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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Spiel spielte, aber Gromph und Triel sprachen nur selten miteinander, und der Magier besuchte sein Büro in Sorcere nur selten, insbesondere jetzt, da im Haus Baenre so viele Vorbereitungen getroffen werden mußten. Für Jarlaxle war im Augenblick vor allem wichtig, die Maske loszuwerden - und zwar öffentlich, so daß niemand ihn mit ihr in Verbindung bringen konnte. Jene Spinnenmaske, einschließlich der Zaubersprüche, stellte die einzige Möglichkeit dar, den magischen Zaun von Haus Baenre zu überwinden, und falls die Ereignisse die Wendungen nahmen, die Jarlaxle vermutete, dann würde diese Maske schon bald ein wichtiger Besitz sein - und ein wichtiges Beweisstück.
    Triel sang leise ihren Zauber vor sich hin und blickte weiter gebannt auf die geschlossene Lade. Sie erkannte die komplexen Muster magischer Energie, die Glyphen und Zauberzeichen, die die Schublade bedeckten, aber sie waren viel zu sehr ineinander verwoben, als daß sie sie einfach hätte enträtseln können. Ihre Magie gehörte zu den stärksten in ganz Menzoberranzan, aber Triel fürchtete sich davor, ihre Hand gegen die zauberische Macht ihres Bruders zu heben. Sie warf dem schlauen Söldner einen drohenden Blick zu und durchquerte den Raum, bis sie in der Nähe von Entreri stehenblieb.
    »Seht mich an«, sagte sie in der Umgangssprache der Oberfläche. Entreri war überrascht, denn nur wenige Drow in Menzoberranzan beherrschten diese Sprache.
    Der Meuchelmörder hob den Blick, um in Triels brennende Augen zu schauen. Er versuchte, ruhig zu bleiben, unterwürfig zu wirken, als sei sein Geist gebrochen, aber Triel war zu aufmerksam, als daß eine solche Fassade vor ihr Bestand gehabt hätte. Sie sah die Stärke in dem Meuchelmörder und lächelte, als hieße sie sie gut.
    »Was wißt Ihr über all dies?« fragte sie.
    »Ich weiß nur, was Jarlaxle mir sagt«, erwiderte Entreri, ließ die Maske fallen und blickte Triel fest an. Wenn sie einen Wettkampf der Willenskraft haben wollte, dann würde der Meuchelmörder, der in den gefährlichsten Straßen von Faeruns Oberfläche überlebt hatte, sich dem nicht entziehen.
    Triel erwiderte den starren Blick lange, bis sie zu dem Schluß kam, daß dieser erfahrene Gegner für sie nur wenig Nutzen hatte. »Verlaßt diesen Ort«, sagte sie, noch immer in der Oberflächensprache, zu Jarlaxle.
    Jarlaxle huschte an der Tochter von Baenre vorbei und zog Entreri hinter sich her. »Schnell«, meinte der Söldner. »Wir sollten Sorcere verlassen haben, wenn Triel versucht, die Schublade zu öffnen!« Mit diesen Worten waren sie auch schon durch die Spinnentür geklettert, die sich schnell wieder in eine glatte Wand zurückverwandelte und damit Triels Flüche abschnitt.
    Aber die Tochter des Hauses Baenre war nicht so sehr zornig wie nachdenklich. Sie erkannte, daß hier drei verschiedene Pläne aufeinandertrafen: ihr eigener, der ihrer Mutter und nun anscheinend noch der von Jarlaxle. Der Söldner hatte etwas vor, erkannte sie, etwas, das offensichtlich mit Artemis Entreri zu tun hatte.
    * * *
    Als sie weit genug von Trier Breche und der Akademie entfernt waren, erzählte Jarlaxle Entreri alles, was vorgefallen war.
    »Ihr habt ihr nichts von Drizzts bevorstehender Ankunft
    gesagt«, bemerkte der Meuchelmörder. Er hatte angenommen, daß diese Information der Hauptpunkt in der kurzen Unterhaltung mit Triel gewesen sei, aber der Söldner ging jetzt nicht darauf ein.
    »Triel hat ihre eigenen Möglichkeiten, sich Informationen zu beschaffen«, erwiderte Jarlaxle. »Ich habe nicht vor, ihr die Arbeit zu erleichtern - nicht, bevor nicht feststeht, wieviel Profit ich daraus ziehen kann!«
    Entreri lächelte und biß sich dann auf die Unterlippe, während er die Worte des Söldners verdaute. Es passierte immer soviel gleichzeitig in dieser höllischen Stadt, grübelte der Meuchelmörder. Es war kein Wunder, daß Jarlaxle diesen Ort so genoß! Entreri wünschte sich beinahe, ein Drow zu sein, damit er sich ebenso wie Jarlaxle eine eigene Nische erkämpfen konnte, in der er immer am Rande der Katastrophe entlang tanzen konnte. Beinahe wünschte er das.
    »Wann hat Euch Oberin Baenre befohlen, die Maske zurückzubringen?« fragte der Meuchelmörder. Er und Jarlaxle hatten Menzoberranzan für einige Zeit verlassen und waren in den äußeren Höhlen gewesen, wo sie sich mit einem Svirfnebli-Informanten getroffen hatten. Sie waren erst kurz vor ihrem Besuch in Sorcere zurückgekehrt, und soweit Entreri wußte, war Jarlaxle in

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