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Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Titel: Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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irgendwo
    ein bisschen Licht zu entdecken. »Sagten Sie nicht, er sei böse?«
    »Ich spüre, dass er in der Nähe ist«, sagte Wilson. »Er ruft mich. Spüren Sie das auch?«
    Bingham begann zu schluchzen. »Der seelische Druck hat Ihren Verstand zerstört, Wilson. Und ich
    werde der Nächste sein, ganz sicher. Es gibt keine Hoffnung mehr.«
    Wilson wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er schließlich einen schwachen Lichtschein unter der Tür sah. Er schätzte, ein paar Stunden, aber in dieser dunklen Zelle war das unmöglich zu sagen. Er hörte Schritte, ganz schwach zuerst, dann wurden sie lauter und näherten sich. Es war nur eine Person, die sich sehr langsam, fast schlurfend fortbewegte, was zu Wilsons Grauen beitrug. Es klang nach Stiefeln.
    Der Lichtschein unter der Tür wurde heller.
    Ein Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt und herumgedreht, die Klinke heruntergedrückt. Wilsons Puls raste. Es war ganz sicher der Geist des Inka-Würfels, und er kam in dem Körper des Mannes, den er beherrschte.
    Wilson sah zu Bingham hinüber, der sich von dem Licht wegdrehte.
    Die Tür schwang langsam auf. Der gelbrote Schein breitete sich in dem Raum aus und enthüllte den ganzen Horror dieses Mordplatzes. Wie zum Hohn erschien ein Geistlicher im Bischofsgewand. Er war Mitte fünfzig und hatte ein abgezehrtes, ausdrucksloses Gesicht. In einer Hand hielt er eine Sturmlaterne mit einem langen Griff, in der anderen einen großen Messingschlüssel. Behutsam stellte er die Lampe auf den Boden, drehte sich um, drückte die Tür zu und schloss wieder ab.
    Als das Schloss einschnappte, fing Bingham an zu wimmern. »Da liegt eine Leiche auf dem Boden«, flüsterte er. »Eine tote Frau.«
    Die Flamme in der Sturmlaterne beschien die bemoosten Wände und die Fäkalienhaufen auf dem nassen Boden. Wilson und Bingham standen da, die Arme hilflos über dem Kopf, und fragten sich, welches schreckliche Schicksal sie erwartete.
    Der Priester nahm die Lampe wieder hoch und kam mit hängenden Schultern näher, den Blick allein auf Wilson gerichtet. Nicht einen Moment lang schaute er zu der gefolterten toten Frau.
    »Weißt du, wer ich bin?«, fragte der Priester und stellte die Lampe wieder auf den Boden, sodass sein Gesicht im Halbdunkel lag.
    »Bitte, lassen Sie uns frei«, flehte Bingham. »Bitte!«
    »Du wirst den Mund halten!«, schnauzte der Priester. Er trug eine rote Soutane mit einem weißen, bestickten Rochett, das ihm bis zu den Knien reichte, und einen roten Schulterkragen. Um seinen Hals lag ein schweres Kreuz aus Silber.
    »Dem Äußeren nach ein Bischof«, antwortete Wilson. »Aber nur dem Äußeren nach.«
    Der alte Mann verzog keine Miene. »Ganz recht, ich bin Francisco von Santo Domingo, der dreiunddreißigste Bischof von Cusco. Ich habe nach dir gesucht, Wilson Dowling. Für mich ist das ein wahrhaft enttäuschender Moment.« Er klang traurig. »Wahrhaft enttäuschend«, wiederholte er. »Ich hatte mehr erwartet.«
    »Wieso errege ich die Aufmerksamkeit Gottes und seiner Kirche?«, fragte Wilson.
    Der Bischof rieb sich die knochigen Hände, als wüsche er sie unter fließendem Wasser. »Angeblich hast du eine besondere Gabe. Doch diese Gabe allein reicht nicht aus, wie es scheint.«
    »Sie sind vom Inka-Würfel besessen«, sagte Wilson. »Seine schreckliche Macht lebt in Ihnen, ich kann es fühlen. Bitte sagen Sie mir, wer Sie wirklich sind, damit ich mich in Ihrem Glanze sonnen kann.«
    »Wie kommt es, dass du von dem Inka-Würfel und seinen Kräften weißt?«
    »Ich komme von einem Ort, wo er verehrt wird«, antwortete Wilson.
    »Lügner!«
    Die donnernde Stimme brachte Wilsons Puls zum Rasen.
    »Ich frage noch einmal: Wie kommt es, dass du von dem Inka-Würfel und seinen Kräften weißt?«
    Wilson überlegte sorgfältig, was er antworten sollte. »Ich komme aus der Zukunft. Durch Gottes Wille reise ich auf den Pfaden der Zeit.« Bingham war nun endgültig überzeugt, dass Wilson verrückt geworden war, das war ihm deutlich anzusehen. »Ich wurde mit einem Auftrag in diese Zeit und an diesen Ort gesandt.« Wilson deutete auf Bingham. »Es geht darum, diesen Mann nach Vilcabamba zu bringen. Ich habe den Auftrag erfolgreich ausgeführt, kann aber nicht abreisen, weil der Inka-Würfel von seinem Platz entfernt wurde.«
    »Du reist also durch die Zeit.« Der Bischof schien nicht überrascht zu sein.
    »Ich komme aus der Zukunft, über viele hundert Jahre hinweg.«
    »Ist das die Quelle deiner unglaublichen

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