Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)

Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)

Titel: Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Dutton
Vom Netzwerk:
gibt hier keine andere Möglichkeit«, erklärte er und kletterte aus dem Wagen. »Verriegeln Sie sicherheitshalber die Türen.« Er warf den Schlüssel auf den Fahrersitz und ging hinunter zum Strand.
    Katja drückte auf die Zentralverriegelung und nahm ihren Bikini aus dem Rucksack. Während der Umkleideaktion entfuhr ihr ein halblauter Fluch, weil sie sich den Hinterkopf am Dach anstieß. Als sie fertig war, stieg sie aus, schnappte sich Handtuch und Schnorchelausrüstung und schloss den Wagen hinter sich ab. Sie fand Lambert, im Sand sitzend, den Blick auf die Bucht gerichtet.
    »Fertig.« Sie hielt ihm den Schlüssel hin. Lambert verstaute ihn in einem wasserdichten Behälter, den er an einer Kette um den Hals trug. Es war früher Nachmittag, die See lag glatt wie ein Spiegel vor ihnen. Ein Dunstschleier weiter draußen verwischte die harte Linie zwischen Wasser und Himmel, die das harsche Sonnenlicht sonst zeichnete. Katja stand neben Lambert und folgte seinem Blick. Zwei winzige Inseln ragten steil aus der Meeresbucht, ein paar Kanus glitten gemächlich an ihnen vorüber. Einer der Ruderer hob die Hand, um jemanden zu grüßen, der auf den Felsen stand und sein Netz einholte. Der Dunst zeichnete das Bild weich, wie mit Kreide gemalt.
    »Geradezu paradiesisch ist es hier«, sagte Katja und beschirmte ihre Augen vor den grellen Reflexionen, die auf der Wasseroberfläche tanzten.
    »Wenn Sie wüssten, was sich in der Tiefe des Hafenbeckens so alles angesammelt hat, sähen Sie das anders.« Lambert stand auf und strich sich den Sand von den Händen.
    »Was liegt denn dort unten?«
    »Jede Menge Wracks. Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg, Schiffe, sogar ein Panzer.« Er deutete mit dem Kinn nach rechts, wo das Riff an einer Stelle das Wasser kräuselte und einen weißen Strich auf das Blau malte. »Da drüben ist die ehemalige Submarine Base. Die Japaner haben dort am Rand des Riffs ihre U-Boote geparkt. Heute ist das für Taucher ein Paradies, aber selbst uns Schnorchlern wird einiges geboten. Worauf warten wir?«
    Katja hob die Schultern. »Ich will ja nicht undankbar erscheinen, aber, ehrlich gesagt, bin ich nicht sonderlich scharf auf versenktes Kriegsgerät.«
    »Das kann ich verstehen, aber lassen Sie sich noch einmal von mir überraschen. Sie werden es nicht bereuen. Versprochen.«
    Zusammen wateten sie ins Wasser, hielten sich rechts, bis es tief genug war zum Schwimmen. Sie setzten die Brille auf und nahmen den Schnorchel in den Mund. Katja streifte sich die Flossen über und schwamm an Lamberts Seite zu der Stelle, die er als Submarine Base bezeichnet hatte. Die Berührung mit dem warmen Wasser tat ihr gut. Sich vom Meer tragen zu lassen, das Salz zu schmecken, die Sonne auf der Haut zu spüren. Sie bewegten sich so dicht über dem Riff, dass Katja aufpassen musste, um sich nicht an den Korallen zu verletzen. Der unerwartete Anblick eines Clownfisches versetzte sie in helle Aufregung. Erst nach zwei, drei Minuten hob sie den Kopf wieder aus dem Wasser, um Lambert auf ihre Entdeckung hinzuweisen, da bemerkte sie, dass sie ihn aus dem Blick verloren hatte. Er war nirgends zu sehen, doch sie entschied sich, dem possierlichen Fisch für eine Weile zu folgen. Verzückt verweilte sie über einer Weichkoralle, in deren Verästelungen es Nemo zu gefallen schien. Dann war er plötzlich verschwunden.
    Katja wartete, doch als er nicht wieder auftauchte, hielt sie erneut Ausschau nach Lambert. Erschrocken stellte sie fest, wie weit sie schon vom Strand entfernt war. Hektisch drehte sie sich zur Meerseite um, den Horizont nach Lambert absuchend. Ihr Herz begann, schneller zu schlagen. Außer ihr kein Mensch weit und breit. Verdammt, wo war der Kerl bloß abgeblieben? Gab es in dieser Gegend eigentlich Haie? Ihr rechtes Knie streifte etwas Spitzes, und sofort zog sich ein brennender Schmerz bis in den Oberschenkel. Panik stieg in ihr auf. Was war das? Sie trug eine Taucherbrille, hätte gleich nachsehen können, brachte aber den Mut nicht auf. Stattdessen war ihr Fluchtinstinkt aktiviert. Nur weg von hier, zurück zum rettenden Ufer. Als sie sich gerade entschlossen hatte umzukehren, nahm sie aus den Augenwinkeln zwei helle Punkte war, die sich rhythmisch auf- und niederbewegten. Lamberts neongrüne Flossen!
    Ohne weiteres Nachdenken machte sie sich daran, ihn einzuholen, obwohl ihr Gefühl sie eigentlich in die entgegengesetzte Richtung zog, zum Land hin. Als ihr vor Anstrengung schon ein wenig übel wurde, drehte

Weitere Kostenlose Bücher