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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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»Ja. Die Decke hat er noch immer bei sich. Die Sanitäter haben ihn direkt hierherge bracht. Deswegen wurde auch noch keine Liste seiner persönlichen Besitztümer erstellt. Mir hat man gesagt, dass es um Kidnapping gehen könnte, also muss jemand da sein, der ihn im Auge behält.«
    »Wir müssen in dieses Zimmer«, sagte Pookie. »Nur für ein paar Minuten. Hast du etwas dagegen?«
    Stuart schüttelte den Kopf. Dann stand er auf und öffnete die Tür, sodass Bryan und Pookie hineingehen konnten. Im Zimmer lag ein Schwarzer in einem Klinikbett. Die Bettdecke reichte ihm bis zur Brust. Um den Kopf trug er einen weißen Verband, und seine linke Hand war mit einer Handschelle an den Bettrahmen gefesselt.
    Bryan wartete auf das flatternde Gefühl in seiner Brust, doch es kam nicht. Der Mann im Bett war ein ganz gewöhnlicher Mensch.
    An der Wand stand ein Rollwagen. Pookie ging hin und hob einen durchsichtigen Beutel hoch, wie er für Beweismittel verwendet wird. In ihm befand sich eine Decke. »Sie ist über und über mit Symbolen bedeckt«, sagte er. »Sieh dir das an.« Er warf sie Bryan zu.
    Bryan fing sie auf. Obwohl sich die Decke unter einer Plastikschicht befand, war der Geruch fast überwältigend. Er stieg Bryan in den Kopf. Wie in Rex’ Wohnung löste der Geruch bei Bryan das Bedürfnis aus, irgendetwas zu tun; doch jetzt war dieser Drang hundert-, vielleicht sogar tausendmal stärker. Bryan gab Pookie den Beutel zurück.
    Der Geruch kam nicht allein von der Decke. Bryan musterte den Rollwagen. Auf ihm befanden sich noch andere Beutel. Einige enthielten die Kleider des Obdachlosen, und in einem befand sich eine Art Stricktasche. Sie alle strömten diesen mächtigen Geruch aus.
    Bryan trat an das Klinikbett und beugte sich herab. Auch der Obdachlose hatte diesen Geruch an sich, doch hier war er nicht so stark.
    Der Mann schien ihre Gegenwart zu spüren. Seine Augenlider schoben sich zuckend nach oben, und er wandte den Kopf in Bryans und Pookies Richtung. »Sind Sie beide … Bullen?«
    Pookie seufzte. »Ich muss endlich daran denken, das Neonschild über meinem Kopf auszuschalten. Hallo, Mister James. Ich bin Inspektor Chang. Das ist Inspektor Clauser.«
    Bryan nickte knapp. »Wie geht es Ihnen, Mister James?«
    Der Mann blinzelte langsam, als bereitete es ihm Schmerzen, auch nur die Augenlider zu bewegen. »Ich bin am Leben«, sagte er. »Wo ist mein Baby?«
    »Hier in der Klinik«, sagte Pookie. »Dem Jungen geht es gut. Sie behaupten, dass er Ihr Baby ist?«
    Aggie starrte zuerst Pookie und dann Bryan an.
    »Ja, genau«, sagte Aggie. »Bringen Sie mir meinen Jungen, oder ich werde Sie verklagen.«
    Pookie schüttelte den Kopf. »Der Kinderschutzdienst muss erst noch die Identität des Jungen feststellen.«
    Aggie versuchte, sich aufzusetzen. Er schien überrascht, dass er seine linke Hand kaum bewegen konnte. Er musterte die Handschelle, die ihn ans Bett fesselte, und zerrte dann mit einem Ruck so heftig daran, dass das gesamte Bettgestell rasselte. »Nein! Ketten Sie mich nicht an, ketten Sie mich nicht an! «
    Anketten. Ein merkwürdiges Wort, um eine Handschelle zu beschreiben.
    Mit weit aufgerissenen Augen fixierte Aggie sein bewegungsloses Handgelenk. »Lassen Sie mich gehen«, flüsterte er kaum hörbar. »Geben Sie mir meinen Jungen und lassen Sie mich gehen.«
    »Das können wir nicht«, sagte Bryan. »Mister James, sagen Sie mir, warum Sie diese Zeichnungen auf der Decke angebracht haben.«
    »Das war ich nicht. Ketten Sie mich nicht an, bitte, lassen Sie mich gehen, bevor Hillary herausfindet, dass ich versagt habe.«
    Bryan warf Pookie einen Blick zu. Pookie zuckte mit den Schultern.
    »Hillary«, sagte Bryan. »Ist Hillary die Mutter des Babys?«
    Aggie schüttelte heftig den Kopf. Er atmete immer hektischer. »Mama ist ein Monster .«
    Ein Gefühl der Kälte breitete sich in Bryans Brust und seinem Bauch aus. Das Baby, der Penner, Monster – sie alle waren miteinander verbunden, und sie alle waren ein Teil von Bryans Vergangenheit.
    »Ein Monster«, sagte Bryan. »Haben Sie deshalb diese Zeichnungen auf der Decke angebracht? Um das Baby vor dem Monster zu schützen?«
    »Ich hab’ doch gesagt, dass die Zeichnungen nicht von mir sind! Lassen Sie mich gehen. Lassen Sie nicht zu, dass die mich wieder in die Tunnel bringen. Lassen Sie mich gehen, verdammt noch mal! «
    Pookie beugte sich vor. »Tunnel? Welche Tunnel? Erzählen Sie uns mehr darüber.«
    Aggie schüttelte den Kopf. »Ich

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