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Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Titel: Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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toten Frau. Es bereitete ihm Übelkeit, dass sie so nah bei ihm lag, und es war sicher auch kein Zufall, dass sie hier war. Bestimmt hatte sie mit Pizarros irrsinnigen Plänen zu tun. Wilson musste sich immer wieder zwingen, nicht zu ihr hinzusehen.
    Ein schwacher weißer Lichtschein fiel unter der Tür hindurch, und Wilson wusste nicht, was er davon halten sollte. Das Licht, das nicht von der Sturmlaterne des Bischofs stammen konnte, wurde heller. Wilson strengte seine Augen an. Plötzlich erschien eine Gestalt, die wie ein Geist durch das Holz der Tür glitt.
    Es war Helena mit einem Revolver in der Hand.
    Wilson wollte spontan ihren Namen rufen, damit sie begriff, dass er da im Dunkeln stand, doch Bingham würde es gleichfalls hören.
    »Du musst ganz ruhig bleiben«, sagte Wilson mit fester Stimme.
    Helena starrte in seine Richtung, aber es war klar, dass sie in der Dunkelheit nichts erkannte.
    »Ich kann nichts sehen«, sagte sie besorgt.
    »Bleib nur ruhig.«
    Bingham regte sich schläfrig und stellte sich dann stöhnend auf die Füße. »Wir werden hier sterben«, wimmerte er. »Meine Handgelenke tun so weh. Ich möchte sie nur mal reiben können ... das ist doch nicht zu viel verlangt, oder?«
    Wilson blickte Helena an. »Wir werden nicht in diesem Verlies sterben, Hiram Bingham. Ich bin absolut zuversichtlich, dass Gott uns beschützen wird. Er wird einen Engel senden, der uns beide rettet, einen schönen Engel.«
    Helena atmete aufgeregt. »Wilson ... kannst du mich sehen?«, fragte sie und versuchte, die Dunkelheit mit ihren Blicken zu durchdringen.
    »Ich kann Sie sehen.«
    »Das wird uns nicht retten«, jammerte Bingham.
    »Da kommt ein Priester!«, rief Helena. »Er wird von Soldaten begleitet, die dich von hier wegbringen sollen! Er redet Spanisch. Er will dich töten lassen, wenn du nicht kooperierst!«
    »Sie können nicht sehen, was ich sehe«, erwiderte Wilson und tat sein Bestes, um vor Bingham zu verschleiern, dass er mit jemand anderem sprach. »Ich kann deutlich in Ihre Zukunft sehen. Hiram ist neben mir an die Wand gekettet. Auf der anderen Seite liegt eine tote Frau am Boden.«
    »Kannst du mich sehen?«, fragte Helena.
    »Ja.«
    Helena war von einem dunstigen weißen Licht umgeben.
    »Wie bist du an die Wand gefesselt?«, fragte sie.
    »Mit Stahlketten.«
    »Was zum Teufel reden Sie da?«, fragte Bingham.
    »Die Soldaten kommen und wollen dich wegbringen!«, wiederholte Helena verzweifelt. »Ein Priester ist bei ihnen. Sie haben Gewehre.«
    Jetzt sah Wilson den schwachen gelbroten Lichtschein im Türspalt. »Bischof Francisco kommt«, sagte Wilson, als wäre er in Trance. »Komm näher.«
    »Du musst fliehen«, flehte Helena.
    »Unmöglich«, erwiderte Wilson. »Ich sitze in der Falle und bin seiner Gnade ausgeliefert. Sei froh, dass du nichts riechen kannst.«
    »Ich kann riechen«, murmelte Bingham. »Mann, für einen Yale-Professor ist das doch keine Art zu sterben!«
    Helena kam näher, konnte aber offenbar nicht genau sehen, wo er sich befand. Sie musste um verschiedene Gegenstände herumgehen, um weiter in die Zelle zu gelangen. Wilson erkannte, dass der Raum in ihrer Zukunft offenbar nicht leer war.
    »Er kommt, um mich mitzunehmen«, sagte er, »damit ich sein Jünger werde. Er ist der erhabene Gebieter, besessen vom Geist des Inka-Würfels, vom Geist des Konquistadoren Pizarro.«
    Der Lichtschein wurde heller; die Zeit für Erklärungen wurde knapp. »Wenn ich den Inka-Würfel selbst sehen soll, werde ich deine Hilfe brauchen, um ihn genau zu lokalisieren. Willst du mir helfen, großer Geist?«
    »Ich werde dir helfen!«, rief Helena. Der Schein der Sturmlaterne fiel unter der Tür hindurch, und jetzt konnte Helena Wilson erkennen, wie er mit beiden Händen über dem Kopf an die Mauer gekettet war. Sie sah auch Hiram Bingham. Und wie Wilson gesagt hatte, lag eine Leiche neben ihnen.
    Hinter ihr wurde ein Schlüssel ins Schloss gesteckt und umgedreht. Die Tür schwang auf, das Licht fiel in den Raum und enthüllte das ganze Grauen.
    Wilson war heftig geschlagen worden und blutüberströmt. Am Boden lag die verwesende Leiche einer Frau. Helena musste würgen, als sie sich der Toten näherte. Bingham drehte sich, so weit er konnte, von dem Licht weg.
    Bischof Francisco kam langsam hereingeschlurft und stellte die Lampe auf den Boden. Es war das erste Mal, dass Helena sein Gesicht sah, und es überlief sie kalt. Sie richtete den Blick in ihre Gegenwart und sah sich in einem Vorratsraum

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