Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
die Dauer sehr schmerzhaft werden.«
    Asher trat von der Tür weg, als Tynan darauf zuging, und zur Überraschung des blonden Mannes zog Tynan nun einen Schlüssel aus seiner Hosentasche, sperrte die Tür auf und als sie im Flur waren, von außen wieder zu.
    »Aber ich dachte, daß...«
    »Sie dürfen nicht immer alles glauben, was sie sehen oder hören«, sagte Ty, während sie nebeneinander die Treppe zur Küche hinuntergingen.
    Unity saß mit bleichem Gesicht und schreckgeweiteten Augen in der Küche. Lionel stand neben ihr und sagte:
    »Ich möchte nicht weg von hier. Das ist mein Haus. Die können mich nicht dazu zwingen, es zu verlassen.«
    Ty sagte kein Wort, sondern faßte den Jungen nur um die Taille und trug ihn hinaus, wo ein mit zwei Pferden bespanntes Fuhrwerk wartete. »Du wirst mit diesem Wagen wegfahren und Unity beistehen. Und Prescott wird euch begleiten und dafür sorgen, daß ihr heil und gesund am Ziel ankommt. Es tut mir leid, aber ich kann nicht mit euch fahren.«
    Asher faßte Ty am Arm. »Ich möchte mit Ihnen reiten.«
    »Kommt nicht in Frage. Ich kann keinen Mann gebrauchen, der sich ständig mit mir anlegt. Und außerdem«, fuhr er mit verächtlicher Stimme fort, »käme nur ein Begleiter in Frage, der weiß, wo bei einem Revolver vorn und hinten ist.«
    »Darf ich?« fragte Asher und deutete mit dem Kopf auf Tys Holster.
    Ty gab ihm seinen Revolver.
    Asher nahm die Waffe entgegen, und ehe Tynan zweimal blinzeln konnte, hatte er das ganze Magazin von Tys Revolver verschossen, wobei er mit jeder Kugel einen dünnen Zweig an einem Baum in ihrer Nähe um zwei Zentimeter kürzte. Dann gab er Tynan den rauchenden Revolver zurück. »Es gab noch andere Gründe, warum Mathison mich bat, seine Tochter heimzuholen. Ich habe schon jede Waffe in der Hand gehabt, die man heutzutage kaufen kann. Ich kann einem Sperling mit einem Gewehr die Schwanzfedern abschießen. Ich habe vielleicht nicht so viel Erfahrung mit Waffen wie Sie, aber ich kann mit ihnen umgehen!«
    Tynan lud seelenruhig seinen Revolver nach und blickte dann zu Unity hoch. Lionel saß auf dem Kutschbock und starrte die beiden Männer mit offenem Mund an. »Prescott wird mich begleiten. Gibt es jemand, der mit Ihnen reisen könnte?«
    »Ich... ich weiß nicht, wem ich jetzt noch trauen könnte«, sagte Unity mit einer den Tränen nahen Stimme. »Aber mein Bruder wohnt ungefähr zehn Meilen von hier entfernt. Vielleicht kann er...« Sie hielt inne, als Ty ein Bündel Banknoten aus der Tasche zog.
    »Engagieren Sie Ihren Bruder als Begleiter. Und wenn Sie zu Mathison kommen, erzählen Sie ihm, was hier vorgefallen ist. Vielleicht wird er jemanden herschicken wollen, aber das müssen Sie ganz allein ihm überlassen. Sagen Sie ihm, daß ich hinter den Entführern seiner Tochter her bin, und falls ich nicht mit ihr zurückkomme, liegt es nur daran, daß ich tot bin - nichts sonst wird mich aufhalten. Und sagen Sie ihm, er hätte diesmal wirklich Grund zur Sorge - mächtig viel Grund, sich um seine Tochter zu sorgen.« Er blickte Lionel an. »Und wenn ich auch nur ein Wort der Klage über dich höre, bekommst du es mit mir zu tun. Sobald du bei Mathison bist, kannst du dich meinetwegen so benehmen wie hier - der wird dir dann schon die Hosen strammziehen. Und jetzt ab mit dir!« Tynan schlug dem einen Pferd mit der flachen Hand gegen die Hinterbacke, und das Fuhrwerk rollte davon.
    Ty drehte sich um, blickte Asher an und schüttelte kurz den Kopf. »Ich hoffe, ich habe keinen Fehler gemacht. Wenn Sie einen Revolver besitzen, holen Sie ihn jetzt. Ich erwarte Sie dann mit zwei von Hamiltons besten Pferden vor dem Stall.«

Kapitel 17
    Drei Tage lang schleppten die beiden Männer Chris und Pilar quer durch das Land. Die Gefangenen bekamen wenig zu essen, blieben niemals unbeaufsichtigt und durften nicht eine Stunde schlafen. Nachts fesselten die Männer den Frauen die Hände, zogen sie ihnen über die Köpfe und banden sie dann an Bäume fest, so daß es ihnen unmöglich war, Schlaf zu finden. Auch war es Chris und Pilar verboten, miteinander zu sprechen. Am Morgen ging es dann in nordöstlicher Richtung weiter, wobei die Frauen gefesselt blieben und zusammen auf einem Pferd ritten, mit dem einer der beiden Männer plötzlich aufgetaucht war - vermutlich war es gestohlen, dachte Chris bei sich.
    Trotz ihrer Erschöpfung versuchte Chris die Richtung, in die sie ritten, im Kopf zu behalten. Doch am zweiten Tag verbanden die Männer Chris die Augen

Weitere Kostenlose Bücher