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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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eine Spur. Von der bedeutungslosen Tatsache, dass er gefeuert worden war, würde sich Bryan nicht abhalten lassen, eine Spur zu verfolgen.
    Sie hatten die Nachricht über Polizeifunk gehört: Ein Penner war in der Nähe des Civic Center aufgegriffen worden; ein Penner mit einem Baby. Der Mann war verletzt gewesen. Rettungssanitäter hatten ihn und das Baby ins SFGH gebracht. Als der Beamte, der die Festnahme durchgeführt hatte, Bericht erstattete, hatte er erklärt, die Decke des Babys sei bedeckt mit Kreisen und Zacken und so okkultem Zeug .
    Ein Penner mit einem Baby. Mike Clauser hatte dasselbe erzählt.
    Die meisten Cops im SFGH waren damit beschäftigt, für Ericksons Sicherheit zu sorgen. Deswegen – und wegen der zahllosen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem neuen Killer, dem Hand-Werker, sowie der Tatsache, dass Zou nicht da war, um alles zu organisieren – hatte im Augenblick niemand Bryan und Pookie besonders deutlich auf dem Radar.
    Die beiden traten im zweiten Stock des Hauptgebäudes der Klinik aus dem Aufzug – weit entfernt vom Psychiatrie-Flügel. Hier war der verletzte Obdachlose untergebracht.
    Bryan sah sich im Flur um. Es war nicht schwierig, das richtige Zimmer zu finden, denn ein uniformierter Beamter saß auf einem Stuhl davor.
    »Scheiße«, sagte Bryan. »Pooks, glaubst du, dass du ihn bequatschen kannst, damit er uns reinlässt, oder ist die Macht nicht mehr mit dir angesichts dieses Mannes?«
    Ein verächtliches Schnauben kam über Pookies Lippen. »Ich bitte dich, Alter. Erkennst du ihn nicht? Das ist Stuart Hood.«
    Bryan erkannte Hood wieder. Er war der Beamte, der nach Jay Parlars Tod die erste Befragung von Tiffany Hine durchgeführt hatte.
    »Komm«, sagte Pookie. »Ich quassle uns den Weg frei. Sehen wir mal, ob Papa seine magischen Fähigkeiten für immer verloren hat, oder ob die Sache mit den SWAT -Jungs einfach nur Pech war.«
    Sie gingen los, doch nach nicht einmal zehn Schritten wurde Bryan langsamer und blieb schließlich stehen. Ein neuer Geruch. Ein schwacher, aber eindringlicher Geruch, der die üblichen Klinikgerüche nach Medizin und Desinfektionsmitteln überlagerte.
    Bryan kannte diesen Geruch. Er glich dem in Rex Deprovdechuks Wohnung. Ähnlich, und doch auf subtile Weise einzigartig. Das Baby oder der Penner oder beide waren Zetts.
    »Bryan«, sagte Pookie, »ist alles in Ordnung? Du wärst fast gestolpert.«
    Bryan blinzelte und schüttelte den Kopf. »Ja, alles in Ordnung.« Er musste lernen, seine Reaktion auf diesen Geruch zu kontrollieren. Was würde geschehen, wenn er auf eine der Kellerkreaturen stieß und ihr Geruch seine Konzentration zerstörte? Unkonzentriert einer Gestalt wie dem Bärenwesen gegenüberzutreten, konnte Bryans Tod bedeuten.
    Pookie legte Bryan die Hand auf die Schulter. »Bist du sicher?«
    Bryan holte tief Luft und schüttelte energisch Kopf und Schultern. »Ja. Mir geht’s gut.«
    Er folgte Pookie bis vor das Zimmer.
    »Stuart Hood!«, sagte Pookie. »Schön, Sie wiederzusehen.«
    Hood sah auf und lächelte Pookie breit an. »Inspektor Chang.«
    »Nenn mich einfach Pookie. Hey, hast du gehört, dass Zou uns wieder eingestellt hat?«
    Hood sah von Pookie zu Bryan und dann wieder zu Pookie. »Nein, habe ich nicht. Das sind großartige Neuigkeiten. Gratulation.«
    »Danke«, sagte Pookie. »Und wir sind wieder an einem Fall dran, der mit dem zu tun hat, was Tiffany Hine gesehen hat. Erinnerst du dich an sie?«
    »Die Dame mit dem Werwolf?«
    Pookie schnippte mit den Fingern. »Genau.« Er beugte den Kopf in Richtung Tür. »Wissen wir, wer der Penner ist, der das Baby bei sich hatte?«
    Hood nickte. »Die Fingerabdrücke wurden schon überprüft. Der Typ heißt Aggie James. Ein paar Anklagen wegen Besitzes einer geringen Menge Drogen, aber keine größeren Vorstrafen. Keine ständige Adresse. Zeugen behaupten, dass er aus einem U-Bahn-Tunnel gekommen ist. Die Ärzte meinen, dass er eine Gehirnerschütterung hat, aber es hört sich nicht nach etwas Größerem an.«
    »Was ist mit dem Baby?«, sagte Bryan. »Ist es sein eigenes Kind?«
    Hood zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Das Baby wurde bis jetzt noch nicht identifiziert. Es liegt auf der Neugeborenenstation.«
    Pookie zog seinen Notizblock aus der Tasche und skizzierte dasselbe Symbol aus Dreiecken und Kreisen, das Bryan zuerst gezeichnet hatte. Dann hielt er den Block so, dass Hood ihn sehen konnte.
    »War dieses Symbol auf der Decke?«
    Stuart Hood sah es sich an und nickte.

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