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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hat mein Volk nur verloren, weil es in der Dunkelheit wandelt!« flüsterte Drizzt in die Nacht hinein. Der unermeßliche Himmel voll geheimnisvoller Anziehungskraft ließ die Freude seiner Seele ihre normalen Grenzen überschreiten und öffnete seinen Geist für die unbeantwortbaren Fragen des Multiversums. Er war ein Elf, und wenn seine Haut auch schwarz war, hatte seine Seele nicht die Harmonie und die Freude verloren, die für seine auf der Oberfläche lebenden Vettern kennzeichnend war. Er fragte sich, wie weitverbreitet diese Gefühle eigentlich bei seinem Volk waren. Waren sie in den Herzen aller Dunkelelfen erhalten geblieben? Oder hatten die Jahrhunderte einer veränderten Lebenssituation die geistigen Flammen gelöscht? Drizzts Einschätzung nach war der vielleicht größte Verlust, den sein Volk erlitten hatte, als es sich in die Tiefen der Welt zurückgezogen hatte, der Verlust der Fähigkeit, über das Geistige des Daseins um des reinen Denkens willen nachzudenken.
    Der kristallene Glanz des Flusses Mirar verblaßte allmählich, als die Sterne mit der heraufsteigenden Morgendämmerung erloschen. Für die Freunde war es eine Enttäuschung, ohne daß sie darüber sprachen, als sie ihr Lager an einer geschützten Stelle in der Nähe des Flußufers aufschlugen. »Ihr müßt wissen, daß Nächte wie diese sehr selten sind«, bemerkte Bruenor bei dem ersten Strahl des Morgenlichts am östlichen Horizont. Ein Schimmer lag in seinen Augen, ein Hinweis auf eine wunderbare Träumerei, die der sonst so praktische Zwerg nicht häufig genießen konnte.
    Drizzt bemerkte den verträumten Blick des Zwerges und dachte an die Nächte, die er mit Bruenor auf Bruenors Berg, ihrem speziellen Treffpunkt im Zwergental bei Zehn-Städte, verbracht hatte. »Zu selten«, stimmte er zu.
    Mit einem resignierten Seufzer machten sie sich an die Arbeit. Drizzt und Wulfgar kümmerten sich um das Frühstück, während Bruenor und Regis die Landkarte studierten, die sie in Luskan erworben hatten.
    Obwohl Bruenor ständig über den Halbling murrte und ihn neckte, hatte er, von ihrer Freundschaft abgesehen, aus einem ganz bestimmten Grund auf ihn eingeredet, er solle sie begleiten. Und wenn der Zwerg auch seine Gefühle gut verstecken konnte, so hatte er sich offensichtlich gefreut, als Regis ihnen auf der Straße, die aus Zehn-Städte führte, prustend und japsend nachgelaufen war, um sich doch noch in letzter Minute ihrer Reise anzuschließen.
    Regis kannte die Gebiete südlich vom Grat der Welt von ihnen am besten. Bruenor hatte seit fast zweihundert Jahren Eiswindtal nicht mehr verlassen, als er als bartloses Zwergenkind dorthin gekommen war. Wulfgar war bisher noch nie aus dem Tal herausgekommen, und Drizzts Reisen auf der Oberfläche der Welt waren nächtliche Abenteuer, bei denen er von einem Schatten zum nächsten gehuscht war und um viele jener Orte einen Bogen gemacht hatte, die die Gefährten jetzt aufsuchen mußten, falls sie den Weg nach Mithril-Halle überhaupt je finden sollten.
    Regis fuhr mit seinen Fingern über die Karte und erzählte Bruenor aufgeregt von den Erlebnissen, die er an den einzelnen Orten gehabt hatte, insbesondere von Mirabar, einer Stadt im Norden, die vom Bergbau reich geworden war, und von Tiefwasser im Süden an der Küste, der Stadt des Glanzes, wie es zu Recht genannt wurde.
    Bruenor studierte die geographischen Besonderheiten der Gegend. »Mirabar sagt mir eher zu«, meinte er schließlich und tippte auf die Buchstaben der Stadt, die an den südlichen Hängen des Grats der Welt lag. »Soviel ich weiß, liegt Mithril-Halle im Gebirge und nicht am Meer.«
    Regis dachte kurz über die Bemerkung des Zwergs nach, dann tippte er mit seinem Finger auf einen anderen Ort, der nach dem Maßstab der Karte über hundert Meilen von Luskan landeinwärts entfernt lag. »Langsattel«, sagte er. »Auf halbem Weg nach Silbrigmond und auf der halben Strecke zwischen Mirabar und Tiefwasser. Ein guter Platz, um eine Entscheidung über unseren weiteren Weg zu fällen.«
    »Eine Stadt?« fragte Bruenor, denn auf der Karte war lediglich ein kleiner schwarzer Punkt eingezeichnet.
    »Ein Dorf«, berichtigte Regis. »Es hat nicht viele Einwohner, aber eine Familie von Zauberern, die Harpells, ist dort seit vielen Jahren ansässig, und die kennen den Norden besser als jeder andere. Sie helfen uns bestimmt gerne weiter.«
    Bruenor kratzte sich am Kinn und nickte. »Eine vielversprechende Wanderung. Was könnte unterwegs auf uns

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