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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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irgendwie Gedanken in Bryans Gehirn schmuggelte, ganz sicher keinen Zauberstab dazu benutzen. Es musste sich irgendwas in der Wohnung befinden. Während Bryan schlief, würde Pookie sich gründlich umsehen.
    Bryans Sig Sauer steckte immer noch in seinem Schulterhalfter. Vorsichtig zog Pookie die Pistole heraus. Dann nahm er die Seecamp-Brieftasche aus Bryans Gesäßtasche; und weil es besser war, ihm auch keine der übrigen Waffen zu lassen, zog Pookie das Kampfmesser aus der Scheide am Unterarm und das Twitch-Messer aus Bryans Gürtel. Wer trug schon ein Messer direkt neben seinen Kronjuwelen?
    Wahnsinnige Killer, wer sonst?
    Pookie musterte die Waffensammlung in seinen Händen und fragte sich unwillkürlich, ob Oscar Woodys Bauch mit einem der Messer aufgeschlitzt worden war.
    Auf dem Nachttisch neben Bryans Bett befanden sich zwei Dinge: ein kleines gerahmtes Foto von Bryan, Robin und Robins Hündin Emma sowie ein billiges Notizbuch mit Spiralbindung. Das Notizbuch war aufgeschlagen und zeigte eine Zeichnung.
    Die Zeichnung eines Dreiecks und eines Kreises mit einem kleineren Kreis in der Mitte und einer bogenförmigen Linie darunter, die von zwei Querlinien geschnitten wurde.
    Pookie ging in die winzige Küche und legte die Waffensamm lung auf den kleinen Tisch.
    Bryan konnte so etwas Entsetzliches nicht getan haben.
    Das konnte einfach nicht sein.
    Pookie spielte mit dem Leben anderer Menschen. Bryan Clau ser war ein Verdächtiger , und trotzdem benahm sich Pookie wie seine Amme. Wenn er doch nur tiefer in Bryans Seele blicken könnte.
    Vielleicht gab es einen Menschen, der genau dazu in der Lage war.
    Bryans Kühlschrank enthielt einen Rest Pizza, den Rest einer chinesischen Mahlzeit, einen halben Burrito und einen Sapporo. Pookie machte ein Bier auf und lehnte sich an die Spüle. Dann zog er sein Handy heraus und wählte.
    Eine schläfrige Stimme antwortete.
    »Hallo?«
    »Robin-Robin Bo-Bobbin. Wie hängen sie?«
    Ein Seufzen, das Rascheln einer Bettdecke und das metallische Klicken einer Hundemarke an einem Halsband.
    »Pookie, sie hängen nicht. Ehrlich gesagt, bei mir gibt es diese sie nicht mal. Es ist spät, und ich bin erschöpft. Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Könnte nicht besser sein«, sagte er. »Wie ich höre, leitest du die Gerichtsmedizin, solange Metz nicht da ist. Glückwunsch, Mädchen.«
    »Das hat nichts zu bedeuten«, sagte sie. »Nur noch mehr Arbeit. Trotzdem, danke. In den letzten achtundvierzig Stunden habe ich mit dem Bürgermeister und mit Chief Zou gesprochen. Sie hat mich angerufen und mir gesagt, dass Verde den Oscar-Woody-Fall hat.«
    »Stimmt«, sagte Pookie. »Gesegnet sei Verdes schwarzes, schwarzes Herz.«
    Eine Pause. »Warum hat er den Fall und nicht ihr?«
    Pookie nahm einen Schluck Bier. »Um ehrlich zu sein, Bo-Bobbin, ich weiß es wirklich nicht. Es ist irgendwie … na ja, irgendwie verrückt.«
    »Kann ich auch von meinen Sachen sagen«, erwiderte sie. »Verrückt.«
    »Wie das?«
    »Verde. Ich habe schon früher mit ihm zusammengearbeitet. Üblicherweise ist er okay.«
    »Außer dass bei ihm der Hut auf dem Arsch sitzt.«
    »Ja, aber im Rahmen dessen, was ein Arsch mit Hut zustande bringt, ist er okay. Du weißt, was ich meine. Ich finde ihn zwar nicht gerade wahnsinnig sympathisch, aber die Zusammenarbeit mit ihm klappt ganz gut. Außer in diesem Fall. Er scheint … ernster als nötig. Und es kommt mir so vor, als ob er die Dinge überstürzt.«
    Die Dinge überstürzen. Erst jetzt wurde Pookie klar, dass er das schon die ganze Zeit über die Aktionen von Chief Zou gedacht hatte. Sie versuchte, den Fall so schnell wie möglich durchzuziehen.
    »Um ehrlich zu sein, Bo-Bobbin, ich rufe nicht wegen Oscar Woody an.«
    »Dann komm zur Sache, damit ich noch etwas schlafen kann.«
    Pookie zögerte. Wenn Bryan herausfand, dass sie diese Unterhaltung führten, würde er sich verraten vorkommen. Brüder vor Bräuten, auch wenn Robin Hudson mit einer üblichen Braut so wenig zu tun hatte, wie man nur zu tun haben konnte.
    »Robin, glaubst du, dass Bryan jemals jemanden verletzen könnte. Ich meine, auf wirklich üble Weise und nicht aus Notwehr oder weil sein Job es in dem Moment verlangt?«
    Jetzt war sie es, die zögerte. »Er ist mir gegenüber nie gewalttätig geworden.«
    »Natürlich nicht«, sagte Pookie rasch und in entschuldigendem Ton. »Das meine ich nicht. Ich will nur darauf hinaus, dass er eine schwierige Zeit durchmacht und ich unbedingt mit jemandem reden

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