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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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verpassen konnte. Dann schaute er hoch und sah, wie der Gigant sich vorbeugte und eine gewaltige Hand nach ihm ausstreckte – eine Hand, die groß genug war, um den Halbling zu packen und ihm das Leben aus dem Leib zu quetschen.
    »Eine kleine Mahlzeit, ja?«, sagte die riesige Kreatur, und für jemanden von ihrer Art drückte sie sich erstaunlich gewählt aus. »Nicht sehr viel, natürlich, aber wenig ist besser als gar nichts.« Regis sog zischend die Luft ein, fuhr sich mit der Hand an die Brust, als er glaubte, ohnmächtig werden zu müssen – und spürte einen vertrauten Klumpen, der unter seinem Schlüsselbein hing. Er griff in seine Jacke und zog einen Edelstein hervor, einen großen Rubin, der an einer Kette baumelte. »Ein hübsches Ding, meinst du nicht?«, fragte er naiv.
    »Ich meine, dass ich mein Ungeziefer gerne zerquetscht esse«, erwiderte der Riese, hob seinen gewaltigen Fuß, und Regis rannte quietschend davon. Ein einziger, langer Schritt setzte jedoch den anderen Fuß des Riesen direkt vor ihn, und jetzt hatte er keinen Fluchtweg mehr.

    * * *

    Drizzt rollte über ein austretendes Riesenbein hinweg und stieß sich die Schulter, als er auf den Stein prallte. Gewandt kam er wieder auf die Füße, drehte sich um und stieß das leuchtende Blaues Licht tief in die riesige Wade. Daraufhin erscholl ein Schmerzensgebrüll, und dann erklang ein weiterer Schrei. Es war Wulfgar. Gleich nach dem Fluch des Barbaren zersplitterte explosionsartig ein Felsen, als etwas hart auf die Bergwand prallte, das Drizzt erleichtert als Aegisfang zu erkennen glaubte.
    Das Geschoss prallte von der Steinwand ab und flog in die Luft, und der Drow konnte jetzt sehen, dass es ein Felsbrocken war – den zweifellos ein weiterer Riese geworfen hatte – und mitnichten ein Streithammer.
    Noch schlimmer für Drizzt war, dass einer der Riesen weit genug auf den Felsvorsprung trat, dass er um die Kugel der Finsternis herumschauen konnte. »Argh, du schwarzhäutige Ratte!«, brüllte er und hob seine Keule.
    Guenhwyvar flog von ihrem dreißig Fuß höheren Standort herab, um dem vornübergebeugten Giganten gegen die Schultern zu prallen – ein sechshundert Pfund schweres Geschoss aus scharfen Krallen und beißenden Zähnen. Überrascht und aus dem Gleichgewicht gebracht, stolperte der Riese über die Steinwand am Rand des Abgrunds und fiel ins Leere, wobei er Guenhwyvar mit sich nahm. Drizzt schrie nach der Katze, während er einem weiteren hartnäckigen Tritt auswich, musste sich aber wieder abwenden und sich auf den verbliebenen, um sich tretenden Riesen konzentrieren. Als der fallende Riese sich um sich selbst drehte, sprang Guenhwyvar erneut und flog mit einem mächtigen Satz auf den Klippenrand zu, wo Wulfgar stand und mit seinen inneren Dämonen kämpfte.
    Die Katze prallte weit unterhalb des Barbaren hart gegen einen Felsvorsprung, wo sie sich zitternd und voller Verzweiflung festkrallte, während der Riese weiter den Abhang hinabpolterte. Tiefer und immer tiefer fiel der Riese, hundert Fuß und mehr, bis er schließlich zerschlagen und stöhnend auf einem Felsvorsprung landete.

    * * *

    Eine zweite Explosion erschütterte das Plateau, auf dem Drizzt mit dem Riesen kämpfte, und dann eine dritte. Das plötzliche donnernde Geräusch riss Wulfgar endlich aus seinen düsteren Erinnerungen. Er sah Guenhwyvar, die darum kämpfte, nicht von dem Vorsprung abzurutschen, unter dem sich bis zum Talboden nur leere Luft befand. Er sah Drizzts Kugel der Dunkelheit und hin und wieder das Aufblitzen eines bläulichen Lichtes, wenn der Drow seinen Krummsäbel unterhalb der Kugel, aber oberhalb der blockierenden Steinwand entlangzucken ließ. Er sah den Kopf des Riesen, als dieser sich aufrichtete, und zielte darauf.
    Doch dann flog ein weiterer Felsbrocken gegen die Felswand, prallte von dem Gestein ab und traf die Seite des Riesen, der wieder in der Dunkelheit verschwand. Ein weiterer Stein krachte direkt unterhalb von Wulfgars Standort gegen den Felsen, und die Wucht des Aufpralls warf ihn fast zu Boden. Der Barbar erspähte die Werfer, drei weitere Riesen, die sich ein ganzes Stück tiefer und rechts von ihm auf einem Felsvorsprung befanden, wo sie sich hinter einer Steinbarriere verbargen. Dahinter befand sich wahrscheinlich eine Höhle in der Felswand, die ihnen zusätzlichen Schutz bot. Einer der Riesen schleuderte seinen Felsen in Wulfgars Richtung, und der Barbar musste zur Seite hechten, um nicht zerschmettert zu werden. Er kam

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