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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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vergessen?«
    »Natürlich nicht. Ich weiß.« Michael hatte sich seit Monaten darauf vorbereitet. Es war eine der letzten Hürden, die es auf seinem Weg zum vollwertigen Architekten zu überwinden galt.
    »Außerdem sollst du doch alleine fliegen. Gott weiß, was du alles da drüben machen wirst.«
    Seine Wortwahl ließ Emily die Ohren spitzen. Sie hatte sich bereits entscheiden, und es klang, als hätte sie gerade die Zustimmung erhalten, auf die sie gehofft hatte.
    »Was ich dort machen werde? «
    »Komm schon«, sagte Michael. »Lass uns nicht so tun, als hättest du dich nicht schon längst entschieden. Du wirst gehen, egal ob mit mir oder ohne mich.«
    Und da war sie: die ersehnte Anerkennung, dass Emily die Einladung zu solch einem Abenteuer schlicht nicht ablehnen konnte. Michael kannte sie zu gut, und er würde ihr eine solche Chance nicht verwehren. Ein Lächeln erschien auf Emilys Gesicht.
    »Sei nicht sauer, Mikey. Ich werde dir auch was Schönes mitbringen.«

KAPITEL NEUNZEHN
    11:15 U HR CST
    Als Emily einen Augenblick später auflegte, raste ihr Puls. Zwar hatte sie keine Ahnung, was auf sie zukam, aber ihre unmittelbaren Pläne standen fest. Sie würde geradewegs zum Minneapolis International Airport fahren und von dort nach England fliegen. Vorher blieb ihr gerade noch genug Zeit, ihren alten Professor in Oxford anzurufen, Peter Wexler, bei dem sie ihren Master gemacht hatte, um ihn zu fragen, ob er sie am Flughafen abholen und in die Stadt bringen könnte. Und dann begann das Abenteuer.
    Egal ob zum Guten oder zum Schlechten, Arno Holmstrands Letzter Wille und Testament würden vollstreckt werden.

KAPITEL ZWANZIG
    N EW Y ORK – 14:30 U HR EST (13:30 CST )
    Nach kurzem Zögern erwachte die Videoverbindung mit einem Flackern zum Leben. Das Bild des Sekretärs verband sich mit dem der sechs anderen Ratsmitglieder. Das ausführende Organ war zu einer Sondersitzung zusammengerufen worden. Die Umstände verlangten danach.
    Der Sekretär beugte sich zu der schmalen Kamera über seinem LCD-Monitor.
    »Gentlemen, die Ereignisse haben eine interessante Wendung genommen.«
    Ein Raunen war aus den sechs kleinen Fenstern neben seinem auf dem Bildschirm zu hören.
    »Waren Ihre Mitarbeiter in der Lage, die Aufgabe zu erledigen?«, fragte ein Ratsmitglied. Die Worte klangen rau, der Akzent eindeutig arabisch.
    »Alles lief wie geplant«, versicherte ihm der Sekretär.
    »Dann ist der Bewahrer also ebenfalls tot?« Die Frage kam aus einem anderen Fenster, gesprochen mit einem anderen Akzent.
    »Man hat sich genauso um ihn gekümmert wie um seinen Gehilfen. Letzte Woche. Und vor wenigen Stunden ist nun auch das Leck gestopft worden.«
    Die sechs Ratsmitglieder nickten anerkennend. Danach folgte ein langes Schweigen. Der Sekretär faltete ruhig die Hände, bevor ein Ratsmitglied erneut das Wort ergriff.
    »Dann ist unsere Arbeit offenbar getan. Wir wissen, wie ihre Struktur funktioniert. Das waren die einzigen Männer, die Zugang zu den Daten haben konnten. Das Leck ist effektiv gestopft.« Der Mann klang zufrieden, doch auch ein Hauch von Enttäuschung schwang in seinen Worten mit. Aber wie auch immer, in jedem Fall konnte die Mission jetzt fortgeführt und die kurzfristigen Ziele erreicht werden. Doch nach dem Tod des Bewahrers und seines Gehilfen sah es so aus, als könnten sie ihr eigentliches Ziel, das sie schon seit Jahrhunderten verfolgten, nicht mehr erreichen. Sie hatten zwar etwas gewonnen, aber auch viel, unglaublich viel verloren.
    »Ja«, bestätigte der Sekretär noch einmal, »das Leck ist gestopft. Unsere Mission wird weitergehen. Aber …« Er hielt kurz inne, um seinen nächsten Worten mehr Gewicht zu verleihen. »Aber es hat sich etwas Neues ergeben.«
    Bei dieser unvorhergesehenen Bemerkung wurden in jedem Fenster die Augenbrauen gehoben, und der Sekretär empfand ein Gefühl von Macht. Die Fähigkeit, die Spannung bei seinen Kollegen mit dieser Neuigkeit aufrechtzuerhalten, entsprach ganz seinem angeborenen Sinn für Dominanz. Er wusste etwas, das sie nicht wussten, und sie würden es nur erfahren, wenn er beschloss, sein Wissen mit ihnen zu teilen.
    »Ich verstehe nicht«, sagte ein anderes Ratsmitglied. »Wenn sie beide tot sind, dann haben wir unser Ziel erreicht. Die Gefahr, enttarnt zu werden, ist gebannt, auch wenn das heißt, dass uns die Tür …« Er zögerte. »Dass uns die Tür zu anderen Dingen zugeschlagen worden ist.« Diese ›anderen Dinge‹ waren der einzige Grund, warum ihre

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