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Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)

Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition)

Titel: Die verbotene Geschichte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Dutton
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vertrauenswürdigeren Licht.
    Takari führte Katja zu Mailes Hütte. Katja beschlich ein merkwürdiges Gefühl, als sie daran zurückdachte, wie die Alte ihr erzählt hatte, Katjas Familie sei verflucht. Ihre Drohungen hatten sich Katja tief eingeprägt. Weder die Arbeit mit einheimischen Patienten im St. Mary’s noch die Tatsache, dass schon seit mehreren Wochen nichts Bedrohliches mehr vorgefallen war, hatten Katja in dieser Hinsicht zu beruhigen vermocht. Das Gefühl, einer unbestimmten Gefahr ausgesetzt zu sein, war immer noch da, und bis sie nicht herausgefunden hatte, was genau sich dahinter verbarg, würde sich daran auch nichts ändern. Doch wenn es stimmte, was Takari über Maile zu erzählen wusste, brauchte sie die Alte wohl wirklich nicht zu fürchten.
    Statt eines gelben Kleides trug Maile heute ein leuchtend grünes, und wie bereits beim letzten Treffen beachtete sie Katja so gut wie gar nicht. Sie sprach ausschließlich zu Takari, und sobald der für Katja zu übersetzen begann, heftete sie ihren Blick ins Leere, unablässig den roten Betelbrei kauend. Ab und zu spuckte sie die schleimigen Fasern geräuschvoll aus oder kratzte sich am Schopf. Eine Weile später hörte es sich für Katja so an, als würden Takari und Maile ein Streitgespräch miteinander führen, das gar nicht mehr enden wollte. Die Worte flogen nur so hin und her. Takari wies mit dem Daumen auf Katja, und verblüfft nahm sie zur Kenntnis, dass Maile sie zum ersten Mal richtig ansah. Plötzlich stand Maile auf und begann, die Deutsche am Ärmel zu zerren. Katja erhob sich langsam und schaute Takari verwirrt an. Der sagte irgendetwas zu Maile, das die alte Frau urplötzlich innehalten ließ.
    »Sie möchte, dass wir mit ihr gehen«, sagte er. Ehe Katja nachfragen konnte, wohin, hatte Maile schon die Hütte verlassen und bedeutete den beiden mit einer Kopfbewegung, ihr zu folgen. Erst als Takari nickte, setzte sich Katja ebenfalls in Bewegung.
    Maile führte sie zu Namata, einer Nachfahrin der Fuzzy Wuzzy Angels, wie die Australier die Papua nannten, die ihnen während des Zweiten Weltkriegs halfen, die Japaner zurückzudrängen. Maile, die wieder angefangen hatte, auf Takari einzureden, wandte sich abrupt der jüngeren Einheimischen zu. Die Frauen unterhielten sich, wirkten dabei sehr ernst. Immer wieder warf die eine oder die andere Katja einen verstohlenen Blick zu. Als Katja wissen wollte, um was es ging, forderte Takari sie mit einer Geste zum Schweigen auf. Katja war angespannt. Sie presste die Lippen aufeinander und wartete ungeduldig, bis Takari endlich auf sie zukam.
    »Ein gutes Zeichen. Maile hat Namata überzeugt, dass sie Ihnen vertrauen kann.« Katja sah ihn mit gerunzelter Stirn an. Was war denn hier los? Wie war es auf einmal zu diesem Stimmungswechsel ihr gegenüber gekommen? Was hatte Maile und jetzt auch eine andere Papua davon überzeugt, dass Katja offensichtlich doch keine Ausgeburt des Teufels war?
    »Sie dürfen sich dafür gerne bei mir bedanken«, sagte Takari mit einem Lächeln.
    »Bei Ihnen? Wieso das denn?«, fragte Katja verblüfft.
    »Ich habe die Frauen daran erinnert, dass Sie es waren, die dem Enkelkind von Bikman den Sanguma ausgetrieben hat.« Katja hob die Brauen. Sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, jemals als Teufelsaustreiberin tätig geworden zu sein.
    »Die kleine Gamira aus Raluana. Erinnern Sie sich? Sie wurde am Mittwoch aus dem St. Mary’s entlassen«, schob er nach. Jetzt begann es Katja zu dämmern, wovon er sprach.
    »Ah, die akute Appendizitis! Das war aber gar nicht ich, die operiert hat, sondern Dr. Lambert.« Takari legte seinen Finger an die Lippen und beugte sich leicht nach vorne.
    »Pst. Das müssen Sie ja nicht unbedingt an die große Glocke hängen. Lassen Sie Maile und Namata ruhig den Glauben an Ihre weiße Magie. Sie werden sehen, die gute Tat wird sich in Windeseile herumsprechen.«
    Katja schüttelte den Kopf. »Mit Zauberei und Aberglauben habe ich nichts zu tun.«
    »Sind Sie sich da so sicher?« Katja wollte ihm gerade widersprechen, als sie hörte, wie Maile mehrmals Martins Namen erwähnte.
    Katja fuhr herum und sah, wie Namata begann, in einem fort zu nicken. Plötzlich stand sie auf und wies Katja und Takari an, ihr zu folgen. Sie führte die Besucher in den hinteren Teil ihrer Hütte, wo sie unter geflochtenen Matten einige zusammengerollte Leinwände aufbewahrte. Namata winkte Katja zu sich, bat sie, sich hinzusetzen, und entrollte vor ihren

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