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Die Verlockung des Glücks Teil 2

Die Verlockung des Glücks Teil 2

Titel: Die Verlockung des Glücks Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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nämlich auch.“
    Ich bin glücklich, jedoch völlig erledigt. Ich fühle mich total ausgelaugt und ich friere furchtbar. Es dauert nicht lange, bis ich tief und fest im Auto eingeschlafen bin und ich werde nur ganz kurz wieder wach, als Matt mich ins Haus und ins Bett trägt.
     
     
     
     

 
Kapitel 20
     
    Mein Plan für heute wäre gewesen, mir das erste Footballspiel meines Lebens anzusehen. Und das natürlich mit meinem Freund als Star des Spieles und alles live und gleich vor Ort. Matt hat mir sogar ein Trikot mit seinem Namen und seiner Spielernummer geschenkt, damit ich zu diesem Anlass auch angemessen gekleidet bin.
    Aber statt im Stadion zu sitzen und mich von der Atmosphäre dort berauschen zu lassen, sitze ich hier vor dem Fernseher. Mit fast 39 °C Fieber. Ich habe Matt den halben Tag bekniet, doch mitkommen zu dürfen. Schließlich hat er entnervt seinen Arzt angerufen, der mir einen Hausbesuch abgestattet hat. Als ich aufstehen wollte, um ihn zu begrüßen und dabei mein Kreislauf schlappgemacht hat und ich hingefallen wäre, wenn Matt mich nicht aufgefangen hätte, habe ich dann selbst eingesehen, dass es wohl keine so gute Idee ist, heute irgendwo hinzugehen.
    Der Arzt konnte, außer des Fiebers , nichts feststellen. Dafür hätte er nicht herkommen brauchen, denn das hatte mir das Fieberthermometer zuvor auch schon verraten.
    Ich glaube, dass mein Fieber vom Stress der letzten Tage kommt . Schon als Kind habe ich so reagiert, wenn mir alles ein bisschen viel geworden ist. Die Sache mit Chelsea hat mich alles andere als kalt gelassen. Und der Besuch bei Matts Eltern war – so schön es auch war – trotzdem wahnsinnig anstrengend für mich. So wie eigentlich alles in der letzten Zeit. Auch der Trubel mit der Presse ist nicht ganz spurlos an mir vorbei gegangen. Matt hat mich überredet, nach Möglichkeit einfach gar keine Artikel über mich oder ihn oder uns beide zu lesen, weil ständig irgendwelcher Mist geschrieben wird. All das war anstrengend für mich. Und nun zwingt mein Körper mich zu einer Pause, die ich mir von selbst nicht gegönnt hätte.
    Ich weiß ganz genau, dass Matt die Schuld bei sich suchen würde, wenn ich ihm davon erzählen würde und ein schlechtes Gewissen hätte. Weil er denken würde, dass er mir vielleicht zu viel zugemutet hat. Also erzähle ich ihm nur, dass ich ein bisschen Halsschmerzen habe und zu hohem Fieber neige. Dennoch hat er eine besorgte Miene, als er das Haus verlässt, um zu seinem Heimspiel zu fahren. Nur mit Mühe habe ich ihn davon abhalten können, seine Mutter anzurufen, damit sie herkommt, um auf mich aufzupassen. Das hätte mir gerade noch gefehlt! Nicht, dass ich seine Familie nicht mögen würde, aber gerade weil es mir nicht gut geht, möchte ich seine Mutter nicht hier haben. Ich will alleine sein und niemanden um mich haben. Schon gar nicht jemanden, den ich erst einmal in meinem Leben gesehen habe.
     
    Jetzt liege ich also auf dem Sofa, versorgt mit Mineralwasser, Limonade, Tee und Keksen sowie diversen Telefonnummern für Notfälle. All das lagert auf dem Couchtisch vor mir, während ich selbst in eine warme Decke gehüllt bin und abwechselnd friere und schwitze. Matt hat mir, bevor er losmusste, zum Glück noch den richtigen Sender eingeschaltet und jetzt traue ich mich gar nicht mehr, umzuschalten. Mit der Masse der amerikanische Fernsehsender bin ich immer noch leicht überfordert. Da Matt natürlich schon lange vor dem Spiel wegmusste und mich das hohe Fieber müde macht, habe ich mir einen Wecker gestellt, um den Beginn des Spiels später auf gar keinen Fall zu verpassen.
    Als er klingelt, kommt vor allem erst mal eines im Fernsehen: jede Menge schriller, amerikanischer Werbespots. Ich richte mich auf dem Sofa auf und ziehe die Decke enger um mich herum. Zu meinem Verdruss bin ich so müde, dass ich wieder weg döse und den Anfang des Spieles glatt verpasse. Als ich wieder wach werde, brauche ich eine ganze Weile, bis ich Matt entdecke. Genaugenommen erkenne ich ihn nur an der Nummer auf seinem Trikot. Mit dem immens gepolsterten Schultern sieht er noch beeindruckender aus als sonst.
    Ich habe von Football überhaupt keine Ahnung. Nicht die geringste. Ich bin schon froh, dass ich die Regeln von stinknormalem Fußball halbwegs begriffen habe. Vielleicht sollte ich Matt um eine Nachhilfestunde bitten, wenn er zurück ist. Im Prinzip ist es ja eine Schande, dass ich so völlig ahnungslos bin. Doch wer interessiert sich in Deutschland

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