Chief Zou den Sergeant nicht angerufen hat, obwohl sie es vorhatte.«
Wenn Amy Zou ankündigte, dass sie etwas tun würde, dann konnte man all sein Geld darauf setzen, dass es geschah. Es musste einen guten Grund dafür geben, dass sie es noch nicht erledigt hatte.
Trautes Heim, Glück allein
C hief Amy Zou fuhr in ihre Garage. Als sie aus dem Wagen stieg, hatte sie die Sig Sauer in der Hand, deren Lauf sie um 360 Grad in der Garage kreisen ließ.
Nichts.
Niemand hatte je zuvor ihre Familie bedroht. Kein wütender Krimineller, der wollte, dass sie einen Fall ruhen ließ, kein Drogenboss, der Rache schwor, nicht einmal ein primitiver Gangstertyp mit zwanzig Jahren bis lebenslänglich vor sich, der sie ansah und sagte: Dafür wirst du bezahlen. Nichts. Bis heute.
Sie konnte nicht mehr richtig atmen. Etwas schien ihre Brust zusammenzudrücken und ihr die Luft abzuschnüren. Im Laufe ihrer Karriere war sie dreimal im Dienst angeschossen worden; auf sie geschossen hatte man viel häufiger. Und doch hatte sie noch niemals solche Angst empfunden.
Die hintere Tür der Garage führte in die Küche. Amy Zou hörte, dass im Wohnzimmer ein Film lief. Sie bewegte sich so leise sie konnte, auch wenn sie eigentlich nicht wusste, warum. Vielleicht hoffte sie, dass Rex und seine Kreaturen so dumm waren, sich zu sicher zu fühlen. Dann wäre sie möglicherweise in der Lage, sich an diese Wesen heranzuschleichen und alles rasch zu Ende zu bringen.
Sie hörte noch etwas anderes. Ihre Tochter Tabz, die leise weinte.
Wenn sie dir wehtun, Baby, wenn sie dir auch nur ein Haar krümmen, werde ich sie auf der Stelle umbringen.
Amy Zou betrat die Küche. Da niemand darin war, folgte sie dem Geräusch des Weinens ins Wohnzimmer, den Lauf ihrer Pistole nach vorn gestreckt.
Ihr Mann kniete auf dem Boden. Ein Knebel war eng um seinen Kopf und seinen Mund geschlungen. Seine Hände waren auf den Rücken gefesselt. Links von Jack stand die wimmernde, ebenfalls geknebelte Tabz. Ihr Gesicht war von Tränen überströmt, ihre Arme umklammerten mit aller Kraft einen Teddybären. Rechts von Jack stand Mur. Sie hatte den Kopf gesenkt, und ihre Augen starrten unter ihrem dichten schwarzen Haar hervor. Auch Mur war geknebelt worden, doch eigentlich sah sie nicht verängstigt aus. Ihre Miene verriet vielmehr Wut und Hass.
Hinter Amys Familie standen … Monster .
Es waren zwei. Der erste hatte ein kurzes braunes Fell und ein Hundegesicht. Er war so groß, dass sein Kopf fast die Decke berührte. Sein Unterkiefer war leicht nach rechts verschoben, und seine lange rosa Zunge hing ihm links aus dem Maul. Er trug Bermuda-Shorts mit Blumenmuster und eine schwere, schmutzige Decke, die ihm um die Schultern hing, sonst nichts. Er hielt eine schaftlose automatische Schrotflinte mit Rundmagazin – eine Armsel Striker – in seiner linken Hand. Er war so groß, dass selbst diese bullige Waffe wie eine Pistole wirkte.
Die Schrotflinte war auf Tabz’ Hinterkopf gerichtet.
Das andere Monster hatte ein Schlangengesicht und den Körper eines Bodybuilders, der jedoch zum größten Teil ebenfalls unter einer schmutzigen Decke verschwand. Das Wesen trug Jeans, Arbeitsstiefel und ein blaues Sweatshirt der San Jose Sharks, das an den Nähten spannte. Auch diese Kreatur hielt eine Waffe – eine .44er Automatik, deren Mündung nur wenige Zentimeter von Murs Schläfe entfernt war.
Zwischen den beiden hoch aufragenden Albtraum-Gestalten stand ein völlig entspannter Rex Deprovdechuk hinter ihrem gefesselten und geknebelten Ehemann. Amy war sofort klar, dass einzig und allein der Junge das Sagen hatte.
Sie richtete ihre Sig Sauer
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