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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Frau.
    »Das macht nichts«, fügte Drizzt hinzu. Deudermont biß sich fest auf die Lippen, um Harkles Moment des Ruhms nicht durch einen Ausbruch des Lachens zunichte zu machen.
    »Oh, da liegt etwas in den Buchstaben verborgen«, sagte Harkle, mehr zu sich selbst als zu den anderen. »Das muß ich erforschen!«
    »Erforsche deinen Verstand«, sagte Catti-brie zu ihm, und leise, so daß nur Drizzt und Deudermont sie hören konnten, fügte sie hinzu, »aber nimm besser eine große Laterne und eine Bergbauausrüstung der Zwerge mit.«
    Das führte zu einem Grinsen bei den anderen.
    »Während du darüber nachdenkst, versuche doch die Bedeutung der Kombination PN herauszufinden«, fügt Catti-brie noch hinzu. Der abgelenkte Zauberer nickte und eilte direkt auf Deudermonts Kabine zu, die Harkle praktisch okkupiert hatte.
    »PN?« fragte der Kapitän Catti-brie.
    »Plappernder Narr«, erwiderten sie und Drizzt im Chor, was ein neues Gelächter bei allen Zuhörern auslöste. Dennoch, weder Drizzt noch Cattibrie, Deudermont oder einer der anderen konnte den Umstand verleugnen, daß der »Plappernde Narr« die Seekobold gerettet und sie offenbar dichter an ihr Ziel herangebracht hatte.

TEIL 3 – Die Natur des Bösen
    Sie sind das Absolute, der Pantheon der Ideale, die Götter des Guten und
    die bösen Unholde, auf alle Zeiten im Kampf um die Seelen der Sterblichen. Das Konzept, das Lloth verkörpert, ist reines Böses; das von Mielikki das reine Gute. So gegensätzlich wie Schwarz und Weiß, ohne irgendwelche Schattierungen von Grau dazwischen.
    So sind die Konzepte, gut und böse. Absolut, unverrückbar. Es kann keine Rechtfertigung für eine wirklich böse Handlung geben; es gibt keine Grauzone. Während eine Handlung des Guten oft persönlichen Nutzen mit sich bringt, ist die Handlung selbst absolut, da sie nach dem Vorsatz beurteilt wird. Dies wird durch unseren Glauben an den Pantheon ausgedrückt, doch was ist mit den sterblichen Rassen, den vernunftbegabten Wesen – den Menschen und den Rassen der Elfen und Zwerge, der Gnome und Halblinge, der Goblins und Riesen? Hier verliert die Frage an Eindeutigkeit, das Absolute verwischt.
    Für viele ist die Gleichung einfach: Ich bin ein Drow, Drow sind böse, also bin ich böse.
    Sie haben unrecht. Denn was bedeutet vernunftbegabt zu sein anders, als eine Wahl zu haben? Und es kann ohne Vorsatz weder Gut noch Böse geben. Es stimmt, daß es in den Reichen Rassen und Kulturen gibt, insbesondere die Goblins, die eine allgemeine Tendenz zum Bösen aufweisen, und andere, wie die Elfen der Oberfläche, die dem Konzept des Guten zuneigen. Doch selbst bei jenen, die viele als Verkörperung eines Absoluten ansehen, sind es die Absichten und Handlungen der einzelnen, die endgültig entscheiden. Ich habe einen Goblin gekannt, der nicht böse war; ich bin ein Drow, der sich nicht der Lebensweise seiner Kultur unterworfen hat. Doch nur wenige Drow und noch weniger Goblins treffen solche Entscheidungen, und so behalten die Verallgemeinerungen meist recht.
    Am seltsamsten und unterschiedlichsten von allen Rassen sind die Menschen. Hier vermischen sich die Gleichung und die Ausnahmen am meisten. Hier ist die Wahrnehmung alles. Hier sind Absichten oftmals verborgen und geheim. Keine Rasse ist fähiger, eine Maske der Rechtfertigung zu tragen, als die Menschen. Keine Rasse ist fähiger, eine Maske der Entschuldigungen zu tragen, fähiger, sich auf eigentlich gute Absichten zu berufen. Und keine Rasse ist fähiger, ihre eigenen Behauptungen zu glauben. Wie viele Kriege sind von Menschen gegeneinander geführt worden, bei denen beide Armeen behaupteten, daß ein Gott, ein Gott des Guten, auf ihrer Seite und in ihren Herzen sei?
    Aber gut ist keine Sache der Wahrnehmung. Was in einer Kultur »gut« ist,
    kann in einer anderen nicht »böse« sein. Das mag auf Sitten und gewisse
    Praktiken zutreffen, doch nicht auf die Tugend. Tugend ist absolut.
    Sie muß es sein. Tugend ist eine Feier von Leben und Liebe, das Akzeptieren anderer und das Verlangen, sich dem Guten anzunähern. Sie ist die Abwesenheit von Stolz und Neid, die Bereitschaft, unsere Freuden zu teilen und an den Leistungen anderer teilzuhaben. Sie steht über jeder Rechtfertigung, denn sie ist das, was wirklich in jedem einzelnen Herzen ruht. Wenn jemand eine böse Handlung begeht, so laßt ihn sich seine Maske erschaffen, doch sie wird die Wahrheit, das Absolute, nicht vor dem verbergen können, was in seinem eigenen Herzen

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