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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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auf dem Pferd sicher hinsetzte.
    „Du durchgeknallter Idiot!“, schaffte sie noch zu keuchen, als ihr aufging: Als er nach unten gegriffen hatte, um sie derart rasant nach oben zu heben, konnte er sich ausschließlich mit den Beinen auf dem Pferd gehalten haben. „Du hättest uns beide umbringen können!“
    „Was zum Teufel hast du dir denn gedacht, was du da veranstaltest?“, schrie er zurück, wobei der Wind seine Worte nach hinten wegriss.
    Ihr ging auf, dass sie einen weiten Bogen gezogen hatten und nun wieder auf das Grüppchen Zombies da hinten in der Ferne zu donnerten. „Nein!“, schrie sie zu ihm nach hinten, wobei sie sich in dieser Halbumarmung verdrehte und fast rückwärts runterfiel, seitlich von dem galoppierenden Pferd runter.
    Der Kristall an der langen Kordel hüpfte und prallte gegen ihren Bauch, schwer und heiß, aber immer noch umhüllt von seinem schweren Beutel. Sie beugte sich nach vorn, um ihn so etwas zur Ruhe zur bringen, denn auf gar keinen verdammten Fall würde sie diese Mähne da loslassen. Ganz besonders nicht, weil ihr Arsch sich bewegte und rumsprang, wie ein Maiskorn im Fett einer heißen Popcornpfanne.
    „Ich muss erst die da erledigen“, erwiderte er mit einer entschlossenen Stimme an ihrem Ohr. „Muss das Mädchen finden.“
    „Nein“, schrie sie und riskierte es noch einmal, sich auf ihrem Platz umzudrehen. Dabei prallte sie fast mit der Schläfe gegen sein Kinn und er warf ihr rasch einen Blick nach unten zu. „Sie haben sie gefunden! Kehr um, Theo!“
    „Sie haben sie gefunden?“ Die Anspannung in seinem Oberkörper ließ ein wenig nach, aber sie schossen immer noch auf die Zombies zu, sein Arm um sie war so unnachgiebig wie zuvor.
    Der Kristall wurde wärmer und die Hitze sickerte in ihren Bauch, wo sie sich nach vorne gebeugt hatte, um ihn schützend zu umfangen, und sie machte sich Sorgen, dass die Temperatur das Pferd stören könnte. Und die Zombies, so wenige das auch waren, würden ihn auch bald spüren, wenn sie Theo nicht dazu brachte, umzudrehen. „Bitte! Kehr um! Es ist zu gefährlich!“
    Ab da trieb er das Pferd bereits nicht mehr ganz so sehr an und sie spürte, wie er sich etwas von ihr wegsetzte, um auf sie runter blicken zu können. „Bist du verletzt? Ist alles in Ordnung bei dir?“
    „Bring mich wieder zurück. Bitte“, sagte sie und vermied die Frage, aber ließ ihm ganz offensichtlich in dem Glauben, dass sie verletzt war. „Sie haben sie gefunden. Das muss reichen.“
    Ihre Zähne klapperten jetzt; irgendwie half ihr der eigene Körper jetzt auch dabei, Theo in die Irre zu führen. Selena packte die Mähne noch fester und fühlte, wie seine Beine sich bewegten, als er das Pferd weniger antrieb. Das Tier reagierte, wurde langsamer und wendete, um wieder in Richtung Siedlung zu gehen. Was nicht heißen wollte, der Mustang ging im Schritt oder auch nur im Trab; sie befanden sich immer noch im Galopp – aber wenigstens war das Tempo nicht ganz so halsbrecherisch.
    Was gut war ... und schlecht. Denn jetzt war sie sich noch mehr und ganz schrecklich bewusst, wurde fast verrückt bei den Einzelheiten um sie: die Wärme, die ihr den Rücken entlang sickerte, der nackte, muskulöse Arm neben ihrem, der Schoß, in dem man sie nun positioniert hatte, und der saubere, maskuline Duft von Vonnies Seife vermischt mit Rauch vom Feuer, Wein und Theo.
    Und in dem Moment war sie sich nicht ganz sicher, was eine größere Bedrohung für ihren Verstand darstellte: seine Nähe oder die Zombies mit den orangenen Augen, die in der Ferne davonstolperten.
    Sie hatte das ungute Gefühl, dass es nicht die Zombies waren.

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    VIER
     
    Theo hatte schon lange nicht mehr so einen Kick verspürt.
    Das Streicheln von dichtem, süß duftendem Haar der Frau vor ihm kombiniert mit der Wut, die in Schockwellen von ihr ausströmte, steigerte den Kick nur noch.
    Nicht dass das hier die schlaueste Sache gewesen war, die er je getan hatte – auf sie zuzurasen und wie Viggo Mortensen in Hidalgo herabzuschießen und sie nach oben zu sich aufs galoppierende Pferd zu befördern. Aber was für einen Adrenalinschub, als sie genau vor ihm landete. Waghalsig, aber wann war er denn nicht ein bisschen verrückt gewesen?
    Aber es war schon eine Weile her, seit er sich derart hatte mitreißen lassen. Scheiße noch mal, hatte er diese Art von Kick vermisst.
    Theo grinste in der Dunkelheit, er hielt immer noch die Fackel in der einen Hand und bekam immer wieder einen Mund voll von

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