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Die Verfuehrung Des Ritters

Die Verfuehrung Des Ritters

Titel: Die Verfuehrung Des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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war, mit seiner Verkleidung, den Tod ständig vor Augen, ein Spion seines Königs. Die Dinge, die er in Erfüllung seiner Pflicht getan hatte, waren zweifellos eine größere Herausforderung als die Rettung einer Frau. Auch wenn sie wunderschön war und mutig und ... nun, das tat nichts zur Sache.
    Und jetzt saß sie vor ihm auf dem Rücken seines Pferdes. Und lenkte ihn ab.
    Er hatte sich noch nie ablenken lassen.
    Plötzlich bemerkte er, dass sie die ganze Zeit redete.
    »... und ich konnte nicht mehr denken, als ich Marcus' Männer sah. Ich wusste nur, dass ich verloren war.«
    Er blickte auf ihren Scheitel hinunter, auf ihre dunklen zerzausten Locken. »Ihr habt auf mich nicht den Eindruck gemacht, als hättet Ihr alle Hoffnung verloren, Mylady.
    Wie Ihr da mitten auf der Straße gestanden und den Männern befohlen habt, aus dem Weg zu gehen ...«
    »Ich war wütend«, erklärte sie. »Das war alles, was ich aufzubieten hatte: Mut und Zorn. Aber ich wusste, dass ich so gut wie tot war. Das war für mich so sicher wie die Tatsache, dass am nächsten Morgen die Sonne aufgeht. Und dann kamt Ihr. Ihr habt mich gerettet.«
    Er richtete sich leicht auf. Bei seiner Mission ging es nicht darum, irgendwen vor irgendwas zu retten. Es ging darum, alte Rechnungen zu begleichen und das zurückzuholen, was rechtmäßig ihm gehörte. Es ging um Eroberung. Das Letzte, was er brauchte, war eine Frau, die sich ihm zu Dank verpflichtet fühlte. Eine Frau, die sich zitternd an ihn schmiegte und die ihren Arm um seinen Hals gelegt hatte.
    »Ich bin kein Heilsbringer, Mylady.«
    Sie legte den Kopf in den Nacken, und ihre grünen Augen schauten ihn von der Seite an. Nein, das brauchte er wirklich nicht.
    »Aber mich habt Ihr gerettet«, betonte sie.
    »Dann haben wir aber eher einander gerettet«, gab er nach.
    »Ihr hättet niemanden retten müssen, wenn ich nicht gewesen wäre, Pagan«, beharrte sie.
    Sein rechter Mundwinkel hob sich leicht. »So ist es wohl.«
    »Dann stehe ich tief in Eurer Schuld.«
    Er senkte langsam seinen Blick. »Guinevere, es ist das Beste für Euch, wenn Ihr mich nicht als Euren rettenden Engel betrachtet.«
    Sie bewegte sich leicht. Sie sah jetzt weniger angespannt und starr aus. Das war ermutigend und beunruhigend zugleich, denn es lenkte seine Gedanken in eine unerwünschte Richtung. Eine Frau, die sich an ihn schmiegte und deren Körper sich bei jedem Schritt seines Pferdes hin und her wiegte. Sich an ihn drückte. Griffyn starrte auf Noirs Ohrspitzen und atmete tief und bewusst aus.
    Plötzlich beugte Gwyn sich vor und presste die Hände an die Stirn, was seine Aufmerksamkeit wieder auf sie lenkte. Er zog an Noirs Zügeln, und das Pferd blieb stehen. »Euer Kopf schmerzt.«
    »Nur wenn ich atme«, flüsterte sie.
    Er schwang ein Bein über Noirs Kruppe und stieg vom Pferd, öffnete eine der Satteltaschen und nahm etwas heraus.
    Ein stechender Geruch drang Gwyn in die Nase, als er ihr eine silberne Flasche vor das Gesicht hielt. »Die Heiligen mögen mir gnädig sein, Ritter«, klagte sie und hob den Kopf. »Was zum Teufel ist das?«
    Er hob die Augenbrauen und hielt ihr die Flasche noch dichter unter die Nase. »Sagt einfach, das es Medizin ist, und damit würdet Ihr der Wahrheit näher sein als so manche, die einen anderen Namen dafür haben.«
    Sie bedachte ihn mit einem misstrauischen Blick und schniefte erneut. »Es riecht wie etwas, das mein Hund wieder hochwürgen würde.«
    Er lachte. »Ihr seid unbezahlbar.«
    »Niemand hat bisher so viel für mich geboten.«
    »Das ist deren Pech. Und jetzt trinkt.«
    Sie warf einen letzten zweifelnden Blick auf die Flasche, doch dann setzte sie sie an die Lippen und trank. Wie eine heiße brennende Welle floss Gwyn die Flüssigkeit durch die Kehle.
    Griffyn beobachtete, wie sie sich zur Seite neigte. Ihr Haar flog, und sie prustete.
    Fast wäre sie aus dem Sattel gefallen. Blitzschnell griff er nach ihr und umfasste ihre Hüfte. Er fühlte
    ihre sanften Rundungen unter seinen Händen, und einen Herzschlag lang verengte sich seine Welt und bestand nur noch aus seinem Verlangen nach diesem warmen, weichen Körper.
    Er betrachtete ihr herzförmiges Gesicht, als sie den Kopf hob und sich das Kinn abwischte. Eine Kaskade schwarzer Haare umspielte ihr Gesicht, floss über ihre Schultern, als er sie aus dem Sattel hob.
    Sie hielt den Kopf leicht nach hinten geneigt, ihre Augen waren geschlossen, und sie atmete heftig. Er spürte ihre Atemzüge an seiner Wange und an

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