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Die verlorene Koenigin

Die verlorene Koenigin

Titel: Die verlorene Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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Tania, die wusste, dass er damit »außerhalb von Jades Hörweite« meinte. Sie warf Jade ein unbekümmertes Lächeln zu. »Entschuldige uns«, sagte sie.
    »Ist gut«, sagte Jade. »Na dann los, Taniaaa, unterhalte dich ein bisschen mit Cedric.«
    Tania verließ mit Edric den Tisch.
    »Warum nennt sie mich so?«
    »Frag nicht!«, sagte Tania seufzend. »Mir ist aus Versehen dein richtiger Name rausgerutscht. Sie hat ihn missverstanden und findet das nun superwitzig. Woher hast du gewusst, wo ich bin?«
    »Dein Handy war aus, deshalb habe ich bei Jade angerufen, ob sie vielleicht weiß, wo du steckst. Ich wollte nicht bei dir zu Hause anrufen, falls deine Eltern rangehen. Jades Mutter hat mir erzählt, dass ihr hier seid.«
    »Die SMS tut mir leid«, sagte Tania. »Und dass ich das Handy ausgeschaltet habe. Aber ich war vorhin echt nicht in der Lage, dir alles zu erklären.«
    »Hast du das Fest letzte Nacht denn genossen?«, fragte er überraschend.
    »J a – aber woher weißt du, dass ich dort war?«
    »Du verströmst den Geruch des Elfenreichs«, sagte er. »Ich kann den Duft auf deiner Haut und in deinem Haar riechen.« Jetzt war sein Lächeln nicht gespielt. »Ich freue mich, dass du dort warst. Ich hatte es gehofft.«
    »Eigentlich wollte ich gar nicht. Aber dann war ich plötzlich da.« Sie sah ihm in die Augen. »Ich habe allen erzählt, dass wir jemanden gefunden haben, der Titania gesehen hat. Darüber haben sie sich total gefreut. Ach, es wäre schön gewesen, wenn du dabei gewesen wärst!«
    »Stimmt, aber es wäre kaum möglich gewesen, ohne dass deine Eltern etwas mitbekommen hätten.«
    Tania warf ihm einen gequälten Blick zu. »Mein Dad hat es gemerkt.«
    Er sah besorgt aus. »Was?«
    »Er weiß nicht, wo ich war«, sagte sie. »Aber er muss in mein Zimmer geschaut haben, während ich weg war.« Sie ergriff Edrics Hand, sie brauchte den tröstenden Körperkontakt. »Ich habe ihm erzählt, dass ich auf einer Party war. Er hat mich nicht angeschrien oder so, aber es hat ihn ziemlich getroffen. Das einzig Gute war, dass er Mum nichts davon gesagt hat. Ich glaube nicht, dass sie so ruhig geblieben wäre wie er.«
    »Das tut mir leid«, sagte Edric und drückte ihre Hand. »Meine Schuld. Ich hätte dir nicht von dem Fest erzählen sollen.« Er runzelte die Stirn und senkte die Stimme. »Ich wollte doch nur, dass du das Elfenreich kennenlernst.«
    »Ist okay, ich versteh das doch«, erwiderte sie. »Aber es ist noch etwas anderes passiert. Etwas viel Schlimmeres.« Sie blickte sich um und vergewiserte sich, ob auch niemand in der Nähe stand und ihr Gespräch mithören konnte.
    »Ich war mit Jade bei einer Wahrsagerin«, erklärte Tania. »Ich wollte eigentlich gar nicht, aber sie hat nicht lockergelassen. Ich hab’s für reine Zeitverschwendung gehalten, abe r … aber da ist etwas passiert.« Stockend erzählte sie ihm alles, was geschehen war. »Ich habe mich erst an Edens Worte erinnert, als es schon zu spät war«, schloss sie. »Die Frau muss ein echtes Medium sein, und Drake hat sie benutzt, um an mich heranzukommen.«
    Edric wurde leichenblass. »Bist du vollkommen übergeschnappt?«, fragte er tonlos. »Wie konntest du so etwas Gefährliches tun?«
    Tania zuckte zusammen. Sie hatte Mitgefühl und Besorgnis erwartet, keine Standpauke. »Das war ein Fehler«, sagte sie. »Aber es ist ja noch mal gut gegangen. Ich konnte ihm entkommen.«
    »Ja, diesmal«, entgegnete er mit vorwurfsvoller Stimme. »Eden hat dir erzählt, dass Drake mithilfe von Sterblichen zu dir gelangen kann, aber du bist trotzdem zu einer Wahrsagerin gegangen?«
    »Es war doch nur ein Spaß«, sagte Tania zu ihrer Verteidigung.
    »Spaß?«, fuhr er sie an. »Der Elfenkönig hat seine Frau, deine Schwestern haben ihre Mutter verloren. Wir sollten nach der Königin suchen, aber du treibst dich stattdessen hier herum und hast Spaß mit deiner blöden Freundin! Wie konntest du nur so dumm sein?«
    »Ich konnte heute nicht mit dir nach Richmond fahren, weil mein Dad mitbekommen hat, dass ich gestern Nacht weg war«, konterte sie kühl. »Und ich kann es gar nicht leiden, wenn man mich dumm nennt, Edric. Ich tue mein Bestes. Du hast keine Ahnung, wie schwierig das für mich ist.«
    »Ach, und für mich ist wohl alles ganz einfach?«, fragte er. »In einer schrecklichen, fremden Welt festzusitzen und zu wissen, dass ich nur mit deiner Hilfe nach Hause zurückkehren kann. Zu wissen, dass du dein ganzes Leben unter den Sterblichen hier

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