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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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Geheimhaltung erwähnt. Unser Werk hat durchaus Gegner.«
    Emily verkrampfte die Finger ineinander.
    »Und jetzt haben Sie geglaubt, Ihre Feinde wären da draußen?« Sie zwang sich, Athanasius in die Augen zu sehen. »Was für Leute sind das denn?«
    »Wir wissen nicht genug, wann und wie der Rat entstanden ist.« Athanasius ließ leicht die Schultern hängen. »Der Rat … So nennen sie sich selbst, Dr. Wess. Wir wissen nur, dass er irgendwann in dem Jahrhundert entstanden ist, nachdem wir die Bibliothek versteckt haben. Die erste Erwähnung des Rates, die wir in unserer Sammlung haben, datiert auf das Jahr 722 n. Chr. Laut eines kurzen Dokuments, das wir von einem Bibliothekar in Damaskus bekommen haben, war er zu diesem Zeitpunkt bereits eine äußerst effektive Organisation. Und schon damals war er schlicht unter dem Begriff ›der Rat‹ bekannt.«
    Emily hob die Augenbrauen ob dieses Namens. Trotz ihrer Furcht konnte sie nicht anders, als zu denken, dass solch ein unauffälliger Name für eine dreizehnhundert Jahre alte Geheimorganisation irgendwie passend war.
    »Die Macht«, fuhr Athanasius fort, »die die Bibliothek mit ihren Informationen über Könige, Länder und Organisationen haben könnte, war wie gesagt der Hauptgrund, warum wir sie in den Untergrund verlegt haben. Doch dann kam es zu einer Spaltung in unseren Reihen. Der Rat hat seinen Ursprung in einem Coup. Gewisse Männer innerhalb der Gesellschaft hatten das Gefühl, ihre Macht werde nicht angemessen eingesetzt. Sie hatten den Wunsch, ihre Macht nachdrücklicher einzusetzen und unseren Einfluss zu erweitern … drastisch zu erweitern.«
    »Wie heißt es doch so schön? Macht verdirbt«, bemerkte Emily. Ihr fiel es schwer, wieder eine normale Konversation zu führen. Aber es war nur ein Buch , ermahnte sie sich selbst. Da draußen war niemand.
    »Als die Gesellschaft es nicht zulassen wollte, dass ihre Ressourcen zur Erlangung finanzieller Vorteile, der Unterstützung amoralischer Herrscher und dergleichen missbraucht werden«, fuhr Athanasius fort, »kam es zu einem Putschversuch, um die Leitung in neue Hände zu legen. Der Putsch ist gescheitert, doch die Männer, die ihn vorangetrieben haben, haben sich in einer neuen Organisation zusammengeschlossen. So wurde der Rat geboren.
    Der Ausschluss dieser Männer führte unglücklicherweise zu einer neuen Einheit unter den Gegnern der Gesellschaft. Die Führer der unterschiedlichen Fraktionen, die sich seit Generationen bekämpft hatten, haben sich zusammengetan. Militante, Dissidenten, ja sogar Feldherren und Führer ganzer Staaten waren plötzlich Verbündete, doch sie hatten nicht das Wohl aller im Sinn. Sie hatten nur ein Ziel: zu finden, was wir verborgen hatten. Dabei war ihnen durchaus bewusst, dass ihre Allianz damit enden würde, denn jeder von ihnen hätte dieses Wissen ohne zu zögern gegen seine einstigen Verbündeten eingesetzt. Was sie wollten, war echte, nicht zu überwindende Macht.
    Und mit ihrer Zahl wuchsen auch ihre Ziele. Das Finden der Bibliothek und die Kontrolle über ihre Ressourcen waren noch immer ihr oberstes Ziel, doch daraus erwuchsen neue, ehrgeizige Absichten. Verborgen vor der Öffentlichkeit versuchte der Rat, seinen Einfluss auf jedes Land und jede Organisation auszudehnen, von denen er sich einen Machtzuwachs versprach. Seine Mitglieder fanden sich in Armeen, in Regierungen und in Handelshäusern … und all das nutzte der Rat, um seinen Einfluss auf der ganzen Welt zu vergrößern.«
    »Wollen Sie mir damit etwa sagen, dass es neben Ihrer Gesellschaft noch eine Organisation da draußen gibt, die das Schicksal der Welt beeinflusst?« Emily sah, dass Athanasius unwillkürlich zusammenzuckte, als sie die beiden Organisationen in einem Atemzug erwähnte, doch er fasste sich rasch wieder.
    »Der Rat will nur eines: Macht. Dabei ist sein ›höchstes Ziel‹, nach wie vor durch die Entdeckung der Bibliothek mit all ihrem Potenzial wahre Dominanz auf dieser Welt zu erlangen. Und dieses Ziel hat er nie aus den Augen verloren. Seine Agenten arbeiten unablässig daran, sie zu finden.«
    »Sie sind also genauso aktiv wie Sie, ja?«
    Athanasius verzog das Gesicht.
    »Ja, Dr. Wess. Sie sind aktiv und sehr, sehr mächtig. Der Knall da draußen mag ja nur ein Buch gewesen sein, doch meine Vorsicht war nicht fehl am Platze.«
    Emily sah deutlich, wie unbehaglich Athanasius beim Gedanken an den Rat wurde.
    »Wir wissen«, fuhr er trotzdem fort, »dass der Rat von einem Komitee

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