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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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genau wie es die Seherin getan harte. Er schluckte die Worte, die aus ihm herausdrängten, jedoch hinunter, da er die Grenzen seines Zaubers und die sich daraus möglicherweise ergebenden Konsequenzen fürchtete.
    »Wir glauben, es ist Baenre«, sagte Catti-brie. »Das heißt, wer immer auf dem Thron von Baenre sitzt, meine ich. ›An Lloth übergeben und von Lloth gegeben‹, hat sie gesagt, und wem würde die Spinnenkönigin wohl eher ein solches Geschenk machen als derjenigen, die auf Baenres Thron sitzt?«
    Harkle nickte, glaubte aber, daß sie ein wenig daneben lagen.
    »Catti-brie denkt, daß es Baenre ist, aber die Seherin hat vom Abgrund gesprochen, und das läßt mich annehmen, daß Lloth eine ihrer Dienerinnen beauftragt hat«, sagte Drizzt.
    Harkle biß sich auf die Lippen und nickte nicht sehr überzeugend.
    »Cadderly hat einen Informanten im Abgrund«, fügte Catti-brie hinzu. »Ein Teufelchen oder so etwas in der Art. Er wird das Viech beschwören und versuchen, einen Namen für uns herauszufinden.«
    »Aber ich fürchte, daß mein Weg...« begann Drizzt.
    »Unser Weg«, berichtigte Catti-brie so vehement, daß Drizzt in diesem Punkt nachgeben mußte.
    »Ich fürchte, daß unser Weg erneut nach Menzoberranzan führen wird«, sagte Drizzt seufzend. Er wollte nicht dorthin zurückkehren, das war offenkundig, aber es war ebenso klar, daß der Waldläufer um eines Freundes willen Hals über Kopf in die verfluchte Stadt stürmen würde.
    »Warum dorthin?« fragte Harkle beinahe aufgeregt. Der Zauberer erkannte, wohin das Gedicht der Seherin Drizzt führte, und wußte, daß die zweite Zeile, die den Geist von Drizzts Vater betraf, den Waldläufer dazu gebracht hatte, Menzoberranzan als Ursprung des Ganzen anzusehen. Es gab in den Versen Hinweise auf Menzoberranzan, aber es gab auch ein ganz bestimmtes Wort in dem Gedicht, das Harkle zu der Überzeugung brachte, daß die Stadt der Drow nicht ihr letztendliches Ziel sein würde.
    »Darüber haben wir bereits diskutiert«, erwiderte Drizzt. »Bei dem dunklen Weg, von dem die Seherin gesprochen hat, geht es wohl um Menzoberranzan.«
    »Du glaubst, es handelt sich um eine von Lloths Dienerinnen?« fragte Harkle Drizzt.
    Der Drow machte eine Geste, die halb Nicken und halb Schulterzucken war.
    »Und du stimmst ihm zu?« wollte Harkle von Catti-brie wissen.
    »Könnte sein, daß es eine von ihnen ist«, erwiderte die Frau. »Oder aber es ist eine Oberin Mutter. Das wäre meine Vermutung.«
    »Sind die Dienerinnen nicht weiblich?« Harkles Frage schien reichlich überflüssig.
    »Alle von Lloths höchsten Handlangern sind weiblich«, erwiderte Cattibrie. »Das ist der Grund, warum man sich vor der Spinnenkönigin so fürchten sollte«, fügte sie mit einem Zwinkern hinzu und versuchte, die Anspannung ein wenig zu lockern.
    »Und das trifft auch auf alle Oberin Mütter zu«, überlegte Harkle.
    Drizzt blickte Catti-brie an, und beide hatten nicht die geringste Ahnung, worauf der unberechenbare Zauberer hinauswollte.
    Harkle fuchtelte plötzlich heftig mit den Armen und sah aus, als würde er gleich platzen. Er sprang von dem Sims und warf dabei fast Drizzt mitsamt seinem Stuhl um. »Sie hat ihm gesagt!« rief der erregte Zauberer. »Die blinde Hexe hat ihm gesagt! ›Gesucht wird der Verräter von Lloth von ihm, der ihn am meisten haßt‹!« Harkle brach ab und stieß einen mächtigen, erschöpften Seufzer aus. Ein zischendes Geräusch erklang, und aus seiner Tasche stieg ein grauer Rauchfaden auf.
    »Oh, bei den Göttern!« stöhnte der Zauberer.
    Drizzt und Catti-brie sprangen auf, mehr aufgrund der überraschend scharfsinnigen Schlußfolgerung des Zauberers als wegen des rauchigen Spektakels.
    »Welcher Feind, Drizzt?« drängte Harkle heftig, da er plötzlich den Verdacht hegte, daß ihm nur noch wenig Zeit blieb.
    »Er«, wiederholte Catti-brie immer und immer wieder und versuchte, ihr Gedächtnis anzuspornen. »Jarlaxle?«
    »›Der nie vergeben wird‹«, erinnerte Harkle sie.
    »Dann ist es nicht der Söldner«, sagte Drizzt, denn er war zu dem Schluß gekommen, daß Jarlaxle nicht so böse war wie viele andere. »Berg'inyon Baenre vielleicht. Er hat mich seit unseren Tagen auf der Akademie gehaßt.«
    »Denk nach! Denk! Denk!« schrie Harkle, als eine gewaltige Rauchwolke aus seiner Tasche aufstieg.
    »Was verbrennst du denn da?« wollte Catti-brie wissen und versuchte, den Harpell herumzudrehen, damit sie besser sehen konnte. Zu ihrer Überraschung und

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