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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Hand.
    »Tynan«, war alles, was Chris schluchzend hervorbringen konnte. Sie hörte, wie Asher geräuschvoll Luft holte, und da merkte sie, daß sie zum erstenmal ein Geständnis abgelegt hatte, wie groß die Zuneigung zu ihrem Pfadfinder tatsächlich gewesen war. Aber im Augenblick spielten Geheimnisse für sie keine Rolle. Sie konnte nur noch an Tynan denken.
    Asher hielt ihre Hand fest. »Wenn Sie nun Diana Eskridges Vetter wirklich besuchen würden- was ist dann mit ihrem Ehemann? Würde Owen Hamilton nicht erwarten, daß sie beide zu ihm kommen? Sie können ihm doch nicht erzählen, daß Ihnen der Ehemann auf dem Weg in den Westen abhanden gekommen ist, oder?«
    »An ihn habe ich gar nicht gedacht«, sagte Chris, sich mit dem Handrücken die Augen wischend. »Vielleicht könnte ich als Witwe zu ihm kommen. Die Windpocken haben ihn dahingerafft, ein tollwütiger Hund hat ihn gebissen, oder vielleicht haben ihn auch die Indianer der Prärie umgebracht...«
    »Und wenn Sie nun mit ihm kämen?« unterbrach Asher sie. »Was ist, wenn Sie ihm mit Ihrem Mann ins Haus schneien würden?«
    »Sie meinen, ich sollte Tynan dazu überreden, daß er als mein Ehemann fungiert? Obwohl er eine so schlechte Meinung vom Ehestand hat? Wahrscheinlich würde er Owen schon am ersten Tag mit einem Revolver bedrohen. Er würde zweifellos ...«
    »Könnten Sie sich diesen Mann nicht mal für eine Sekunde aus dem Kopf schlagen?« fragte Asher wütend. »Ich habe an mich selbst gedacht.«
    »Sie als mein Mann?« fragte Chris und musterte ihn ungläubig.
    Asher gab ihren Blick verärgert zurück. »Wollen Sie diesem Lionel nun helfen oder nicht?« forschte er.
    »Ja doch; aber... nein. Sie können das wirklich nicht machen. Ich bin sicher, daß Sie zu dieser Zeit längst woanders sein müssen, und einen Ort, wo Sie für jemanden, den Sie gar nicht kennen, Ihr Leben aufs Spiel setzen müßten, wäre wohl das letzte, was Sie sich wünschten. Nein, diese Mission muß ich ganz allein übernehmen. Ich werde sagen, mein Mann wurde von durchgehenden Pferden getötet, als der Zug hielt, um frisches Wasser aufzunehmen. Oder vielleicht ist ihm das Brunnenrohr auf den Kopf gefallen, hat ihn bewußtlos geschlagen, und er ist mitten in der Wüste ertrunken. Ich werde mir einen ganz schlimmen Tod für Mr. Whitman Eskridge ausdenken. So, wie er seine Frau behandelte, hat er nichts Besseres verdient.«
    »Chris, wenn Sie mich nicht mitnehmen, damit ich auf Sie aufpassen kann, werde ich Ihrem Vater erzählen, wo Sie sich aufhalten und was Sie sich vorgenommen haben.«
    »Das würden Sie nicht tun«, hauchte sie.
    »Dann lassen Sie es doch darauf ankommen«, erwiderte er mit schmalen Augen.
    Chris bewegte sich von ihm weg, und erst jetzt wurde ihr bewußt, mit welcher Heftigkeit er zu ihr gesprochen hatte. Er hatte schon mehrmals den Versuch gemacht, ihr zu zeigen, wie sehr er sie mochte, doch diesmal spürte sie, daß er aufrichtig wünschte, ihr zu helfen.
    Asher lächelte ihr zu. »Natürlich muß ich erst das Tagebuch lesen, bevor wir aufbrechen, damit ich weiß, was für ein Hundesohn... oh, pardon.« Er grinste. »Glauben Sie, daß Sie die gehorsame kleine Ehefrau spielen können, die ihrem Mann immer recht gibt, egal, was er tut?«
    Christianas Lippen wurden schmal wie ein Strich. »Ich kann jede Rolle spielen, wenn das die Umstände erfordern. Woher sollte Owen Hamilton wissen, wie ich mich als Frau verhalte?«
    »Wenn er der Mann ist, für den Sie ihn halten - ein Schuft, der ein Kind um sein Erbe betrügt und seine Verwandten umbringen läßt - dann wird er auch alle Menschen, mit denen er sich abgeben muß, vorher gründlich ausforschen lassen. Bestimmt weiß er längst, daß Dianas Vater Selbstmord verübte, und er wird auch von den Unterschlagungen gehört haben« - er zwinkerte ihr zu -, »die ich begangen habe.«
    »Sie sind willens, Ihr Leben für eine Sache aufs Spiel zu setzen, die Sie gar nichts angeht?« Sie mochte immer noch nicht glauben, daß er bei diesem Unternehmen mitmachen wollte. Hatte er sie tatsächlich so gern? Oder dachte er dabei nur an das Geld ihres Vaters?
    »Wenn Sie als Nola Dallas nicht so oft ihr Leben auf Spiel gesetzt hätten, müßten wir heute auf viele Reformen, die Sie damit erreicht haben, verzichten. Chris, es ist mir eine Ehre, Ihr Ehemann zu sein - ob nur für eine Nacht oder für immer.«
    »Oh«, hauchte Chris mit zuckenden Lidern.
    »Wollen wir jetzt damit beginnen, einen Plan für dieses Unternehmen zu

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