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Die verlorenen Welten von Cronus

Die verlorenen Welten von Cronus

Titel: Die verlorenen Welten von Cronus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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da draußen hat ihn vorzeitig zur Explosion gebracht.« Er hob den Kopf, als würde er in die Ferne lauschen. »Das Problem ist nur, daß da draußen nichts ist. Und bei den Torpedos, die wir benutzen, gibt es keine Blindgänger, sie reparieren sich automatisch selbst.«
    »Dann war es wieder mal mein Pech. Ich habe ein einziges Mal bei einem Preisausschreiben gewonnen, und auf dem Weg, den Preis abzuholen, brach ich mir das Bein.«
    »Ich glaube nicht an Pech oder Glück, Tez. Irgend etwas muß die Detonation verursacht haben. Also müssen wir die Systeme so lange überprüfen, bis wir wissen, was das war. Wir haben einen zweiten Torpedo im Abschußrohr, der Computer überwacht alle Systeme, und wir haben alles auf fünfzig verschiedene Arten überprüft. Gib mir noch fünf Minuten, um die Orter einzustellen, dann feuerst du ihn mit denselben Einstellungen ab, die du vorhin benutzt hast.«
    »Warum feuerst du ihn nicht ab?«
    »Wie gesagt, ich glaube nicht an Pech.«
    Kurz darauf schoß der Torpedo aus dem Schacht und entfernte sich von der Shellback. Alle seine Meßwerte wurden genau aufgezeichnet. Der Torpedo war allerdings so schnell, daß sein Entfernungsmesser bald außer Reichweite war und nur noch das starke Positionssignal durchkam. Neunzehn Stunden später verstummte auch dieses und bewies damit, daß die Reichweite dieses Torpedos noch geringer gewesen war als die seines Vorgängers.
    Ancor fluchte ausgiebig und wollte noch einmal den Waffenleitstand durchchecken, als ihm ein Gedanke kam. Er ging zum Computer, rief die Flugdaten des Torpedos auf und führte einige kurze Berechnungen durch. Die Ergebnisse kamen, und er mußte sich erstaunt setzen. Wenn man die Strecke, die die Shellback in der Zwischenzeit zurückgelegt hatte, berücksichtigte, hieß das, daß der zweite Torpedo zwar eine erheblich kürzere Strecke geflogen war – aber an derselben Stelle wie der erste detoniert war!
    Die Stelle war immer noch zwölf Millionen Kilometer entfernt, was dem Zeitraum von drei Tagen entsprach. Nur hätte alles, was groß genug war, um Raum-Torpedos zu zerstören, auf dem Schirm des Fernradars auftauchen müssen, wenn es nicht durch die Explosionen zerstört worden war. Ancor glaubte nicht daran, daß bei der riesigen Ausdehnung des Trans-Aster-Raums irgend etwas durch Zufall getroffen wurde. Die mathematische Wahrscheinlichkeit dafür war verschwindend gering. Und wenn dieses etwas vom zweiten Torpedo zerstört worden war, warum hatte das nicht bereits der erste getan? Oder war es immer noch irgendwo da draußen, unsichtbar für ihren Radar? Er drückte den Knopf des Kommunikators.
    »Dein Kopf ist aus der Schlinge, Tez. Irgend etwas hat die Torpedos abgefangen, aber frag mich ja nicht, was. Ich fürchte, wir müssen noch einen hinterherschicken, um das herauszufinden. Diesmal gebe ich dir aber andere Koordinaten.«
    »In Ordnung, Maq, schieß los.«
    Der dritte Torpedo flog auf einem Kurs, der leicht von dem der Shellback abwich. Für sechzehneinhalb Stunden lauschten sie dem Rufsignal, während der Radar versuchte, das winzige Objekt über die immer größer werdende Entfernung in der Ortung zu behalten. Dann verstummte das Signal, und dem Fernradar war nicht mehr der geringste Hinweis auf die Existenz des Torpedos zu entlocken. Ancor überprüfte die Entfernung und stellte fest, daß sie mit jener identisch war, in der die beiden Vorgänger detoniert waren. Das war vor allem interessant, da der letzte Torpedo einem leicht abweichenden Kurs gefolgt war. Die einzige Erklärung, die Maq dafür hatte, war, daß man vor ihnen eine unsichtbare Wand errichtet hatte.
    Der Gedanke war furchterregend. Die Shellback wäre, wenn ihnen nicht der Zufall beiseite gestanden hätte, mit voller Raumgeschwindigkeit von fünfundvierzig Kilometern pro Sekunde gegen das Hindernis geprallt. Von ihnen und dem Schiff wäre nicht mehr als ein weißglühender Blitz übriggeblieben. Auch wenn die ›Wand‹ immer noch knapp acht Millionen Kilometer und damit ungefähr fünfzig Flugstunden entfernt war, konnten sie zu Recht behaupten, noch einmal knapp davongekommen zu sein.
    Maq teilte Cherry mit, daß sie vielleicht gezwungen wären, ihren Flugplan zu ändern. Möglicherweise mußten sie sogar die Hoffnung begraben, überhaupt zur Jupiter-Schale zu gelangen. Ancor kehrte an den Radar und die Orter zurück und versuchte vergeblich, ein Bild dieser unglaublichen Sperre zu erhalten. Er vermutete, daß es sich dabei um eine neue Falle von

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