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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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auf seine glühende Ausrüstung hinab. Der Dolch ließ einen schwarzen Rauchfaden vom Holz des Bodens aufsteigen.
    Als Erwiderung warf Gordeon dem Meuchelmörder eine Münze vor die Füße, eine ungewöhnliche Goldmünze mit der Prägung eines Einhornkopfes auf der Seite, die den Meuchelmörder ansah.
    Entreri schaute zu Gordeon auf und zuckte nur mit den Achseln. »Das Kamel sollte getötet werden«, sagte Gordeon. »Er war die Mühe nicht wert.«
    »Und das hattest du zu entscheiden?«, fragte der Basadoni-Leutnant ungläubig.
    »Eine unbedeutende Entscheidung, verglichen mit denen, die ich einst…«
    »Ah«, unterbrach ihn Gordeon dramatisch. »Da liegt der Fehler begraben, Meister Entreri. Was du einst wusstest oder tatest oder was man dir einst auftrug, ist bedeutungslos. Du bist kein Gildenmeister, kein Leutnant, ja, bislang noch nicht einmal ein vollwertiger Soldat, und ich bezweifle, dass du es je werden wirst! Du hast deinen Mumm verloren – genau wie ich es mir gedacht habe. Du musst dir die Billigung erwerben, und wenn du diese Zeit überlebst, wird dir vielleicht, nur vielleicht, die vollständige Aufnahme in die Gilde gewährt werden.«
    »Billigung erwerben?«, wiederholte Entreri lachend. »Deine?«
    »Packt ihn!«, befahl Gordeon den beiden Soldaten, die zuerst hereingestürmt waren. Während sie sich vorsichtig auf den Meuchelmörder zubewegten, fügte Gordeon hinzu: »Der Mann, den du zu retten versucht hast, wurde hingerichtet, zusammen mit Frau und Kindern.«
    Entreri hörte die Worte kaum und kümmerte sich sowieso nur wenig darum, obgleich er wusste, dass Gordeon die erweiterte Hinrichtung nur angeordnet hatte, um ihm Schmerz zuzufügen. Er hatte mit einem größeren Dilemma zu kämpfen. Sollte er Gordeon erlauben, ihn zurück zur Gilde zu bringen, wo er zweifellos körperlich bestraft und dann freigelassen werden würde?
    Nein, er würde eine solche Behandlung weder von diesem Mann noch von jemand anderem erdulden. Seine wohltrainierten Beinmuskeln spannten sich an, als die beiden Männer sich ihm näherten, obgleich Entreri nach außen hin völlig entspannt aussah und sogar die Arme in einer defensiven Geste ausgestreckt hatte.
    Die beiden Männer kamen mit gezückten Schwertern von den Seiten heran und griffen nach seinen Armen, während der dritte Soldat die ganze Zeit über mit seiner Armbrust auf das Herz des Meuchelmörders zielte.
    Entreri sprang senkrecht in die Höhe, zog die Beine an und ließ sie nach beiden Seiten vorschnellen, noch bevor die überraschten Soldaten reagieren konnten. Seine Füße trafen die beiden Männer voll ins Gesicht und ließen sie durch den Raum fliegen. Den einen erwischte Entreri im letzten Moment mit der Hand, als er wieder landete, und riss ihn gerade noch rechtzeitig vor sich, als der Armbrustpfeil heranschwirrte. Dann stieß er den stöhnenden Mann zu Boden.
    »Erster Fehler«, sagte er zu Gordeon, als der Leutnant einen gefährlich aussehenden Säbel zog. Seitlich von ihm krabbelte der zweite Soldat wieder auf die Beine, doch derjenige, der mit einem Armbrustpfeil im Rücken vor Entreri lag, rührte sich nicht mehr. Der Armbrustschütze war eifrig damit beschäftigt, seine Waffe neu zu spannen, doch bedrohlicher für Entreri war, dass irgendwo in der Nähe ein Zauberer sein musste.
    »Bleib zurück«, befahl Gordeon dem Mann an seiner Seite. »Ich werde ihn mir vornehmen.«
    »Um etwas für deinen Ruf zu tun?«, fragte Entreri. »Aber ich habe keine Waffe. Wie wird man das wohl auf den Straßen von Calimhafen kommentieren?«
    »Nachdem du tot bist, werden wir dir eine Waffe in die Hand legen«, erklärte Gordeon mit einem bösartigen Grinsen. »Meine Männer werden beschwören, dass es ein fairer Kampf war.«
    »Zweiter Fehler«, sagte Entreri leise vor sich hin, denn tatsächlich war es ein fairerer Kampf, als der erfahrene Kadran Gordeon glaubte.
    Der Basadoni-Leutnant griff mit einem geraden, überlegten Stoß an, und Entreri schlug mit dem Unterarm zu, um die Klinge abzulenken. Er ließ die Parade absichtlich misslingen, sprang aber gleichzeitig zurück und außer Reichweite. Gordeon begann ihn zu umkreisen, und Entreri folgte der Bewegung. Dann sprang der Meuchelmörder in einem kurzen Ausfall vor und wurde von einem Säbelhieb zurückgetrieben. Gordeon ging keine Risiken ein und gab sich keine Blöße.
    Doch Entreri hatte sowieso nicht vor, seinen Zug zu vollenden. Er hatte nur damit begonnen, um den Winkel des gegenseitigen Umkreisens so weit

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