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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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anstarrte, bevor der erste Krieger, ein großer älterer Mann, der zwar stark, aber sehr abgemagert wirkte, sich ihm in den Weg stellte.
    Der Krieger näherte sich, ohne zu sprechen, sondern holte mit einer schweren Keule zu einem mächtigen Schlag gegen Wulfgar aus, doch dieser trat schneller vor, als der Mann reagieren konnte, und fing die Keule mit seiner freien Hand auf, bevor sie zuviel Schwung bekommen hatte. Mit einer Kraft, wie sie der andere Mann noch nie erlebt hatte, riss er die Waffe mit einem Ruck seines Handgelenks an sich und warf sie weit weg. Der Krieger heulte auf und griff an, aber Wulfgar zog den noch immer gepackten Arm des anderen zwischen sich und ihn. Mit einem gewaltigen Schwinger ließ er seinen Gegner zurücktaumeln.
    Jetzt waren alle Krieger des Lagers auf den Beinen, und es waren weit weniger, als Wulfgar von den Himmelsponys in Erinnerung hatte. Sie bauten sich links und rechts von Valrik auf und bildeten einen Halbkreis, dessen Scheitelpunkt der Schamane war, und dessen Ausläufer um den riesenhaften Eindringling herumragten. Wulfgar wendete seine Augen lange genug von dem verhassten Valrik ab, um seinen Blick über die Gruppe schweifen zu lassen und festzustellen, dass es sich dabei nicht um starke Männer im besten Kriegeralter handelte. Sie waren zu jung oder zu alt. Die Himmelsponys mussten vor kurzer Zeit eine große Schlacht geschlagen haben, und sie hatten dabei nicht gut abgeschnitten.
    »Wer bist du, der du uneingeladen zu uns kommst?«, fragte einer der Männer, der groß und stark, aber sehr alt war.
    Wulfgar musterte den Sprecher durchdringend, registrierte seine scharfblickenden Augen, das graumelierte Haar, das er in einem wirren Knäuel trug und das für einen Mann in seinem Alter noch bemerkenswert dicht war, und das fest und kühn vorgestreckte Kinn. Er erinnerte Wulfgar an einen anderen Himmelspony-Krieger, den er einst gekannt hatte, einen ehrenhaften und tapferen Mann. Zusammen mit dem Umstand, dass er vor allen anderen, sogar vor Valrik gesprochen hatte, bestätigte dies Wulfgars Vermutung. »Vater von Toriin«, sagte er und verbeugte sich dabei.
    Die Augen des Mannes weiteten sich vor Überraschung. Er schien antworten zu wollen, fand aber keine Worte.
    »Jerek Wolfstöter!«, kreischte Valrik. »Häuptling der Himmelsponys. Wer bist du, der uneingeladen kommt? Wer bist du, der von Jereks langverschwundenem Sohn spricht?« »Verschwunden?«, wiederholte Wulfgar skeptisch.
    »Von den Göttern geholt«, erwiderte Valrik und wedelte mit den gefiederten Armen. »Eine Jagdsuche, die zu einer Visionssuche wurde.«
    Ein schiefes Lächeln trat auf Wulfgars Züge, als er die gewaltige, Jahrzehnte währende Lüge erkannte. Valrik hatte Toriin, den er in eine grauenhafte, geisterhafte Kreatur verwandelt hatte, auf die Jagd nach Wulfgar und seine Begleiter geschickt, wo er unter ihren Waffen einen schrecklichen Tod gestorben war. Aber Valrik, der Jerek wahrscheinlich nicht mit dieser schlimmen Nachricht gegenübertreten wollte, hatte die Wahrheit irgendwie verdreht und eine Geschichte erfunden, die Jerek befriedigen sollte. Eine Jagdsuche oder eine Visionssuche, die beide von den Göttern eingegeben wurden, konnte Jahre und sogar Jahrzehnte dauern.
    Wulfgar erkannte, dass er diese Sache jetzt entschlossen angehen musste, denn jede falsche oder allzu harte Erklärung konnte Jereks Zorn wecken.
    »Die Jagdsuche dauerte nicht lange an«, sagte er. »Denn die Götter, unsere Götter, erkannten, dass sie falsch war.«
    Valriks Augen weiteten sich überrascht, und zum ersten Mal trat die Andeutung des Erkennens in sie. »Wer bist du?«, fragte er erneut, und ein leises Beben lag in seiner Stimme.
    »Erinnerst du dich nicht, Valrik Scharfauge?«, fragte Wulfgar und trat vor, was jene, die den Schamanen umgaben, dazu brachte, ebenfalls einen Schritt nach vorne zu machen. »Haben die Himmelsponys so schnell das Gesicht von Wulfgar, dem Sohn von Beornegar, vergessen?«
    Valrik legte den Kopf schief, und sein Gesichtsausdruck zeigte, dass Wulfgar eine noch vage Erinnerung in ihm zum Klingen gebracht hatte.
    »Haben die Himmelsponys so schnell den Nordländer vergessen, den sie einluden, sich ihnen anzuschließen, und der mit einem Zwerg, einem Halbling und«, er machte eine kurze Pause, da er wusste, dass seine nächsten Worte die Erinnerung vollständig wecken würden, »einem schwarzhäutigen Elf gereist ist?«
    Valriks Augen quollen fast aus ihren Höhlen. »Du!«, sagte er und stieß

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