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Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition)

Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition)

Titel: Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Gee
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Arabella möchte für so schön gehalten werden, dass Lord Petre sie nicht verdient.«
    Sie wurden unterbrochen durch Margaret Brownlow, die geradezu angestürzt kam. Sie hatte bemerkenswerte Neuigkeiten zu berichten.
    »Eliza Chambers sagt, Catherine Walmesley heiratet Lord Petre!«, sprudelte sie atemlos hervor. »Aber ich hab ihr gesagt, dass das nicht stimmen kann. Ist der Baron denn nicht mit Ihrer Cousine verlobt?«
    Martha erstarrte, genau wie Teresa. Aber sie beherrschte sich schnell.
    »Das hängt wohl davon ab, wen von beiden man fragt«, sagte sie mit säuerlichem Lächeln.
    »Wir dachten, es würde in absehbarer Zeit zu einem Arrangement zwischen den beiden kommen«, milderte Martha eilends die Schärfe ihrer Schwester ab. »Die Familie Fermor erwartete das jedenfalls – und unsere Familie auch. Aber wenn nun Mylord eine andere Dame heiratet, dann hoffe ich wenigstens, dass die Leute nicht denken, Miss Fermor sei ungebührlich behandelt worden.«
    »Oh! Arabella Fermor wird das nichts ausmachen«, meinte Margaret. »Jeder Mann in London ist doch wild auf sie. Aber Miss Walmesley! Wer hätte denn der ein solches Glück zugetraut?«
    Arabella, der das alles allmählich sehr viel mehr ausmachte, als Margaret glaubte, spazierte zwischen Lady Salisbury und Henrietta durch die Gartenanlagen. Sie wusste, alle Welt redete über sie, und sie wünschte sich jetzt nichts sehnlicher, als dass Lady Salisbury aufhörte, das Thema Lord Petre zu diskutieren.
    Aber Lady Salisbury dachte nicht einmal daran, ihre Stimme zu dämpfen, als sie erklärte: »Wenn Lord Petre nicht das Einverständnis seiner Familie für die Partie erlangen kann, dann könnten Sie beide doch immer noch heimlich heiraten. Die finanziellen Vereinbarungen können dann ja später erfolgen.«
    Es war sinnlos, sie zum Schweigen bringen zu wollen, also antwortete Arabella in ebenso durchdringendem Ton: »Ich würde mich nie auf eine heimliche Trauung einlassen. Das würde ja den Verdacht nahelegen, die Frau hätte etwas zu verbergen. Es gibt nur eine Situation, in der solch ein Arrangement verständlich wäre, und zwar, wenn eine Frau sich einem ihr vorbestimmten Manne dadurch entziehen will, dass sie bereits mit einem anderen verheiratet ist.«
    Aber ganz offensichtlich hatten ihre Freundinnen nicht die Absicht, über die Ehe im Allgemeinen zu reden. Ihr Anliegen galt der konkreten Beziehung Arabellas zu Lord Petre, und sie waren entschlossen, dieses Thema, so laut sie konnten, weiterzuverfolgen.
    »Lord Petre ist heute ja ganz Kavalier«, meinte Henrietta. »Schaut mal, wie er mit Clarissa Williamson und ihren Freundinnen flirtet. Er schmeichelt ihnen – seht mal, wie Miss Williamson rot wird!« Aber Arabella, die die Szene bereits beobachtet hatte, blickte nicht mehr in diese Richtung. »Ich finde, er könnte Ihnen gegenüber ein bisschen galanter sein, Arabella«, setzte Henrietta auch noch hinzu.
    Arabella mobilisierte die Notreserven ihrer Selbstdisziplin. »Mir ist es lieber, Mylord Petre bringt Miss Williamson zum Erröten als mich«, antwortet sie, als ein neuerliches Gelächter aus Lord Petres Gesellschaft ertönte. »Was für einen Lärm diese Mädchen machen. Ich wusste gar nicht, dass der Baron so unterhaltsam ist.«
    Wirklich, Lord Petres Gelächter war laut, aber es kam, wie er sich bitter eingestand, ebenso wenig von Herzen wie wahrscheinlich auch Arabellas. Den ganzen Vormittag schon hatte er jedes Mal, wenn er sie sah, einen quälenden Schmerz empfunden. Wenn er unbekümmert heiter mit anderen sprach, tat er es mit brennendem Schamgefühl. Als ihr tief verletzter Blick dem seinen begegnet war, verspürte er überwältigende Zärtlichkeit. Sie kam ihm vor wie ein verwundetes Reh, das sich stolz und anmutig aufrecht hält, selbst, wenn es danach lechzt, dem tödlichen Schlag zu entfliehen. Wie er sich danach sehnte, mit ihr zu sprechen, ihr die Wahrheit zu sagen über das, was geschehen war. Aber wenn er es ihr erzählte, dann, fürchtete er, würde sie den Empfang verlassen, und seine Abmachung mit Caryll und seiner Mutter würde nicht erfüllt.
    Er redete sich ein, es sei innere Stärke, wenn er Arabella nicht vor ihrem Schicksal warnte, und nach einer Weile begann er, selbst daran zu glauben. Seine Entschlossenheit war zwar nicht die eines Mannes, der überzeugt war, die Frau verteidigen zu müssen, die er liebte, aber dennoch war sie schrankenlos. Es war eine aus Selbstschutz erwachsene Entschlossenheit, und in Lord Petres nobler

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