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Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)

Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)

Titel: Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Dutton
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Sie nichts dagegen haben.«
    »Sehr gern. Ich weiß gar nicht, womit ich diese Ehre verdient habe.« Katjas Wangen röteten sich vor Aufregung.
    »Genau so wenig oder so viel, wie wir im Gegenzug die Ehre Ihrer Anwesenheit verdienen.«
    Lambert verabschiedete sich, und Malietoa trat einen Schritt auf sie zu. Er sah Katja an und begann, in seiner Sprache auf sie einzureden. Katja verstand kein Wort, und der Häuptling schaute sie so ernst an, dass sie begann, sich unwohl zu fühlen. Malietoa machte eine Pause und warf Reuter einen Blick zu. Der nickte und wandte sich an Katja.
    »Malietoa sagt, er fühle sich geehrt, dass Sie sein Land und sein Volk besuchen. Er möchte, dass Sie wissen, wie sehr er und sein Volk Phebe verehren.«
    Katja nickte. »Sagen Sie ihm, dass ich mich über seine Worte freue und seinen Willkommensgruß sehr schätze.«
    Der Pfarrer übermittelte die Botschaft, und Malietoa nickte wiederholt.
    Jetzt trat Paul Ütersen hinzu und legte einen Arm um den Häuptling, den anderen um Reuter. Er zog die beiden an sich.
    »Es ist schön, wieder hier zu sein, bei euch. Herrmann, wolltest du mir nicht die junge Dame aus Deutschland vorstellen?« Er ließ von den Männern ab und streckte die Hand aus. »Paul Ütersen.«
    Sie ergriff seine Hand, die sich wie Pergament anfühlte. »Katja Gruner. Angenehm.«
    »Ich bitte Sie, seien Sie nicht so förmlich. Wir sind doch nicht zu Hause.«
    Katja lächelte. »Das stimmt, aber ich kenne mich mit den örtlichen Gepflogenheiten noch nicht aus.«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich so direkt frage, doch Ihr Name sagt mir leider gar nichts. Würden Sie mir auf die Sprünge helfen? Wie sind Sie mit Phebe verwandt?«
    »Soweit ich weiß, ist Phebe Parkinson meine Ururgroßmutter.«
    »Darf ich fragen, wer Ihre Eltern und Großeltern sind? Sie müssen meine Unkenntnis entschuldigen, aber Phebe hatte so viele Kinder und Enkel, dass es wahnsinnig schwierig ist, den Überblick zu behalten.«
    »Kein Problem. Also, mein Vater ist Rudolf von Beringsen, meine Mutter heißt Margarete. Ihr Mädchenname ist Weidmann. Mein Großvater väterlicherseits ist Albert von Beringsen.« Sie bemerkte ein feines Zucken um seine Mundwinkel.
    »Albert? Und war Ihr Urgroßvater Heinrich von Beringsen?«, fragte Ütersen, und seine Stimme klang urplötzlich kalt. Katja wunderte sich. Warum hatte sich Ütersens Ton ihr gegenüber verändert? Und woher wusste er von ihrem Urgroßvater?
    »Ja«, erwiderte Katja erstaunt, »weshalb fragen Sie?«
    Ütersen hob die Schultern und schüttelte den Kopf. »Ach, nichts weiter. Ich dachte nur, den Namen schon mal gehört zu haben.«
    Der Häuptling zog Ütersen am Ärmel und redete aufgeregt auf ihn ein. Der versuchte, ihn zu beruhigen, legte ihm die Hand auf den Arm und sprach mit ruhiger Stimme zu ihm. Dann sah der Häuptling Katja mit weit aufgerissenen Augen an und wurde plötzlich laut. Verunsichert wich sie ein paar Schritte zurück. Hilfesuchend schaute sie Ütersen an, doch der war damit beschäftigt, den aufwallenden Zorn des Häuptlings im Zaum zu halten.
    »Was redet er denn da nur?«, fragte Katja und klang verängstigt.
    Ütersen schluckte hart und schaute ihr fest in die Augen.
    »Er sagt, der Teufel, der verfluchte Teufel ist zurück. «

    Takari sprang aus dem Kleinbus, um Katja die Beifahrertür zu öffnen. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, begleite ich Sie zum Bungalow. Liegt auf dem Weg zur Vorratskammer, die ich überprüfen muss.« Er folgte ihr die Veranda hinauf, und schweigend gingen sie hintereinander den Holzweg entlang, der sie zu Katjas Bungalow führte. Als Katja den Schlüssel zückte, um aufzuschließen, stieß sie plötzlich einen schrillen Schrei aus und wich zurück. Vögel flatterten erschrocken aus den Ästen und flogen aufgeregt krächzend davon. Mit einem Satz war Takari bei ihr.
    Über der Klinke der Bungalowtür hing eine Schlange.
    »Weg da!«, befahl Takari und schob Katja hinter sich. Er griff nach einem welken Palmwedel, der über dem Verandageländer hing, und berührte das Tier mit der Spitze. Er wiederholte die Aktion. Als sich die Schlange noch immer nicht regte, ließ er den Wedel fallen, ging zur Tür und hob das Tier mit beiden Händen hoch.
    »Kommen Sie ruhig näher. Die ist mausetot.«
    Katja zögerte zunächst, doch dann siegte die Neugier. Die Schlange war braun und ungefähr zwei Meter lang.
    » Brown tree snake. Kommt in unserem Regenwald ziemlich häufig vor. Wir nennen sie auch doll’s eye. Sehen Sie

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