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Die Verfuehrung Des Ritters

Die Verfuehrung Des Ritters

Titel: Die Verfuehrung Des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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wurden von ihm berührt. Er stillte alte Schmerzen und entfachte ein neues Feuer in ihr.
    Sie ließ den Kopf gegen seine Schulter sinken. » Ja«, murmelte sie. »Das würde mir sehr gefallen.«
    »Bien«, sagte er, den Mund in ihr Haar gedrückt. Er bewegte sich wieder in ihr, und diesmal berührte er etwas tief in ihr und trieb sie auf einen Abgrund der Lust zu, der sie zusammenzucken ließ.
    »Bitte, Griffyn «, flehte sie.
    »Sag mir, was du willst«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Sag es mir.«
    »Bitte!« Sie schrie jetzt. Ihr Körper hing bebend über dem Abgrund der Lust. Sie wollte sich in die Tiefe stürzen. Er wurde langsamer.
    »Sag es!« Seine Stimme war heiser und leise, während seine rhythmischen Stöße sie weiter quälten. Wellen der Lust rannen über ihren Rücken, erfassten ihren ganzen Körper und ließen ihre Beine zittern.
    Gwyn klammerte sich an seine Schultern. Ihr Kopf fiel zur Seite, während ihr Körper sich im Rhythmus mit seinem bewegte. Seine Hände umklammerten ihre Hüfte. Er vergrub sich in ihr, heftig und verlangend stieß er hart zu.
    »Griffyn!« Sie flehte ihn um Erlösung an.
    »Sag es, Gwyn.«
    Sie flüsterte die Worte, die er ihr letzte Nacht beigebracht hatte. »Mach, dass ich komme«, und dann taumelte sie über den Grat, auf dem sie balanciert hatte. Sie schrie seinen Namen.
    Als sie wenige Augenblicke später die Augen öffnete, beobachtete er sie. Er drückte sie fester an sich und schnupperte an ihrem Hals.
    »Nur für mich?«, fragte sie. Ihre Frage klang zart und zerbrechlich. Er drückte sie noch fester an sich.
    »Nur für dich, Liebes.«

16. KAPITEL
    Der Nieselregen fiel wie ein süßer, feuchter Kuss auf die Welt und deckte alles zu.
    Griffyn legte behutsam einen Arm um Gwyns Schultern, als sie in ihre Gemächer zurückgingen. Er hatte zum ersten Mal seit Jahren das Gefühl, Frieden gefunden zu haben.
    Der Frieden dauerte fünf Minuten.
    Griffyn zog eine der schweren Türen zum Wohnturm auf, und Gwyn schlüpfte unter seinem ausgestreckten Arm hindurch, als er im selben Moment sagte: »Gwyn, es gibt Neuigkeiten.«
    Vielleicht lag es an seinem Tonfall oder an seiner Haltung. Sie wusste jedenfalls sofort, dass die friedvolle Zeit vorbei und nichts weiter gewesen war als eine kurze Atempause.
    »Was gibt es?« Sie zwang sich zu einem Lächeln, das sich falsch und brüchig anfühlte. Er sah sie aufmerksam an.
    »Vielleicht sollten wir erst in unser Gemach gehen«, schlug er vor.
    »Natürlich.«
    Sie wandte sich von ihm ab. Ihr Rücken war so gerade wie eine Speiche in einem Wagenrad. Sie wartete nicht auf ihn, sondern ging eilig voraus, und als sie das Gemach erreichte, begann sie sogleich, die Manuskripte und Becher und die anderen Gegenstände zu ordnen, die als Überbleibsel der vergangenen Nacht auf dem Tisch lagen. Vergangene Nacht, als er sie daran erinnert hatte, dass ihr Herz noch lange nicht tot war.
    Sie hörte seine Schritte. An der Tür zögerte er. Gwyn schob ein Manuskript zurecht, sodass es mit den anderen auf dem Regalbrett bündig abschloss.
    »Gwyn.«
    Sie begann, Dinge zu ordnen, die bereits geordnet worden waren.
    »Gwyn, es gibt Neuigkeiten.«
    Sie nahm eine seiner Tuniken und faltete sie sorgfältig zusammen. »Was für Neuigkeiten?«
    »Neuigkeiten von Stephen.«
    Ein kleiner erschreckter Laut entfuhr ihr, und Griffyn sah sie fragend an. Sie zog die Tunika glatt und faltete sie so heftig zusammen, dass die Falte vermutlich nicht mehr herausging. »Was ist mit ihm?«
    Er legte seine Hände auf ihre, und Gwyn spürte deren Wärme. »Er und Henri werden einen Vertrag unterzeichnen. Anfang November treffen sie sich in Winchester.«
    Sie riss sich von ihm los und trat ans Fenster. »Was ist das für ein Vertrag?«
    »Ein Vertrag, nach dessen Unterzeichnung Stephen nur noch den Titel eines Königs trägt. Er wird das Land Grafschaft für Grafschaft abgeben und in allen Belangen Henris Rat einholen. Alle Burgen, die während seiner Regierungszeit unrechtmäßig erbaut wurden, werden geschleift.«
    Sie nickte, als hätte er ihr soeben mitgeteilt, dass in der großen Halle neue Binsen ausgestreut werden mussten. »Henri wird also König.«
    »Ja.«
    Sie blickte aus dem Fenster. Die Dächer der Gebäude glänzten feucht vom Regen.
    Ein Junge in zerrissener Hose lief hinter einem Huhn her, das ihm entwischt war.
    Ihr Kopf fühlte sich an, als hingen alle Gedanken dieser Welt darin fest. Dennoch konnte sie keinen dieser Gedanken fassen, weil sie ihr immer

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