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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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nach.
    Das brachte Dwahvel ein wenig in Verlegenheit, als sie erkannte, dass man ihr gerade eine Information entlockt hatte, die sie nicht hatte preisgeben wollen. »Ich weiß nicht, wie du darauf eine Antwort erwarten kannst«, sagte sie etwas beunruhigt. »Und ich sehe auch keinen Grund, demjenigen zu helfen, der Regis vom Thron der Gilde des früheren Paschas Pook gestoßen hat. Regis war in der Position, allen anderen Halblingen von Calimhafen zu helfen.«
    Darauf hatte Entreri keine Antwort, und er schwieg als Erwiderung.
»Trotzdem sollten wir uns unterhalten«, fuhr Dwahvel fort, drehte
sich halb um und deutete auf die Tür.
Entreri warf einen Blick zu Dondon.
    »Überlass ihn seinen Genüssen«, meinte Dwahvel. »Du hättest ihn befreit, obwohl er wenig Lust verspürt, fortzugehen, das kann ich dir versichern. Gutes Essen und angenehme Gesellschaft.«
    Entreri ließ seinen Blick angewidert von den verschiedenen Kuchen und Süßigkeiten zu dem sich kaum regenden Dondon und schließlich zu den beiden Frauen gleiten. »Er ist recht genügsam«, meinte die eine lachend.
    »Er braucht nur einen weichen Schoß, um seinen müden Kopf auszuruhen«, fügte die andere mit einem Kichern hinzu, in das auch ihre Kollegin einstimmte.
    »Ich habe alles, was ich mir jemals gewünscht habe«, versicherte Dondon ihm.
    Entreri schüttelte nur den Kopf, verließ mit Dwahvel den Raum und folgte der kleinen Frau zu einem privateren – und zweifellos besser bewachten – Raum, der tiefer im Inneren des Kupfernen Einsatzes gelegen war. Dwahvel setzte sich in einen niedrigen, plüschbedeckten Sessel und bedeutete dem Meuchelmörder, den gegenüberstehenden zu nehmen. Das winzige Möbel war nicht sehr bequem für Entreri, der seine Beine gerade nach vorne ausstrecken musste.
    »Ich empfange nicht viele Gäste, die keine Halblinge sind«, entschuldigte sich Dwahvel. »Wir neigen dazu, eine verschworene Gruppe zu sein.«
    Entreri erkannte, dass sie erwartete, dass er ihr versicherte, wie geehrt er sich fühlte. Aber das tat er natürlich nicht, und so sagte er nichts, sondern behielt seinen angespannten Gesichtsausdruck bei und schaute die Frau mit bohrenden Augen anklagend an.
    »Wir halten ihn dort zu seinem eigenen Besten fest«, sagte Dwahvel einfach nur.
    »Dondon war früher der angesehenste Dieb von Calimhafen«, konterte Entreri.
    »Früher!«, wiederholte Dwahvel. »Nicht lange nach deiner Abreise zog er sich jedoch den Zorn eines besonders mächtigen Paschas zu. Der Mann war einer meiner Freunde, und so bat ich ihn, Dondons Leben zu verschonen. Unser Kompromiss bestand darin, dass ich Dondon nicht mehr herausließ. Nie mehr. Wenn man ihn jemals wieder über die Straßen von Calimhafen gehen sieht, bin ich verpflichtet, ihn dem Pascha zur Hinrichtung auszuliefern.«
    »Das wäre, meiner Meinung nach, ein besseres Los als der langsame Tod, zu dem du ihn dadurch verurteilt hast, dass du ihn angekettet in diesem Raum liegen lässt.«
    Dwahvel lachte laut über diese Behauptung. »Dann kennst du Dondon nicht«, erklärte sie. »Männer, die bei weitem heiliger und weiser waren als ich, haben die sieben Sünden identifiziert, die tödlich für die Seele sind. Wenn Dondon auch mit den ersten dreien dieser Sünden wenig zu tun hat, denn er ist weder stolz noch neidisch oder zornig, so frönt er doch den restlichen vieren im Übermaß – Trägheit, Habsucht, Völlerei und Wolllust. Er und ich haben einen Handel abgeschlossen, einen Handel, um sein Leben zu retten. Ich versprach, ihm alles zu geben, was er begehrt, wenn er mir wiederum zusicherte, mein Haus nicht zu verlassen.«
    »Warum dann die Kette an seinem Bein?«, fragte Entreri.
    »Weil Dondon häufiger betrunken als nüchtern ist«, erklärte Dwahvel. »Und in diesem Zustand würde er sonst wahrscheinlich Ärger in meinem Etablissement machen oder vielleicht sogar hinaus auf die Straße torkeln. Es ist alles nur zu seinem Schutz.«
    Entreri wollte dem gerne wiedersprechen, denn er hatte nie einen jämmerlicheren Anblick gesehen als Dondon, und er selbst hätte diesem grotesken Leben einen Foltertod vorgezogen. Aber als er genauer über Dondon nachdachte und sich an die Lebensweise des Halblings vor all diesen Jahren erinnerte, eine Lebensweise, zu der Unmengen von Süßigkeiten und viele Damen gehört hatten, erkannte er, dass die Schwächen, die Dondon jetzt aufwies, seine eigenen waren und ihm nicht von der fürsorglichen Dwahvel aufgezwungen wurden.
    »Solange er im

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