Die Verlockung des Glücks (German Edition)
ganzen Stadt geben. Und das authentischste!“ Matt grinst und zieht die Augenbrauen hoch, als er mein Zögern bemerkt.
„Bist du vielleicht zu feige Sophie?“
„Feige ? Ich? Natürlich nicht!“ Todesmutig folge ich Matt, der mir bereits die Tür zum Restaurant aufhält.
Ich stehe nur nicht auf Lebensmittelvergiftungen!
Ich frage mich, ob es wohl auch in Amsterdams Chinatown so etwas wie ein Gesundheitsamt gibt und welche Maßstäbe dieses wohl für seine Kontrollen anlegt. Ich kann nur hoffen, dass sie streng sind und auch hier regelmäßig stattfinden.
Von innen wirkt das Restaurant typisch chinesisch und scheint zu meiner Freude sehr sauber zu sein.
Die Speisekarte ist verwirrend und in Chinesisch, Niederländisch und schlechtem Englisch geschrieben. Ich seufze schwer.
„Komm, ich bestell einfach für uns beide, mein Mädchen!“ Matt nimmt mir die Karte aus der Hand, und als die Bedienung zu uns an den Tisch kommt, deutet er auf mehrere Gerichte in der Karte. Er sieht dabei ziemlich zielstrebig aus, dabei bin ich mir ganz sicher, dass er nicht wirklich weiß, was er da tut.
Die Bedienung, eine kleine Chinesin mittleren Alters, hat ein Dauerlächeln aufgesetzt und notiert eifrig und kopfnickend jeden Punkt von Matts Bestellung. Irgendwie erinnert sie mich dabei ein bisschen an ein pickendes, übereifriges Hühnchen und ich bin froh, dass im Schaufenster nur Enten hängen, sonst hätte mir diese makabere Assoziation wohl den Appetit verdorben.
Ich lächele Matt an, als die Bedienung unseren Tisch wieder verlässt.
„Hast du auch nur die geringste Ahnung, was du da jetzt bestellt hast?“
„Zwei Tsingtao Bier, Moutai und irgendwas zu essen.“ Er lehnt sich entspannt auf seinem Stuhl zurück und schaut sich in dem kleinen Restaurant um.
„Was bitte ist denn Moutai?“
„Chinesischer Schnaps. Ich dachte mir, ein bisschen hochprozentiger Alkohol kann nicht schaden, wer weiß, was wir zu essen bekommen werden.“ Er zuckt grinsend mit den Schultern und ich muss lachen.
Nach ein paar Minuten kommt die Bedienung mit Bier, gebackenem Krabbenbrot, einer ganzen Flasche Schnaps und Gläsern zurück.
„Sie scheint ihrem eigenen Essen auch nicht zu vertrauen, wenn sie uns gleich eine ganze Flasche bringt“, raunt Matthew mir zu, nachdem sie wieder weg ist. Wir lachen beide und fangen gleich mit dem Schnaps an, um eventuellen Erregern gleich von Anfang an keine Chance zu lassen.
Zu meiner großen Erleichterung schmeckt das Essen köstlich, auch wenn es kaum etwas mit dem zu tun hat, was ich an chinesischem Essen von zu Hause gewohnt bin.
Nachdem wir unser Mahl beendet haben, bin ich satt, zufrieden und ein bisschen angetrunken. Ich hake mich bei Matt unter, als wir das Restaurant wieder verlassen und genieße es, mit ihm zusammen Arm in Arm spazieren zu gehen. Immer wieder fällt mir auf, dass sich Frauen nach ihm umdrehen und ihn anstarren und ich schmiege mich voller Stolz noch enger an ihn. Eigentlich bin ich nicht der Typ, der gerne Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit austauscht. Aber als ihn eine besonders attraktive junge Frau mit langen, braunen Haaren, schlanken Beinen und großen Brüsten so offenkundig anstarrt, dass es mich beinahe wütend macht, kann ich dem Drang nicht widerstehen und ziehe ihn eng an mich um ihn zu küssen.
Ich weiß, dass dieser Kerl eine Augenweide ist. Aber er ist meiner, Mädchen!
Matt scheint sich über meinen plötzlichen leidenschaftlichen Anfall zu freuen, er küsst mich mit soviel Enthusiasmus zurück, dass mein Puls zu rasen beginnt. Seine Hände landen auf meinem Po und er beugt sich halb über mich, sodass ich den Kopf in den Nacken legen und mich ein bisschen zurücklehnen muss.
„Alle Besitzansprüche geklärt? “, flüstert er mir ins Ohr, als er mich wieder loslässt. Er klingt amüsiert und hochzufrieden.
Er hat sie also doch gesehen!
Auf meinem Gesicht macht sich ein selbstzufriedenes Lächeln breit. Er hat eine Show geliefert, weil er wusste, dass mich das freuen wird.
Wir sind nur ein paar Schritte weiter gegangen, als ich bemerke, dass die hübsche Brünette hinter uns herläuft.
„ Entschuldigung bist du nicht Matthew Johnson?“, sagt sie und outet sich durch ihre Sprechweise eindeutig als Amerikanerin. Sie klimpert mit ihren langen Wimpern und leckt sich verführerisch über die Lippen. Jetzt wo sie näher bei uns steht, kann ich ihr süßliches Parfüm riechen, von dem sie deutlich
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