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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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er reden wollte.
    Pookie zog an seiner eigenen Halsfessel. Sie saß fest und fühlte sich solide an. Es schien nicht so, als könnte er sie irgendwie abnehmen. An der Rückseite der Fessel führte eine schwere Kette in die Wand. Sicher gab es einen Weg nach draußen – es musste einen geben. Er würde hier unten nicht sterben.
    Hier unten bei den … Kannibalen .
    »Chief«, sagte er. »Was geschieht jetzt?« Er konnte später sein Urteil über sie fällen. Im Augenblick zählte nur, hier wieder lebend rauszukommen.
    Sie zog ihre Töchter noch ein wenig enger an sich, erwiderte jedoch nichts.
    »Antworte ihm«, sagte Verde. Er zerrte an seiner Halsfessel, als hinderte allein sie ihn noch daran, Zou anzugreifen. »Du verräterische Schlampe, antworte ihm.«
    Sie hob den Kopf. Ihre Augen … Pookie war nicht einmal sicher, ob sie wusste, wo sie war. Amy Zou war innerlich völlig weggedriftet.
    In den Wänden erklang ein metallisches Rasseln. Pookie wurde an seiner Halsfessel nach hinten gerissen. Er stolperte und versuchte, sich auf den Beinen zu halten, als er mit dem Rücken gegen die Wand krachte. Die Halsfessel rastete irgendwo ein, und die Zugbewegung stoppte. Pookie versuchte, sich wegzudrücken, doch er konnte sich nicht rühren.
    Ein metallisches Quietschen lenkte alle Blicke auf die Zellentür. Eine dicke alte Frau kam herein. Sie trug ein abgewetztes knielanges Kleid, einen grauen Pullover und ein gelbes Kopftuch mit violettem Pflaumenmuster.
    »Ihr alle seid Verbrecher«, sagte sie mit einer Stimme, die so angenehm klang, wie man es von einer Großmutter mit tiefen Falten im Gesicht erwarten würde. »Die Zeit für eure Verhandlung ist gekommen.«
    Sie machte kehrt und verließ den weißen Raum wieder.
    Ein Schwarm von Männern strömte herein. Alle trugen weiße Roben mit weißen Kapuzen und Gummimasken. Sie füllten den ganzen Raum aus, indem sie jeweils gruppenweise zu einem der Angeketteten gingen. Als wäre das noch nicht surreal genug, sah der erste, der auf Pookie zueilte, wie der Burger King aus. Pookie versetzte ihm eine rechte Gerade, die den König der Fleischklopse von den Beinen riss, doch gleich darauf brach Bryans Partner unter dem Gewicht der anderen zusammen.

Mantel und Degen
    J ohn Smith wusste nicht, was er von all dem halten sollte.
    Seine Harley fuhr dröhnend die Straße hinab und folgte dem schwarzen Kombi. Ausnahmsweise hatte er keine Angst vor irgendwelchen Heckenschützen. Weil er erst noch verarbeiten musste, was er gesehen hatte, blieb ihm im Augenblick einfach keine Energie mehr, um sich zu fürchten. Jene schwarzhaarige Frau hatte mit peitschenden Metallketten Elektroschocks ausgeteilt. Hatten die Ketten die Schocks erzeugt, oder kamen sie aus ihr selbst? Und da war auch noch das winzige Detail, dass er sie ins Gesicht geschossen hatte, doch anstatt sich aus dieser Welt zu verabschieden und dem Verein der Leichensäcke beizutreten, war sie aus einem Fenster im dritten Stock gesprungen. Sie hätte mit gebrochenen Knochen auf dem Bürgersteig liegen müssen, doch als John hinaus auf die Straße trat, war sie verschwunden.
    Und die junge Frau mit den Ketten war noch längst nicht alles. Was hatte es mit dem riesigen Knochenkopf auf sich? Robin hatte aus kurzer Distanz vier- oder fünfmal auf diesen Mann geschossen, doch kurze Zeit später war er wieder aufgestanden.
    Also gab es tatsächlich schlimmere Dinge als Heckenschützen, vor denen man sich fürchten konnte.
    Robin tot. Ermordet wie ein gottverdammter Drogenbaron, niedergeschossen in ihrer eigenen Wohnung. Und ihre letzten an John gerichteten Worte: Sieht so aus, als hättest du keine Angst mehr, ein Cop zu sein. Nun, das war nicht ganz richtig. Er war geradezu entsetzt. Aber Bryan brauchte Hilfe, und weiter gab es da nichts zu diskutieren.
    Das Leben mehrerer Menschen war in Gefahr. John konnte sich nicht länger verkriechen. Er hatte eine Aufgabe zu erledigen.
    Die Bremslichter des Magnum leuchteten auf. Der Wagen rollte auf einen Parkplatz vor einem geschlossenen Walgreens. Das Einkaufszentrum lag direkt an einer Seite des leeren Parkplatzes. Zweistöckige Gebäude zogen sich entlang der beiden anderen Seiten, wodurch ein abgeschlossenes Areal entstand, das nur von der Straße aus einsehbar war. Der Magnum fuhr an das hintere Ende des Platzes und parkte. John ließ seine Maschine daneben ausrollen.
    Bryan stieg aus dem Wagen, eine tiefschwarze Pistole in der rechten Hand. Über seinem Gesicht hing eine Maske von

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