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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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Vereinigten Staaten setzte, hatte er alles Mögliche im Kopf, aber keinen politischen Aktivismus. Die Leibwächter des Secret Service hielten den vorgeschriebenen Abstand ein und beobachteten die Umgebung.
    »Die neueste Entwicklung kommt nicht vollkommen unerwartet«, bemerkte Cole. Den Austausch von Höflichkeiten erachtete er für unnötig, und so kam er direkt auf den Punkt. Dabei hielt er seine Aussagen so allgemein wie möglich. Hätte er gesagt: ›Es läuft alles nach Plan‹, hätte das sie beide in Gefahr gebracht. Doch angesichts der weltweiten Nachrichten, die minütlich eintrafen, hörten die Agenten, die sie belauschten, nur einen besorgten Lobbyisten, der mit dem Vizepräsidenten den neuesten Skandal besprach. »Es gibt kein bekanntes Leck mehr. Dennoch sickert die Wahrheit durch.«
    ›Die Wahrheit‹ war das ironische Codewort, mit dem Cole die Lüge umschrieb, die im Mittelpunkt ihrer ganzen Mission stand. Und mit dieser ›Wahrheit‹ würde der Rat sich um einen neuen Altar der Macht versammeln, um sein gewaltiges und uraltes Arsenal an Ressourcen noch zu vergrößern.
    »Ja, mein Stab hat mir das heute Morgen schon berichtet«, erwiderte Hines. »Alle großen Sender berichten über die neuesten Enthüllungen zur Afghanistanpolitik des Präsidenten. Sowohl CNN als auch ABC haben unverhohlen seine Verbindung zu den Saudis erwähnt. Irgendetwas über illegale Deals beim Wiederaufbau, die auf Widerstand bei den Rebellen stoßen. Es gibt sogar einen Videoclip von so einer Zelle in der Wüste, in der sie ihm mit Rache und Dschihad drohen.«
    »Warten Sie noch ein paar Stunden«, erwiderte Cole, »und in diesem Land wird jeder darüber diskutieren.« Das war die Art von spekulativem Kommentar, den jeder hätte machen können, doch die beiden Männer wussten, dass Cole keineswegs nur spekulierte.
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen; dann sprach Hines das Erste aus, was ihm in den Sinn kam:
    »Mein Assistent, Forrester, ist gestern nicht ins Büro gekommen.« Er ließ die Bemerkung in der kalten Luft hängen.
    »Nicht jeder hält durch dick und dünn zu uns«, erwiderte Cole schließlich. »Wenn jemand einen nicht … nicht freiwillig unterstützt, dann sollte man ihn lieber rasch vergessen.« Mehr sagte er nicht dazu, und Hines verstand, dass das Thema damit beendet war. Sie hatten die Exekution von Mitch Forrester nicht diskutiert, von der Hines sicher war, dass sie der Grund für die Abwesenheit seines Assistenten war; doch die Männer, für die Cole arbeitete, hatten schon frühzeitig klargemacht, dass Hines nicht über alle Aspekte der Mission informiert werden würde. Und sie legten auch keinen Wert auf seine Meinung; also saß er nur schweigend da.
    »Präsident Trathams Berater haben offenbar eine miese Woche«, wechselte Cole das Thema. »Hat Ihr Stab Ihnen den Bericht zu Burton Gifford gezeigt, den Reuters vor ein paar Stunden veröffentlicht hat?«
    »Noch nicht.« Hines wusste jedoch genau, was in diesem Bericht stand. Dieser Mord war von Anfang an Teil des Plans gewesen.
    »Sie sollten ihn sich mal ansehen«, sagte Cole. »Es ist schon eine verdammte Schande, wenn ein Mann in der Blüte seines Lebens einfach so erschossen wird … und Dales nur ein paar Tage zuvor. Offenbar werden die Topberater des Präsidenten einer nach dem anderen ausgeschaltet.« Er atmete tief durch und hob theatralisch die Augenbrauen, als verzweifelte er an der Schlechtigkeit der Welt. »Ich frage mich, ob das alles mit den Berichten über seine zwielichtigen Deals im Nahen Osten zu tun hat.«
    Und mit dieser Bemerkung trat die Mission in die nächste Phase ein. Es würde nur Minuten dauern, bis Coles Worte vom Secret Service ans FBI weitergeleitet wurden und von da in die riesige, unorganisierte Struktur des Heimatschutzministeriums. Dort würde man dann damit beginnen, die Punkte miteinander zu verbinden – Punkte, die Cole und der Rat schon lange angeordnet hatten. Und das Bild, das so entstehen würde, würde das Schicksal dieser Nation verändern.
    Die beiden Männer saßen noch eine Weile beieinander, und Hines tat so, als würde er ernsthaft über die Aussagen des Lobbyisten sinnieren.
    »Davon weiß ich nichts«, sagte er schließlich, stand auf und streckte die Hand aus. »Aber ich bin sicher, dass diese Möglichkeit untersucht werden wird.« Tatsächlich können Sie darauf Ihren letzten Cent verwetten , dachte er bei sich, sprach es aber nicht aus. Er schüttelte Cole die Hand. »Ich hoffe nur, dass

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