Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
der Gigant lag flach auf der Erde und versuchte sich zu schützen. Wulfgar wagte zu hoffen, dass er endlich einen seiner Gegner ausschalten konnte.
    Da schloss sich die Hand des anderen Riesen um sein Bein.
    Morik konnte kaum glauben, was er tat, und hatte das Gefühl, seine eigenen Füße würden ihn verraten, als er direkt zum Höhleneingang schlich und hineinlugte.
    Er erblickte den Ersten der Riesen, der gebückt unter der tief hängenden Decke stand und eine Hand gegen die Wand stützte, während er das letzte Blut, das sich in seinem Mund gesammelt hatte, aushustete.
    Bevor sein gesunder Menschenverstand ihn davon abhalten konnte, setzte Morik sich in Bewegung und schlich leise an der Wand entlang in die Düsternis der Höhle. Er kam fast ohne einen Laut an dem Riesen vorbei – die wenigen Geräusche, die er machte, wurden von dem Husten und Schnauben des Giganten übertönt – und kletterte dann auf einen Sims, der mehrere Fuß über dem Boden verlief.
    Aus dem Inneren der Höhle drangen Kampfgeräusche, und Morik konnte nur hoffen, dass der Barbar sich gut hielt, denn wenn die anderen beiden Riesen herauskamen, würde der Ganove sich in einer ziemlich prekären Lage befinden.
    Morik behielt die Nerven und wartete mit gezücktem Dolch auf die richtige Gelegenheit. Er hatte vor, genau so von hinten zuzustechen, wie er es schon oft bei menschlichen Gegnern getan hatte, hegte dabei jedoch einige Zweifel, als er seinen kleinen Dolch musterte.
    Der Riese begann sich umzudrehen. Morik hatte keine Zeit mehr abzuwarten. Der Ganove wusste, dass das hier perfekt klappen musste, und überlegte, dass es ziemlich wehtun würde, während er sich zugleich fragte, warum bei allen Neun Höllen er dem idiotischen Wulfgar überhaupt gefolgt war. Er wischte all diese Gedanken beiseite, folgte seinem Instinkt und sprang zu dem aufgerissenen Hals des Riesen.
    Sein Dolch blitzte auf. Der Riese heulte und sprang hoch – und knallte mit dem Kopf gegen die niedrige Felsdecke. Stöhnend versuchte er sich aufzurichten und fuchtelte heftig mit den Armen. Morik wurde von einem Schlag zur Seite geschleudert, der ihm die Luft aus den Lungen trieb. Halb stolpernd und halb laufend, und ganz sicher schreiend, verließ Morik die Höhle mit dem keuchenden, nach ihm greifenden Riesen direkt auf den Fersen.
    Er spürte, wie der Koloss näher und näher kam. Im letzten Augenblick hechtete Morik zur Seite, und der Gigant stolperte an ihm vorbei. Mit einer Hand umklammerte er laut schnaubend seinen Hals, sein Gesicht war blau, und die Augen traten aus den Höhlen. Morik rannte in die entgegengesetzte Richtung, doch der Riese verfolgte ihn nicht. Die mächtige Kreatur war auf die Knie gesackt und keuchte nach Luft.
    »Ich gehe zurück nach Luskan«, murmelte Morik wieder und wieder, lief dabei aber zugleich auf den Höhleneingang zu.
    Wulfgar fuhr herum und stieß mit aller Kraft zu, um dann nach vorne zu hechten und dabei am Bein des Riesen zu zerren. Der Koloss saß auf einem Knie und hatte das gebrochene Bein gerade ausgestreckt, während er versuchte, das Gleichgewicht zu behalten. Seine andere fleischige Hand griff nach Wulfgar, doch dieser schlüpfte darunter hindurch und sprang auf die Schulter des Riesen. Er krabbelte hinter den Kopf der Kreatur, schlang die Arme darum und brachte die Spitze seines Axtstiels vor eines der Augen des Giganten. Wulfgar verschränkte die Hände um den Holzschaft und stieß mit aller Macht. Die Hände des Riesen griffen nach den Armen des Barbaren, um ihn aufzuhalten. Der angsterfüllte Gigant zog mit aller Kraft seiner gewaltigen Hände an Wulfgars Armen. Seine Muskeln schwollen an, und seine Stärke hätte fast jeden Menschen problemlos überwältigt.
    Aber Wulfgar verfügte über mehr Kraft als die meisten Menschen. Er sah, dass der andere Riese sich wieder auf die Beine kämpfte, gemahnte sich aber, einen Kampf nach dem anderen hinter sich zu bringen. Der Barbar spürte, wie die Spitze seines Holzstiels in das Auge des Riesen drang. Der Gigant wurde rasend und kam sogar wieder wankend auf die Beine, doch Wulfgar hielt sich fest. Der Riese rannte blindlings zur Wand, drehte sich um und warf sich dagegen, um den Mann auf seinem Rücken zu zerquetschen. Wulfgar knurrte und stieß mit aller Macht weiter, bis sein improvisierter Speer tief in das Hirn des Giganten eindrang. Jetzt stürmte der andere Riese heran. Wulfgar ließ sich fallen und eilte im Schutz der Todeszuckungen seines Gegners auf die andere Seite

Weitere Kostenlose Bücher