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Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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anwenden?«
    Nr. 1 rieb sich nervös die Hände. »Es könnte sein, dass ich die Gabe besitze. Könnte , wohlgemerkt. Ich habe einen hölzernen Spieß in Stein verwandelt, zumindest sah es so aus. Vielleicht war er auch nur mit Asche überzogen. Ich stand wahnsinnig unter Druck. Alle haben mich beobachtet. Du weißt ja, wie das ist - na ja, oder auch nicht. Wer von euch war denn schon in einer Knirpsschule? Keiner, stimmt's?«
    Artemis packte ihn an der Schulter. »Hör auf mit dem Gefasel, Nummer Eins. Du musst dich konzentrieren.«
    »Ja, natürlich. Konzentrieren. Sammeln. Nachdenken.«
    »Genau. Und jetzt versuch, ob du sie zurückholen kannst. Das ist die einzige Möglichkeit, Hybras zu retten.«
    Minerva umkreiste vollkommen fasziniert die Skulptur. »Diese Statuen sind tatsächlich echte Dämonen. Sie waren die ganze Zeit unter uns. Ich hätte es erkennen müssen, aber Abbot sah so anders aus.«
    Holly landete neben dem Mädchen. »Es gibt noch mehr Arten, von denen du nichts weißt. Eine davon wäre dank deiner Einmischung beinahe ausgelöscht worden. Du hast Glück gehabt - wenn das passiert wäre, hätte ein Dutzend Artemis Fowls nicht ausgereicht, um dich vor der Polizei der Unterirdischen zu retten.«
    »Schon klar. Ich habe mich bereits entschuldigt. Können wir das nicht abhaken?«
    Holly musterte sie mit gerunzelter Stirn. »Freut mich, dass du dir so schnell verzeihst.«
    »Schuldgefühle mit sich herumzutragen kann die geistige Gesundheit beeinträchtigen.«
    »Diese Kindergenies«, grummelte Holly.
    Auf dem Podest berührte Nr. 1 einen der versteinerten Zauberer mit den Händen. »Also, neulich auf Hybras stand ich nur da und hatte den Spieß in der Hand. Ich war ziemlich aufgeregt. Und dann fing es einfach an. Ich hatte nicht vor, ihn in Stein zu verwandeln.«
    »Könntest du jetzt nicht genauso aufgeregt sein?«, fragte Artemis.
    »Was? Einfach so? Ich weiß nicht. Mir ist ein bisschen komisch, um ehrlich zu sein. Ich glaube, es liegt an dem Kleid. Von dem Muster wird einem ganz blümerant.«
    »Und wenn Butler dir Angst einjagt?«
    »Das ist nicht dasselbe. Ich brauche echten Druck. Ich weiß, dass Mister Butler mir nichts tun würde.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher.«
    »Haha. Sehr witzig, Artemis. Ich sehe schon, vor dir muss ich mich in Acht nehmen.«
    Butler überprüfte gerade seine Sig Sauer, als er Geräusche auf dem Flur hörte. Er lief zur Sicherheitstür und spähte durch das kleine Fenster aus Panzerglas. »Wir kriegen Gesellschaft«, verkündete er und entsicherte die Waffe. »Kong hat uns gefunden.« Er feuerte eine Salve auf den elektronischen Schließmechanismus, sodass der Chip durchbrannte und die Tür verriegelte. »Sie werden nicht lange brauchen, um die Tür aufzukriegen. Wir müssen die Zauberer aufwecken und von hier verschwinden, und zwar sofort!«
    Artemis sah Nr. 1 an und deutete mit dem Kopf auf die Sicherheitstür. »Reicht der Druck?«
     
    * * *
     
    Auf der anderen Seite der Tür standen Kong und seine Leute vor einer qualmenden Nummerntastatur.
    »Verdammt«, fluchte Kong. »Er hat das Schloss gekillt. Wir müssen uns reinschießen. Wir haben keine Zeit für Fisimatenten. Don, hast du die Kiste?«
    Der Angesprochene hielt den Metallkoffer hoch. »Hier.«
    »Gut. Falls da drinnen durch irgendein Wunder ein Dämon sein sollte, schnall ihm das Ding ans Handgelenk, und zwar fest. Ich will nicht, dass er mir noch mal entwischt.«
    »Alles klar. Wir haben Granaten dabei, Boss. Sollen wir die Tür aufsprengen?«
    »Nein«, entgegnete Kong barsch. »Ich brauche Minerva, und ich will sie unverletzt. Wer ihr auch nur ein Haar krümmt, kriegt es mit mir zu tun, verstanden?«
    Alle nickten. War ja auch nicht kompliziert.
     
    * * *
     
    Im Ausstellungsraum wurde Artemis ein wenig nervös. Er hatte gehofft, Kong würde das Hochhaus sofort verlassen, aber der Killer musste im Aufzug das Ausstellungsplakat gesehen haben und zu dem gleichen Schluss gekommen sein wie er selbst.
    »Tut sich schon was?«, fragte er Nr. 1, der zaghaft über den Arm einer Statue rieb.
    »Noch nicht. Ich geb mir ja Mühe.«
    Artemis klopfte ihm auf die Schulter. »Streng dich an. Ich habe keine Lust, in einem Wolkenkratzer in eine Schießerei zu geraten. Im günstigsten Fall landen wir alle in einem taiwanesischen Gefängnis.«
    Okay , dachte Nr. 1. Konzentrier dich. Reich hinein in den Stein.
    Er ergriff die Hand des steinernen Zauberers und bemühte sich, etwas zu fühlen. Nach dem bisschen, was

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