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Die Verlockung des Glücks Teil 2

Die Verlockung des Glücks Teil 2

Titel: Die Verlockung des Glücks Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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der Wärme seines Körpers finde. Wir trinken mitgebrachten Tee, der in der Thermoskanne erstaunlich heiß geblieben ist und essen dazu Sandwiches, während wir ein Kind mit einem Drachen beobachten.
    „Wie stellst du dir deine Zukunft vor, Sophie?“
    Ich verschlucke mich an meinem Tee und muss so heftig husten, dass er mir fast zur Nase wieder rauskommt und Matt lacht hinter mir.
    „Ich wollte mit dieser Frage eigentlich keinen Panikanfall bei dir auslösen, Honey!“
    Abwehrend hebe ich, noch immer hustend, die Hand.
    „Hast du nicht“, bringe ich mühsam hervor. Als ich wieder Luft bekomme, versuche ich eine Antwort auf seine Frage zu finden. „Ich habe irgendwie gar keine konkreten Zukunftspläne, Matt.“
    „Ach komm schon, Honey. Jeder hat irgendwelche Pläne, Wünsche und Vorstellungen über das, was die Zukunft so bringen soll. Willst du zum Beispiel immer hier bleiben, oder wollen wir irgendwann nach Deutschland ziehen?“
     
    WIR! Er hat WIR gesagt!
     
    Vor Freude schlägt mein Herz gleich ein bisschen schneller.
     
    „Könntest du dir denn vorstellen, irgendwann von hier wegzugehen?“ Ich weiß gar nicht, ob ich das will, doch darüber mal zu sprechen kann ja nicht schaden. Ich spüre sein Schulterzucken.
    „ Keine Ahnung, Sophie. Ich bin jetzt 33. Irgendwann habe ich keine Lust mehr auf den Sport und werde es auch nicht mehr können. Für viele ist der Football alles im Leben. Aber ich habe ja eigentlich nur damit angefangen, um meine intellektuellen Eltern zu ärgern, die diese Sportart heimlich für barbarisch halten.“ Ich kann das schelmische Funkeln seiner Augen wahrnehmen, ohne ihn dabei ansehen zu müssen. „Ich habe keine Lust, irgendwann ein abgehalfterter Footballstar zu sein, in dessen Leben es immer nur den Sport gegeben hat und der immer noch von seinem letzten, großen Touchdown träumt. Es gibt Wichtigeres im Leben als den Sport oder die Arbeit. Natürlich braucht man Geld, um davon zu leben, aber man braucht auch etwas, für das es sich überhaupt lohnt zu leben. Und das sollte etwas sein, das bleibt. So wie eine Familie. Und ob wir die nun hier oder woanders haben werden, ist mir herzlich egal. Aber bis ich in ein paar Jahren in Rente gehe, müsstest du es dafür hier mit mir aushalten. Meinst du, das schaffst du?“ Er greift in meinen Nacken und massiert meine ewig verspannten Schultern.
    Ich bin gerade viel zu überwältigt von dem, was er mir alles gesagt hat. Ich nicke und murmele dann endlich: „Ja, ich denke, dass schaffe ich.“
    Matt gibt mir einen lauten Kuss auf mein rechtes Ohr.
    „Na siehst du, Honey, und schon hast du Zukunftspläne. Nämlich mich zu ertragen. Das ist doch gar nicht so schwer gewesen.“ Er klingt fröhlich und zufrieden.
    Ich muss lachen. Nein, das ist es wirklich nicht.
     
    Die kommenden Tage stellt sich fast so etwas wie Routine ein. Matt geht zum Training und ich bleibe alleine und arbeite. Matt fliegt zu einem Auswärtsspiel und ich bleibe zu Hause und arbeite. Matt geht mit seinen Ko llegen am vertraglich geregelten Abend in die Sportkneipe des Teambesitzers und ich bleibe zu Hause, nur dass ich diesmal fernsehe, statt zu arbeiten.
    Das letzte Mal hat er mich zu einem dieser Abende mitgenommen. Das hat mich zwar sehr gefreut, aber es ist dort eine echte „Männerrunde“ gewesen und das einzige Thema, über das gesprochen wurde, war Football , Football und noch mal Football. So gern ich in Matts Nähe bin, aber da bleibe ich doch lieber zu Hause.
    Nur wirklich gut dabei fühle ich mich nicht. Mein ganzer Tagesablauf richtet sich nur noch nach Matthew. Ist er nicht da, sitze ich am Schreibtisch. Eine Stunde, bevor er nach Hause kommt, stelle ich mich in die Küche, um uns ein gemeinsames Abendessen zu kochen. Schon drei Stunden vorher fange ich an, alle zehn Minuten auf die Uhr zu schauen, um bloß den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen. Und manchmal ertappe ich mich selbst dabei, dass ich schon morgens früh, kaum nachdem er das Haus verlassen hat, auf die Uhr schaue, um mir auszurechnen, wie viele Stunde es noch dauern wird, bis er endlich wieder heimkommt und wir wieder zusammen sein können. Ist er hier und hat freie Zeit zur Verfügung, dann arbeite ich nicht, um nach Möglichkeit jede Minute mit ihm zu verbringen.
    Ich genieße die Zeit mit ihm. Ich fühle mich gut, wenn er da ist. Wir lachen m iteinander und er gibt mir jede Minute, die wir zusammen verbringen, das Gefühl, dass es gut ist, hier zu sein. Bei ihm. Mit

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