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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und jetzt war eine gute Zeit für einen ausgedehnten Landurlaub.
    Deudermont würde ihn eben später abholen müssen.

    * * *

    Die Seekobold trieb in unwirklicher Stille dahin, und für lange Zeit waren weder Wasser noch Wind zu hören. Der Nebel um sie herum war so dicht, daß Drizzt sich weiter über die Reling beugen mußte, um das Wasser auch nur zu sehen. Er wagte nicht, die Hand in die graue Flüssigkeit zu tauchen, da er nicht wußte, was Harkles Zauber, wenn es überhaupt Harkles Magie war, bewirkte.
    Schließlich hörten sie ein Platschen, das Geräusch einer Welle, die gegen den Kiel schwappte. Der Nebel begann sich fast augenblicklich aufzulösen, doch obgleich sie ihre Umgebung nicht sehen konnten, hatte jeder an Bord das Gefühl, daß sich etwas verändert hatte.
    »Der Geruch«, stellte Catti-brie fest, und alle Köpfe in ihrer Nähe begannen, zustimmend zu nicken. Das salzige Aroma, das so stark gewesen war, daß man es fast im Mund geschmeckt hatte, war verschwunden und einem frischen Sommerduft gewichen, der erfüllt war von Bäumen, Blumen und dem feuchten Geruch eines Inlandsumpfes. Auch die Geräusche hatten sich verändert. Das leere, endlose Pfeifen des Windes und das gedämpfte Plätschern tiefen Wassers hatten sich gewandelt zum sanften Schwappen kleinerer Wellen und dem Trillern von...
    »Singvögel?« fragte Drizzt.
    Der Nebel löste sich auf, und die Mannschaft stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, denn sie waren dicht am Land! Links von ihnen befand sich eine kleine Insel. Sie war von Bäumen bedeckt, in deren Mitte sich eine kleine Burg erhob, die von einzelnen, großen Gebäuden umgeben war. Eine lange Brücke erhob sich vor der S eekobold und erstreckte sich von der Insel zur Küste, zu den Kaianlagen einer recht großen, von einer Mauer umgebenen Stadt. Hinter diesem Ort stieg das Gelände zu hohen Bergen an, eine Landmarke, die kein Seemann übersehen konnte, die Deudermont aber nicht kannte. Viele Boote waren zu sehen, doch keines war größer als die Ruderboote, die die Seekobold im Heck mitführte. Alle Seeleute starrten das beeindruckende Segelschiff an.
    »Das ist nicht Tiefwasser«, stellte Deudermont fest. »Und auch nirgends in der Nähe, soweit ich weiß.«
    Drizzt musterte die Gegend, studierte die Küstenlinie, die sich hinter ihnen krümmte. »Das ist nicht das offene Meer«, erwiderte er.
    »Ein See«, meinte Catti-brie.
    Alle drei sahen sich einen Augenblick lang an und schrieen dann im Chor »Harkle!« Der Harpell, der den Ruf erwartet hatte, kletterte aus der Luke und hüpfte zu ihnen herüber. Sein Gesicht strahlte vor Freude.
    »Wo sind wir?« verlangte Deudermont zu wissen.
    »Dort, wo das Schicksal uns haben will«, sagte der Magier geheimnisvoll und fuchtelte mit den Armen, daß die voluminösen Ärmel seiner Robe wild flatterten.
    »Ich glaube, da mußt du schon ein bißchen deutlicher werden«, meinte Catti-brie trocken.
    Harkle zuckte die Schultern und senkte die Arme. »Ich weiß es natürlich nicht genau«, gab er zu. »Der Zauber bestimmt das Ziel – das jedoch nicht zufällig ist –, aber wo immer es liegt, kann ich nicht sagen.«
    »Der Zauber?« fragte Deudermont.
    »Der Nebel des Schicksals«, antwortete Drizzt, bevor Harkle es tun konnte. »Der gleiche Zauber, der dich zu uns gebracht hat.«
    Harkle nickte bei jedem Wort des Drow, grinste dabei breit, und auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck des Stolzes und der Befriedigung über eine vollbrachte Leistung.
    »Du hast uns in einen See gesteckt!« brüllte Deudermont wütend.
    Harkle stammelte eine Erwiderung, aber vom Wasser erscholl ein Ruf, der die Unterhaltung unterbrach. » Joho , Seekobold !«
    Die vier traten an die Reling, und Drizzt zog die Kapuze seines Mantels über den Kopf. Er wußte nicht, wo sie sich befanden oder welchen Empfang man ihnen bereiten würde, aber er hielt es für wahrscheinlich, daß die Begrüßung weniger warmherzig ausfallen würde, wenn diese Seeleute entdeckten, daß die Seekobold einen Drowelfen an Bord hatte.
    Ein verhältnismäßig großes Fischerboot war längsseits gekommen, und seine sechsköpfige Besatzung studierte den Schoner intensiv. »Ihr wart im Kampf«, stellte ein alter Graubart, offenbar der Kapitän des Fischerbootes, fest.
    »Ein Sturm«, berichtete ihm Deudermont. »Der schlimmste, den ich jemals erlebt habe.«
    Die sechs Fischer tauschten zweifelnde Blicke aus. Sie waren den ganzen letzten Monat über jeden Tag auf dem Wasser gewesen und

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