Die Verlockung des Glücks Teil 2
zumindest ziemlich sicher sein, dass mein Gesicht noch lange glatt bleibt. Und langweilig. Grinsend lege ich einen Kanister Milch so, dass ich das Zahnweißzeug nicht mehr ansehen muss und stelle mich an der Kasse an.
Kapitel 14
Wie immer ist Matt tagsüber beim Training und ich setze mich an meinen Schreibtisch, um zu arbeiten. Eigentlich will ich nur eine Mail an Lukas schreiben, doch irgendwie bleibe ich bei den Klatschnachrichten hängen.
Ein wenig unmotiviert klicke ich mich durch den Tratsch über diverse Promis, bis ich entgeistert an einer Schlagzeile hängen bleibe.
„Matthew Johnson und sein Gelbzähnchen“ , lautet die Schlagzeile und darunter ist ein schrecklich hässliches Foto von mir, das irgendwer geschossen hat, als ich das beschissene Zahnweiß in meinen Einkaufskorb packe. Dazu hat irgendein Schmierfink ein paar Zeilen geschrieben, in denen es vor allem darum geht, wie unscheinbar ich doch wäre und er sich fragt, warum Matthews Wahl ausgerechnet auf mich gefallen sei. Und dass gebleichte Zähne da doch wohl auch nichts mehr retten würden. Der ganze Artikel ist fast schon beleidigend. Ich muss ihn trotzdem immer und immer wieder lesen und es verletzt mich, obwohl ich weiß, dass es das nicht sollte. Irgendwer hat hier irgendwelchen Blödsinn geschrieben und das in der Hoffnung, damit ein bisschen Geld verdienen zu können. Zusätzlich fühle ich mich beobachtet, meiner Privatsphäre beraubt und … ausspioniert! Ich wische mir ein paar Tränen aus den Augen, über die ich mich ebenfalls ärgere, weil es irgendein Vollidiot geschafft hat, mich zu verletzen, der mir völlig egal sein sollte. Mit mir persönlich hat das gar nichts zu tun und obwohl ich mir das immer wieder sage, brauche ich lange, bis ich mich endlich auf meine Arbeit konzentrieren kann. Zu meinem Glück gelingt es mir, mich so darin zu versenken, dass ich es eine Zeit lang schaffe, an nichts anderes mehr zu denken.
Gänzlich in meine Arbeit vertieft brauche ich eine Weile, um das Geräusch, das mich am späten Nachmittag aus meiner Konzentration heraus reißt, richtig einzuordnen. Erstaunt stelle ich dann fest, dass es die Haustürklingel war, die meine Gedanken so unsanft gestört hat.
Bevor ich zur Haustür gehe, werfe ich einen Blick auf den Monitor, der über eine kleine Kamera an der Tür zeigt, wer davor steht.
Mit einiger Verwunderung erkenne ich, dass es Chelsea ist.
Was will die denn hier? Und woher weiß sie, dass ich hier wohne?
Kurz überlege ich, ob ich die Tür wirklich öffnen will. Dann siegt die Neugierde und ich mache auf. Chelsea sieht aus, als hätte sie geweint, ihre Augen glänzen feucht und ihre vollen Lippen sind leicht geöffnet. Sie sieht wunderschön und herzerweichend verzweifelt aus.
Wenn ich ein Kerl wäre, würde ich sie auf der Stelle mit ganz viel Sex trösten wollen!
Wie gut, dass ich keiner bin. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie reichlich beziehungsgestört ist. Noch schlimmer, als ich es bin. Eine Frau wie Chelsea würde schon nach einmaligem Sex davon ausgehen, dass man ihr umgehend die große Liebe schwören und sie dann noch in diesem Jahr heiraten muss.
„Hallo Sophie!“, piepst sie jetzt ein bisschen verlegen und mir fällt auf, dass ich sie die ganze Zeit nur angestarrt und kein Wort gesagt habe.
„Chelsea!“ Ich bemühe mich um ein herzliches Lächeln, denn auch wenn sie mir entsetzlich auf die Nerven geht, tut sie mir irgendwie leid. Und außerdem muss ich mir ab und an auch einfach selbst beweisen, was ich doch für ein herzensguter Mensch bin. „Was machst du denn hier?“, fahre ich deshalb umgehend fort und die Überraschung in meiner Stimme brauche ich dabei nicht einmal zu spielen.
„Ich …“, sie schluckt schwer und holt tief Luft. „Ich würde gerne mit dir sprechen. Könnte ich vielleicht kurz hereinkommen?“ Ihr schüchternes Lächeln wirkt flehend und beinahe unterwürfig. Trotzdem überlege ich kurz. Will ich sie wirklich hereinlassen? Aber was soll schon passieren. Ich wiege locker fünfzehn Kilogramm mehr als sie. Eigentlich sollte mich das in eine tiefe Krise stürzen, aber wenn sie mich angreifen sollte, könnte das von strategischem Vorteil sein. Ich könnte sie bestimmt locker k. o. schlagen, überlege ich mir, während ich ihre dünnen Ärmchen betrachte. Zu meinem eigenen Entsetzen finde ich den Gedanken irgendwie sehr reizvoll.
Ich beschließe also, dass es nicht schaden kann , wenn ich sie
Weitere Kostenlose Bücher