Die Verborgenen
Mann werden.
Alles geschah so schnell. Er selbst und Pierre und Sly hatten die Polizeichefin und ihre beiden Töchter hierhergebracht. Die Polizeichefin hatte ihnen mehrere Namen genannt. Sie hatten sogar die Bilder dieser Kriminellen an Chief Zous Computer ausgedruckt, sodass die Krieger wussten, wann sie die richtige Person gefunden hatten.
Der Ehemann der Polizeichefin kochte im Augenblick im Eintopf. Jedenfalls der überwiegende Teil von ihm. Sein Kopf lag im Korb. Mama mochte Hirn.
Sobald Rex die Zeremonie mit Mama zu Ende geführt hätte, würden er und Sly entscheiden, wie sie mit Chief Zous Hilfe die Kriminellen gefangen nehmen würden. Der Erstgeborene hatte diese miesen Typen am Leben gelassen, doch Rex würde das nicht tun. Sobald diejenigen verschwunden waren, die über Maries Kinder Bescheid wussten, würde die Existenz von Rex’ Volk ein noch größeres Geheimnis werden.
Hillary wollte, dass sich ihr Volk ausbreitete, und Rex wollte das auch. Die einzige Möglichkeit, damit das geschah – so hatte sie gesagt –, bestand darin, neue Königinnen zu schaffen. Und die einzige Möglichkeit, eine neue Königin zu schaffen, bestand darin, dass sich ein König mit einer alten Königin vereinte.
Rex war der König, und damit war alles geklärt. Aber wenn er der König war, brauchte er dann nicht eine Krone? Vielleicht konnte jemand eine für ihn machen. Sein Volk hatte diese faszinierenden Tunnel geschaffen; dann gab es doch gewiss auch jemanden, der eine Krone herstellen konnte.
Er war so nervös. Er hatte noch nie zuvor Sex gehabt. Würde er alles richtig machen?
Zwei Männer in weißen Roben kamen aus Mamas Kajüte. Sie traten erwartungsvoll rechts und links neben die Tür. Der Mann auf der linken Seite trug eine Teufelsmaske. Der Mann auf der rechten Seite trug eine Maske, die wie Osama bin Laden aussah.
Beide winkten Rex nach vorn.
Oben auf dem Sims wartete sein ganzes Volk darauf, dass er eintrat. Rex drehte sich langsam um und sah zum Sims und den vom Fackellicht erleuchteten Gesichtern seiner Leute hinauf. Alle waren hier. Jetzt war der Augenblick gekommen, dem Erstgeborenen klarzumachen, dass all das hier Rex gehörte, Rex ganz allein.
»Ich habe eine Entscheidung getroffen«, rief er. Seine Stimme hallte an den Wänden der Arena wider. »Ich werde mich nicht in den Höhlen verstecken und den Kampf anderen überlassen. Ich werde mit ihnen kämpfen. Ich werde sie führen wie ein wahrer König. Aber das bedeutet, dass der Erlöser, die Polizei, oder wer auch immer, mich töten könnte. Ich habe eine Entscheidung darüber getroffen, wer euer Herrscher sein wird, wenn mir etwas zustoßen sollte. Ich benenne Sly als meinen Nachfolger.«
Rex hörte den Applaus. Er war allerdings nicht so laut, wie Rex erwartet hatte. Gab es etwa jemanden, der Sly nicht mochte?
»Aber auch Sly ist ein Krieger«, rief Rex. »Wenn wir beide getötet werden, wird Hillary die Herrschaft übernehmen.« Er hatte Hillary zwar noch nicht gesehen, aber sie war sicher irgendwo oben auf dem Sims.
Rex wusste, dass das eine gute Entscheidung war. Der Erstgeborene hasste Sly, weshalb er vielleicht versuchen würde, sie beide zu töten. Aber nachdem der Erstgeborene Hillary schon einmal gerettet hatte – würde er sie da ebenfalls umbringen? War seine Machtgier so groß?
Er hatte seine Entscheidung verkündet.
Jetzt konnte er es nicht länger aufschieben; Rex musste in die Kajüte gehen und sich mit Mama vereinen.
Ein Geruch kitzelte Rex’ Nase. Er schnüffelte leicht. Dann atmete er tief ein. Was war das?
Er wandte sich Mamas Kajüte zu. Wieder schnüffelte er. Plötzlich fühlte sich sein Gesicht heiß an. Ein weiterer Schritt, und beinahe wäre er über eine lose Planke gestolpert. Er fand sein Gleichgewicht gerade noch wieder, bevor er stürzte. Wäre das nicht wahnsinnig peinlich gewesen? Vor den Augen seines Volkes zu stolpern und hinzufallen?
Rex blieb stehen. Er sah nach unten. Er hatte den größten Ständer aller Zeiten. Sein Gesicht fühlte sich wirklich heiß an.
Und dann drang eine tiefe Stimme aus dem Inneren der Kajüte. Mamas Stimme.
»Venez ah mwah mon rwah.«
Er verstand ihre Worte nicht. Es war ihm auch gleichgültig, was sie sagte, alles war ihm jetzt gleichgültig, bis auf den Geruch in seiner Nase und dem, was in der Dunkelheit auf ihn wartete.
Rex trat durch die Kajütentür.
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N och waren sie nicht offiziell wieder im Polizeidienst, doch eine Spur war
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