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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und sah, wie die drei Riesen in der Höhle verschwanden. Kurz danach schlich Wulfgar zu der dunklen Öffnung, huschte zu ihrem Rand und lugte hinein. Nachdem er einen kurzen Blick zu Morik zurückgeworfen hatte, tauchte er in die Dunkelheit ein.
    »Du weißt noch nicht einmal, ob da nicht noch mehr drin sind«, murmelte Morik kopfschüttelnd vor sich hin. Er fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, mit Wulfgar hierher zu kommen. Er wusste, dass er problemlos nach Luskan zurückkehren könnte; mit einer neuen Identität, was die Obrigkeit anbetraf, aber mit dem gleichen Respekt unter den Leuten auf der Straße. Natürlich gab es da noch die nicht ganz so kleine Sache mit den Dunkelelfen, die zu ihm gekommen waren.
    Dennoch, wenn er an die Größe dieser Riesen dachte, bekam Morik das Gefühl, dass er vielleicht doch nach Luskan zurückkehren sollte. Alleine.
    Der Eingangsbereich der Höhle war nicht sehr hoch und breit, zumindest nicht für Riesen. Wulfgar nahm zufrieden zur Kenntnis, dass seine Gegner sich sehr tief bücken oder sogar kriechen mussten, um unter den tief hängenden Felsen hindurch zu gelangen. Eine Verfolgung würde also nicht sonderlich schnell vonstatten gehen, sollte der Barbar zum Rückzug gezwungen werden.
    Nachdem der Gang sich etwa fünfzig Fuß in das Innere des Bergs geschlängelt hatte, wurde er beträchtlich breiter und höher. Schließlich erweiterte er sich zu einer großen Kaverne, in der ein gewaltiges Lagerfeuer brannte, das sein oranges Licht so weit in den Gang warf, dass Wulfgar nicht im Dunkeln tappen musste.
    Er registrierte, dass die Wände zerklüftet und rau waren, so dass es viele Schatten gab. Etwa zehn Fuß über dem Boden befand sich ein besonders viel versprechender Sims. Wulfgar schlich noch ein wenig näher heran und hoffte, einen Blick auf die gesamte Riesenbande werfen zu können. Er wollte sichergehen, dass es nur drei waren und dass sie keines der gefährlichen Haustiere dabei hatten, mit denen Riesen sich gerne umgaben, wie Höhlenbären und gewaltige Wölfe. Der Barbar musste sich jedoch wieder zurückziehen, noch bevor er am Eingang der Kaverne anlangte, da er hörte, wie einer der Riesen sich rülpsend näherte. Wulfgar huschte die Wand hinauf zu dem Sims und verschmolz dort mit den Schatten.
    Der Riese kam aus der Höhlenkammer und rieb sich bei jedem Rülpser den Bauch. Er bückte sich tief in Erwartung des niedrigen Korridors, der vor ihm lag. Die Vorsicht gebot, dass Wulfgar mit seinem Angriff wartete und erst die genaue Stärke seiner Feinde erkundete, doch dem Barbaren war nicht nach Vorsicht zu Mute. Mit einem gewaltigen Brüllen und einem mächtigen, von oben geführten Hieb der Henkersaxt sprang er herunter, und seine Kraft trug beträchtlich zum Schwung seines Falls bei.
    Dem überraschten Riesen gelang es, gerade so weit auszuweichen, dass die Axt nicht durch seinen Nacken fuhr. Trotz der Größe des Giganten hätte Wulfgars mächtiger Schlag ihn enthauptet. Doch auch so fuhr die Axt tief in das Schulterblatt des Riesen, zerfetzte Haut und Muskeln, zerschmetterte die Knochen und brachte den vor Schmerzen aufheulenden Giganten ins Stolpern, so dass er auf ein Knie fiel.
    Bei dieser Aktion brach jedoch der Schaft von Wulfgars Waffe in der Mitte durch. Der Barbar, der es gewöhnt war zu improvisieren, kam in einer gewandten Rolle auf dem Boden auf, schnellte sofort wieder hoch, stürzte sich auf den knienden, verwundeten Riesen und trieb das spitze Bruchstück des Stiels in die Kehle seines Gegners. Als der gurgelnde Gigant mit gewaltigen, bebenden Händen nach ihm griff, riss Wulfgar den Schaft wieder heraus, packte ihn fest und schlug ihn dem Riesen quer übers Gesicht.
    Er ließ den knienden Koloss dort zurück, da er wusste, dass jeden Moment dessen Freunde auftauchen konnten. Während er sich nach einer guten Verteidigungsposition umsah, bemerkte er, dass sich durch den heftigen Angriff oder die Landung auf dem Felsboden seine Schulterwunde wieder geöffnet hatte und seine Jacke bereits feucht von Blut war.
    Wulfgar hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Er erreichte gerade noch seinen hoch gelegenen Sims, bevor die anderen beiden Riesen unter ihm auftauchten. Er fand seine nächste Waffe in Gestalt eines mächtigen Felsbrockens. Mit einem unterdrückten Ächzen stemmte Wulfgar ihn über seinen Kopf und wartete.
    Der hinterste Riese, der zugleich der kleinste der drei war, hörte dieses Ächzen und schaute nach oben, als Wulfgar

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