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Die Verfuehrung Des Ritters

Die Verfuehrung Des Ritters

Titel: Die Verfuehrung Des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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besonders gut schmecken.«
    »Nein, Sir«, stimmte Richard ihm feierlich zu.
    Griffyn überprüfte das rote Wachssiegel, ehe er es erbrach und das Pergament aufrollte.
    Mylord Everoot,
    ich habe gehört, Ihr seid nach Norden geritten, um das Nest einzunehmen mitsamt allem, was sich darin befindet. Ich bin in den Besitz eines Gegenstandes gelangt, den Ihr vielleicht haben wollt. Oder braucht. Es ist ein kleiner Gegenstand, klein genug, um in ein Schlüsselloch zu passen. Der junge Richard hat den Befehl, Euren Sieg abzuwarten und Euch dann diese Botschaft zu überbringen. Hebt Euch Euren Hochmut für mich auf und lasst ihn nicht an dein Jungen aus.
    Dankbar und in Gottes Namen grüßt Euch
    Jemand, der etwas besitzt, das Ihr wollt.
    Griffyn verspürte ein seltsames Summen in seiner Brust. Es war stark und reißend wie ein Wirbel, als hätte er immer mit dieser Möglichkeit gerechnet; und jetzt bot sie sich ihm auf unverhoffte Weise.
    Natürlich konnte es auch eine Falle sein. Eine Falle, die ihm jemand stellte, der zu viel wusste.
    Er blickte auf. »Wo ist dein Meister?«
    Kleine Schweißperlen waren auf Richards Stirn erblüht. »In Ipsile-upon-Tyne, Mylord«, stammelte er. »Im Roten Hahn. Er erwartet Eure Antwort.«
    »Du meinst, er erwartet mich.«
    »Ja, Mylord, wenn es Euch zupass käme ...«
    Griffyn war schon fast aus der Tür. »Beeil dich, Richard. Wir reiten sofort los.«
    Er drehte sich um und wäre beinahe in Alex gerannt. »Ich muss etwas erledigen«, sagte er knapp und schlug Alex auf die Schulter.
    Alex blickte beunruhigt zwischen Griffyn und Richard hin und her.
    »Lass meine Wachen antreten«, fügte Griffyn hinzu. »Ich reite nach Ipsile-upon-Tyne.«
    Alex sah ihn entsetzt an. »Pagan? Nach Ipsile? Aber was ...?«
    Aber Griffyn war bereits auf dem Weg zur Halle. Er rief über die Schulter: »Wir brechen in einer Stunde auf! Sorge dafür, dass Wegzehrung für vierzig Männer eingepackt wird. Dreißig holst du von den Feldern und beorderst sie auf die Mauern.
    Sie sollen sich voll bewaffnen. Nimm die Everoot-Leute mit.« Er durchquerte die große Halle. Alex und William eilten ihm nach. »Füttert den jungen Richard und gebt ihm ein frisches Pferd. Er reitet mit uns. Sag Fulk, dass ich ihn auch dabeihaben möchte. Du bleibst hier, Alex. Ich brauche dich auf Everoot.«
    Alex blieb wie angewurzelt stehen. Griffyn trat zu ihm.
    »Pagan.« Alex' Stimme klang eindringlich. Er sprach leise. »Ich sollte an deiner Seite reiten. Wenn das hier irgendwas zu tun hat mit...« Er blickte zu William, der direkt hinter ihnen stand und wartete. »Wenn es mit Everoots geheimer Kammer zu tun hat, muss ich das wissen. Es ist von größter Wichtigkeit.«
    »Darum brauche ich jemanden hier, dem ich vertrauen kann. Wir sind erst vor zwei Tagen hier eingetroffen und haben diese Burg nur mithilfe einer Armee für uns gewinnen können. Ich kann die Burg jetzt nicht ungeschützt zurücklassen. Jemand muss die Männer einteilen, muss ihnen Befehle erteilen und so weiter. Die Männer dürfen nicht das Gefühl haben, dass die Sauvage-Regentschaft schon nach zwei Tagen Schwäche zeigt. Wen soll ich mit dieser Aufgabe betrauen, wenn nicht dich?«
    Alex schluckte. Er starrte zu Boden und schüttelte den Kopf. »Niemanden, Mylord.
    Ich werde mich darum kümmern.«
    Griffyn schlug ihm noch einmal auf die Schulter. Er nahm immer drei Stufen auf einmal, als er die Treppe hinauf stürmte. Mit dem Fuß stieß er die Tür zu seinem Gemach auf. Helles Sonnenlicht blendete ihn.
    »Musst du wirklich fort?«
    Griffyn war in ihre gemeinsame Schlafkammer gekommen, um sich von Gwyn zu verabschieden. Er kam ohne seinen Knappen Edmund, weil der Junge sich um das Satteln von Noir kümmern musste. Darum legte Griffyn eigenhändig seinen Waffenrock an.
    »Es muss sein«, antwortete er dumpf, den Waffenrock halb über den Kopf gezogen.
    Gwyn trat zu ihm und zog am Saum des Rockes, sodass er sich das Kleidungsstück besser über den Kopf ziehen konnte. Ihre Hände zitterten.
    »Aber warum jetzt?«, bohrte sie nach. Dabei sollte ich besser den Mund halten, dachte sie. War dies nicht die von Gott gesandte Antwort auf ihre Gebete? Griffyn musste fort. Sie konnte also Marcus aufsuchen. Warum also versuchte sie, ihn zu überreden, bei ihr zu bleiben? »Es ist nur... es kommt so bald nach ...«
    Er setzte sich aufs Bett und zog die Stiefel an. »So bald nach was ?«
    Sie fuhr mit beiden Händen durch die Luft. »Es ist einfach ein schlechter Zeitpunkt, um

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