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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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näher heran, um den weichen Stoff zu streicheln, und dachte daran, wie sehr Jaka es lieben würde, sie darin zu sehen.
    »Ein Geschenk, und nichts, was wir kaufen müssten«, erklärte Biaste, und Tori musste noch heftiger kichern.
    Meraldas schaute verwirrt zu ihrem Vater, von dem sie sich eine Erklärung erhoffte, doch zu ihrem Erstaunen wandte er sich ab. »Worum geht es hier, Ma?«, fragte die junge Frau.
    »Du hast einen Werber, mein Liebes«, sagte Biaste glücklich und schob das Kleid zur Seite, um ihre Tochter umarmen zu können. »Oh, ein Lord selbst will um dich freien!«
    Meralda, die immer darauf bedacht war, die Gefühle ihrer Mutter nicht zu verletzen, insbesondere jetzt, da sie krank war, war froh, dass Biastes Kopf auf ihrer Schulter ruhte, so dass sie den benommenen und unglücklichen Ausdruck nicht sehen konnte, der über ihr Gesicht zog. Tori sah ihn sehr wohl, doch sie schaute nur zu Meralda auf und ahmte immer wieder spöttisch Küsse nach. Meralda schaute zu ihrem Vater, der sie jetzt anblickte, aber nur ernst mit dem Kopf nickte.
    Biaste schob sie auf Armlänge von sich. »Oh, mein kleines Mädchen«, sagte sie. »Wann bist du nur so schön geworden? Allein der Gedanke, dass du das Herz von Lord Feringal erobert hast …« Lord Feringal. Meralda bekam kaum Luft, und das nicht vor lauter Freude. Sie kannte den Lord von Burg Auck kaum, auch wenn sie ihn bei vielen Gelegenheiten von weitem gesehen hatte, meistens, wie er sich die Fingernägel gesäubert und gelangweilt den feierlichen Versammlungen auf dem Bürgerplatz der Stadt zugesehen hatte. »Er ist verschossen in dich, Liebes«, fuhr Biaste fort, »und zwar ganz heftig, den Worten seines Verwalters zufolge.« Meralda gelang, ihrer Mutter zu Gefallen, ein Lächeln.
    »Sie werden jetzt bald kommen, um dich abzuholen«, erklärte Biaste. »Also beeil dich und nimm ein Bad. Danach«, fügte sie hinzu und machte eine Pause, um ihre Hand an den Mund zu heben, »danach werden wir dich in dieses Kleid hüllen, und … oh, wie werden dir alle Männer zu Füßen liegen, wenn sie dich darin sehen!« Meralda nahm das Kleid und ging, mit Tori dicht auf den Fersen, zu ihrem Zimmer. Dies alles kam der jungen Frau wie ein Traum vor, und zwar nicht wie ein angenehmer. Ihr Vater ging hinter ihr zu ihrer Mutter hinüber. Sie bemerkte, wie die beiden eine Unterhaltung begannen, obwohl ihr die Worte alle verdreht und unverständlich vorkamen. Das Einzige, was sie wirklich hörte, war Biastes Ausruf: »Ein Lord für mein Mädchen!«
    Auckney war nicht groß, und obwohl die dazugehörigen Häuser nicht dicht nebeneinander standen, dauerte es nicht lange, bis sich die Abmachung zwischen Lord Feringal und Meralda Ganderlay herumgesprochen hatte.
    Jaka Sculi erfuhr, was es mit dem Besuch von Lord Feringals Verwalter auf sich hatte, noch bevor er an diesem Abend mit dem Essen fertig war und die Sonne den Horizont berührte.
    »Wenn man sich vorstellt, dass jemand in seiner Stellung so tief sinkt, sich mit einem Bauernmädchen einzulassen«, sagte Jakas stets missmutige Mutter, in deren Stimme noch immer stark der Bauernakzent ihrer lange verlorenen Heimat in den Klingenreichen mitschwang. »Ah, die ganze Welt geht vor die Hunde!«
    »Übel dräut«, stimmte Jakas Onkel zu, ein verwitterter alter Mann, der so aussah, als hätte er zu viel von der Welt gesehen.
    Auch Jaka hielt dies für eine schreckliche Wendung der Ereignisse, wenn auch aus einem völlig anderen Grund – zumindest nahm er an, dass sein Ärger einen anderen Ursprung hatte, denn er war sich nicht sicher, weshalb die Neuigkeiten seine Mutter und seinen Onkel derart aufgebracht hatten, und sein Gesichtsausdruck spiegelte diese Verwirrung offen wider.
    »Wir haben alle unseren Platz«, erklärte sein Onkel. »Es gibt klare Grenzen, die nicht überquert werden dürfen.«
    »Lord Feringal bringt Unehre über seine Familie«, sagte seine Mutter.
    »Meralda ist eine wunderbare Frau«, protestierte Jaka, bevor er sich beherrschen und seine Worte für sich behalten konnte.
    »Sie ist eine Bäuerin, wie wir alle«, erklärte seine Mutter rasch. »Wir haben unseren Platz, und Lord Feringal hat den seinen. Oh, die Leute werden über diese Nachricht jubeln und zweifellos hoffen, dass etwas von Meraldas Glück auch ihnen zugute kommt, aber sie wissen nicht, worum es dabei in Wahrheit geht.« »In Wahrheit?«
    »Er hat nichts Gutes mit ihr vor«, prophezeite seine Mutter. »Er wird sich selbst zum Narren und das

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