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Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Titel: Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Ceming Jürgen Werlitz
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vollständig.]
    … jede üble Sache. Du aber wirst sie alle übertreffen, denn der Mensch, der mich (wie ein Kleid) trägt, – du wirst ihn opfern. Bereits ist dein Horn erhoben und dein Zorn ist angeschwollen und dein Stern machte sich auf und dein Herz wurde stark. |57| Wahrli[ch, ich sage dir: Deine letzten]
    [Die ersten acht Zeilen der Seite sind bis auf
wenige Buchstaben am rechten Rand zerstört.]
    Mt 17,5: „Als er noch redete, überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme sprach aus der Wolke …“ Vgl. Dtn 4,12.
    … der Archont wird vernichtet und dann wird das Abbild des großen Geschlechts Adams erhoben: Vor dem Himmel und der Erde und den Engeln existiert jene Generation aus den Äonen. Siehe, jedes Ding wurde dir gesagt. Erhebe deine Augen nach oben, auf dass du die Wolke siehst und das Licht in ihr und die Sterne, die sie umgeben! Der Stern, der der führende ist, er ist dein Stern.“
J UDAS IN DER W OLKE
(57,21–58,8)
    Mt 17,5: „Als er noch redete, überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme sprach aus der Wolke …“ Vgl. Dtn 4,12.
    Judas aber blickte nach oben und er sah die Wolke von Licht und er ging in sie hinein. Die auf der Erdestanden, hörten eine Stimme, die aus der Wolke herauskam, indem sie sagte: |58| …
    [Die ersten acht Zeilen sind
nur äußerst bruchstückhaft
erhalten, Zeile 1f. ist „großes Geschlecht“
rekonstruierbar, in Zeile 2 rechts „Bild“.]
D ER „V ERRAT “ DES J UDAS
(58,9–26)
    Mt 26,36–56.
    … aber ihre Hohenpriester murrten: „Dass er in die Unterkunft hineingegangen ist, um zu beten“. Es waren aber einige von den Schriftgelehrten da, sie gaben acht, um ihn beim Gebet zu ergreifen. Denn sie fürchteten sich vor dem Volk, denn er galt ihnen allen wie ein Prophet. Und sie begaben sich zu Judas und sagten zu ihm: „Was tust du hier? Du bist (doch) der Jünger von Jesus.“
    Mt 26,14–16
    Er aber antwortete ihnen wunschgemäß. Judas aber erhielt Geld und er überlieferte ihn ihnen.
    Das Evangelium
des Judas

D AS P ETRUSEVANGELIUM

    Bei einer Grabung im oberägyptischen Akhmim machte eine französische Archäologengruppe unter der Leitung von Silvain Grébaut im Winter 1886/87 eine sensationelle Entdeckung. Im Grab eines Mönches aus dem 8. oder 9. Jahrhundert fand man einen Codex aus fünf miteinander zusammengebundenen griechischen Pergamentbögen. Die letzten drei identifizierte man sofort mit dem griechischen Henochbuch – sie enthalten einige Abschnitte dieses Buches aus der Hand von zwei Schreibern –, den zweiten bestimmte man als Fragment der bis dahin nicht erhaltenen griechischen Petrusapokalypse, die ersten fünf Blätter des Codex aber stammten offensichtlich aus einem Evangelienbuch: Der Text schildert Passion und Auferstehung Jesu und gibt sich ausdrücklich als Erzählung des Petrus zu erkennen. Man hatte das Petrusevangelium wiedergefunden
.
    Die Existenz eines Evangeliums des Petrus war zwar schon bekannt, denn altkirchliche Schriftsteller erwähnten es gelegentlich, doch bis 1886/87 waren keine Textstellen davon überliefert, so dass man nahezu nichts darüber wusste. So berichtet Origenes zwar von einem Petrusevangelium, vermittelt aber den Eindruck, es nur vom Hörensagen zu kennen. Auch bestätigen unter anderen der Kirchenschriftsteller Eusebius, Hieronymus und das Decretum Gelasianum die Existenz dieser Schrift. Eusebius nennt auch den wichtigsten Zeugen für die Benutzung des Evangeliums, nämlich Bischof Serapion von Antiochien. Dieser soll dazu in einem Brief an die Gemeinde von Rhossos aus dem Jahr 200 n. Chr. Stellung genommen haben
.
    Die wenigen Informationen, die man bis dahin vom Petrusevangelium hatte, wurden durch den Fund in Akhmim beträchtlich erweitert. Und doch liegt auch hier offensichtlich nur ein kleiner Teil des ursprünglichen Werkes vor, denn die Abschrift, die der Pergamentbogen aus dem Grab in Akhmim bietet, beginnt und endet mitten im Satz. Sie ist außerdem durch Ornamente gerahmt, durch die der Abschreiber des Textes andeutete, dass ihm selbst der Text nur noch fragmentarisch zur Verfügung stand
.
    Das in Akhmim entdeckte Petrusevangelium enthält Erzählungen über Leiden, Tod und Auferstehung Jesu. Der überlieferte Text beginnt mit dem Ende der Verhandlung vor Pilatus, schildert dann die Kreuzigung, die Auferstehung und damit verbundene Episoden und endet abrupt, wahrscheinlich mit der Einleitung einer Erscheinung Jesu am See Genezareth
.
    Vergleicht man dieses

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