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Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition)

Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition)

Titel: Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Gee
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auf ihrem Hut, als sie den Arm ihres Mannes ergriff. Dann kam Henriette Oldmixon in einem Kleid aus apfelgrüner Seide, reich bestickt mit goldenen Blättern. Sie reichte ihren Schoßhund einem der Diener, damit er ihn zum Festzelt hinübertrug. Schließlich erschien der dritte Fahrgast und wartete lächelnd auf Hilfe beim Aussteigen: Es war Arabella.
    Lord Petre hatte es arrangiert, dass sie in der Kutsche der Salisburys auf dem Fest erschien. Er eilte neben dem Duke auf Beaufort über das Gras hinzu, und als Arabella in der Tür des Gefährts erschien, streckten beide Männer die Hand aus, ihr zu helfen. Sie sprang herunter und küsste einen nach dem anderen. Dann schritten die drei Damen über das Gras davon, und Lord Petre, Lord Salisbury und der Duke eilten ihnen nach, hinter sich in respektvollem Abstand die Diener.
    Henriette beschrieb die Schwierigkeiten, die sie gehabt hatten, den Ort der Party zu finden. Ihre Stimme klang hell über die Wiese – sie machte sich nicht die Mühe, den Kopf zu wenden und diesen oder jenen persönlich zu begrüßen. »Seine Hoheit hat gesagt ›unter ein paar Eichen‹«, trällerte sie, » nicht gerade die brauchbarste Anweisung, wenn wir uns hier im Park treffen sollen!« Die drei Damen lachten, und die Männer stimmten pflichtschuldigst ein.
    »Ich bin erstaunt, Madam, dass Sie zu so unmenschlich früher Stunde bereits aus dem Bett sind«, entgegnete der Duke of Beaufort. »Sie waren doch noch beim Kartenspiel, als ich die Gesellschaft heute Morgen um vier verließ.«
    Mit einem Augenrollen erwiderte Henrietta stöhnend: »Hat mich auch nicht wenig Überwindung gekostet, das kann ich Ihnen versichern, Eure Hoheit. Und jetzt lechze ich nach einer Tasse Kaffee und Toast – obwohl wir es hier anscheinend dafür zu rustikal haben heute Morgen.« Erneut erklang Gelächter. Alexander wandte sich nach Lady Mary um, sah aber, dass sie weggegangen und sich etwas von den Neuankömmlingen entfernt hatte. Er wünschte, Teresa hätte dieselbe Geringschätzung gezeigt. Stattdessen drängte sie sich eifrig nach vorn, in der Hoffnung, bemerkt zu werden.
    »Oh ja, wirklich sehr rustikal!«, spöttelte Lord Salisbury. »Wie ich sehe, gibt es nichts als zwei Dutzend Flaschen Champagner, dreißig Meter Damast und die Hälfte des Tafelsilbers von ganz London.«
    »Möchten Sie ein Glas Champagner, Miss Oldmixon?«, fragte Lord Petre.
    »Es scheint ja, als wäre nichts anderes zu haben«, erwiderte Henrietta mit erhobenen Augenbrauen und ließ sich auf den Stuhl sinken, den ein Diener für sie herbeigeschafft hatte.
    Martha beobachtete die Szene dieser Ankunft, beeindruckt von dem Theater Arabellas und ihrer neuen Freundinnen. Dies mussten die Leute sein, die Teresa bei dem Morgenempfang kennengelernt hatte, dachte sie und notierte bei sich, dass ein entscheidendes Merkmal aller erfolgreichen jungen Frauen anscheinend die strikte Weigerung war, auch nur das leiseste Staunen oder gar Entzücken über ihre Umgebung zu zeigen, wie bemerkenswert sie sie in Wahrheit auch fanden. Während sie es sich in dem Luxus von Lord Petres großartigen Arrangements bequem machten, fuhren die drei in ihrem Geplauder fort, als hätten sie nichts weiter getan, als sich daheim vom Sofa an den Teetisch zu bewegen. Sie redeten von Gesellschaften, die sie besucht, von vergangenen Späßen, von Bemerkungen, die sie gemacht hatten – alles ungeheuer amüsant -, und von Vergnügungen, von denen die anderen Gäste diskret, aber entschieden ausgeschlossen waren. Lady Salisbury und Henriette Oldmixon waren von Kindesbeinen an zu wohlgesitteter Gleichgültigkeit erzogen worden, Arabellas Auftreten jedoch, musste Martha sich eingestehen, beeindruckte sie: Das freudlose Lachen, das weltmüde Lächeln, der abschätzige Ausdruck – sie hatte sich all das zu eigen gemacht.
    Alle drei männlichen Hauptdarsteller der Party scharten sich um Arabella.
    »Möchten Sie etwas zu trinken, Miss Fermor?«, fragte Lord Salisbury.
    »Darf ich Ihnen eine Erfrischung bringen?«, bot der Duke of Beaufort an.
    »Ich fürchte, Miss Fermor sitzt zu sehr in der Sonne«, meinte Lord Petre mit ironischem Lächeln. »Können wir ihr mit irgendetwas Erleichterung verschaffen?«
    Wie er die drei so um sie herumschwänzeln sah, malte sich Alexander einen köstlichen Moment lang aus, dass Arabella die Männer bat, das Festzelt umzusetzen, damit sie die Aussicht besser genießen könne. Und hätte sie das wirklich in diesem Augenblick getan, so glaubte

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