Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verraeterin

Die Verraeterin

Titel: Die Verraeterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Geissinger
Vom Netzwerk:
volle Länge seines erregten, pochenden Ständers spüren konnte.
    Er wollte ihr mehr geben. In diesem Moment wollte er ihr alles geben – alles, worum sie ihn bat, alles, um dieses schmerzende Verlangen in seiner Brust, dieses Dröhnen in seinen Ohren und dieses Gift in seinem Blut zu besänftigen – das Gift, das er vom ersten Moment an, als er sie gesehen hatte, in sich hatte aufsteigen spüren.
    Er wollte in ihr sein. Er wollte hören, wie sie seinen Namen stöhnte. Er wollte … Plötzlich riss sie sich von ihm los.
    Sie stand da und starrte ihn fassungslos und keuchend an, die Arme noch immer um seinen Hals geschlungen. Dann wich sie mit einem entsetzten Schrei zurück und schlug ihm hart ins Gesicht.
    »Hurensohn!«, keuchte sie fassungslos.
    Er rieb sich die Wange, wo sie ihn getroffen hatte, und versuchte, sich auf die Tatsache zu konzentrieren, dass ihr der Kuss offensichtlich nicht mehr gefiel. In seinem Inneren jedoch tobte unvermindert sein Verlangen nach ihr.
    »Du weißt, dass das nicht mein Name ist, oder?«, erwiderte er trocken.
    »Was zum Teufel … Wie konntest du nur? Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«
    Den letzten Satz sprach sie so laut aus, dass er in der Marmorkuppel des Doms tausendfach widerhallte. Er wurde zu einer Echo-Symphonie, die die Stille in den riesigen Hallen der Kirche durchbrach. Von allen Seiten war nun empörter Protest und gemurmelter Tadel zu hören. Doch Xander achtete nicht darauf.
    Trotz des unbequemen Drucks in seiner Hose und der schrecklichen Erkenntnis, dass es vielleicht nicht er gewesen war, an den sie bei diesem leidenschaftlichen Kuss gedacht hatte, versuchte er, seine Stimme neutral und professionell zu halten, als er ihr antwortete.
    »Du hast mich gebeten, dir zu helfen …«
    » Das habe ich aber nicht damit gemeint!«
    »Weil ich ihn nirgendwo in der Nähe wahrnehmen konnte, schien mir das die beste Möglichkeit, die Verbindung zu durchbrechen. Ansonsten wäre ich ihm gefolgt.« Er räusperte sich. »Was sonst?«
    Morgan zitterte. Ihre Wangen waren gerötet. Offensichtlich stand sie nun nicht mehr unter dem Zauber, der sie zuvor gefangen gehalten hatte. Mit ihrem stolzen Gebaren, den funkelnden Augen sah sie hinreißend aus, trotz ihrer Verwirrung. Und offensichtlich war sie auch verdammt wütend.
    In diesem Moment war er froh, dass sie noch immer das Band um den Hals trug.
    »Willst du mir damit sagen, dass du wusstest, dass das funktionieren würde?«, fragte sie misstrauisch. Sie verschränkte die Arme über der Brust und sah ihn mit schmalen Augen an.
    Auch er verschränkte die Arme, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und blickte kalt auf sie herab. »Natürlich. Welchen Grund sollte ich sonst haben, dich zu küssen?«
    Ihre Nasenflügel bebten. Mit einer Kopfbewegung warf sie die Haare über ihre Schulter. »Ich verstehe«, sagte sie und schien wieder etwas mehr von ihrer Unnahbarkeit zurückzugewinnen. »Findest du mich also so abstoßend?«
    Xander schwieg. Er musterte sie mit einem Blick, von dem er wusste, dass er gnadenlos abschreckend wirkte. Er wollte das Richtige tun und diesem ganzen Wahnsinn endlich ein Ende machen. Aber er konnte es nicht. Er brachte es einfach nicht über sich, Ja zu sagen. Sie verstand sein Schweigen trotzdem als Bejahung ihrer Frage und wurde noch röter. »Geht mir genauso. Wir sind also quitt.«
    Er schenkte ihr ein grimmiges Lächeln und trat zur Seite. »Sollen wir uns dann wieder dem Geschäftlichen zuwenden? Kannst du ihn noch immer spüren?«
    Sie schluckte hörbar und sah sich um. »Nein«, sagte sie leise. »Der Bann ist gebrochen.«
    »Und als du zuerst …« Er suchte nach dem passenden Wort. »… als du zuerst die Verbindung gespürt hast – wo warst du da?«
    Sie wies mit dem Kinn auf eine Seitenkapelle in der Nähe, die mit Mosaiken und Statuen verziert war und in deren Mitte ein Altar aus Holz, Stein und Marmor stand. Darauf befanden sich in einer Glasvitrine die schrecklichen Überreste eines toten Papstes.
    »Ich möchte, dass du mit mir dorthin gehst. Und wenn du irgendetwas spürst, ganz gleich was, werden wir sofort von hier verschwinden, und ich kehre später allein zurück. Verstanden?«
    Sie antwortete nicht. Sie sah ihn auch nicht an, und er fragte sich, ob sie das jemals wieder tun würde.
    »Morgan«, sagte er etwas sanfter, da er eine andere Taktik versuchen wollte. »Verstehen wir uns?«
    Nach einem Augenblick nickte sie abrupt mit dem Kopf. Ja, sie hatte ihn verstanden.
    Ein

Weitere Kostenlose Bücher