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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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ausflippen, das weißt du.“
    „Die Hälfte von Envy hält mich für verrückt.“ Sein Gerede von den Fremden und ihr Wunsch, die noch verbliebenen Reste der menschlichen Rasse zu beherrschen, ganz zu schweigen von den Entführungen und den Massakern, die mit den Zombies zusammenhingen, hatte man schon längst als die Spinnereien eines senilen, alten Mannes abgetan.
    „Das ist eine verdammt wahre Aussage“, sagte Zöe. „Scheißgut, dass wir wissen, dass du es nicht bist.“
    „Stimmt.“ Da niemand ihm irgendwie Beachtung schenkte, machte das für sie leichter, den geheimen Widerstand aufzubauen.
    „Nun, ich hätte ja gesagt, ich würde mit dir gehen, aber du würdest alles langsamer machen“, sagte Zöe zu ihm, aber da war Sorge in ihren Augen. „Denk dran, dein Haar bedeckt zu halten, alter Mann. Diese scheißarsch Zombies mögen Blondinen.“
    Lou kicherte. „Silber und Blond sind zwei Paar Stiefel, aber die können das zum Teufel noch mal nicht auseinander halten. Sag Sage, ich bin ok. Sie macht sich gerne Sorgen.“
    „Sie ist nicht die Einzige“, grummelte Zöe mit einem kurzen Blick zu Envy hin. „Quent wird ein scheißriesen Pickel an meinem Arsch sein.“ Sie runzelte die Stirn und verströmte nur noch Missmut.
    „Willst du etwa sagen, das ist er noch nicht?“ Die Streitereien zwischen Zöe und Quent waren schon legendär aufgrund ihrer Lautstärke, der Wortgefechte und ihrer Häufigkeit. Natürlich wusste jeder, dass auf diese Schlachten meistens gleich sehr ausgiebige Versöhnungen auf ihrem Zimmer folgten. Und manchmal in den Treppenhäusern, wie Lou aus eigener Erfahrung wusste.
    Er war immer noch dabei sich zu entscheiden, ob er von dieser Gratis-Darbietung peinlich berührt oder entzückt sein sollte.
    Zöes Miene verfinsterte sich. „Teufel, ja. Er könnte keine größere Nervensäge sein, versucht sich immer in meine Jagdausflüge zu drängeln, mir zu erzählen, wie ich es anstellen soll. Der und seine arsch-piekfeinen Bomben. Aber es wird noch schlimmer werden.“ Sie presste ihre Lippen aufeinander, dachte nach. „Zum Teufel, ich habe vielleicht vier Monate. Wenn ich etwas Weites zum Anziehen finde, verflucht.“
    Es dämmerte. „Du bist schwanger?“ Dann fing er an leise zu lachen. Allein der Gedanke ... es war komisch und erschreckend zugleich.
    „Sssch!“, fuhr sie ihn an, als ob die Bäume mithörten. „Sag’s nicht so laut oder er wird mich morgen schon wegsperren. Es wird das verdammt letzte Mal sein, dass er mich alleine losziehen lässt.“ Sie legte die Hände in die Hüften. „Vielleicht sollte ich mit dir mitgehen ... Ich könnte zurückkommen, wenn all das hier zur Hölle nochmal vorbei ist. Dann würde ich ihn nicht immer im Nacken sitzen haben, die ganze Scheißzeit.“
    Lou lachte jetzt schon laut. Zöe, mit einem Baby? Er konnte es sich kaum vorstellen. Sie würde das arme Ding wahrscheinlich in einem Beutel an ihrer Brust festzurren und es mit auf Ganga-Jagd nehmen. „Ich denke besser nicht. Ich gehe richtig in der Annahme, dass er nichts davon weiß?“
    Ihre mandelförmigen Augen wurden ganz groß. „Was zum Teufel? Denkst du ich bin scheißbescheuert? In dem Moment, wo er das rausfindet, sehe ich keinen Pfeil mehr für neun Monate. Oder länger.“ Sie stöhnte. „Er wird scheiß ausflippen, mit mir.“
    „Du – uhm – scheinst nicht allzu glücklich drüber zu sein“, wandte Lou vorsichtig ein.
    „Nun ja. Es kommt etwas überraschend, Scheiße nochmal.“
    Das Herz wurde ihm ein bisschen schwer. Er und Elsie ... sie waren gerade dabei, Eltern zu werden, aber alles lief schief, als sie versuchte zu entbinden. Es war mehr als neunundvierzig Jahre her, aber er trauerte immer noch um sie beide. Wenn er nur eine von beiden jetzt hätte...
    „Ich will sagen, was zum Teufel soll ich nur tun – als Mom? Ich weiß einen Scheiß über das Kindergroßziehen und all den Mist. Aber ich denke, Quent ... der wird einen verdammt guten Papa abgeben“, sagte Zöe. Und das Lächeln auf ihrem Gesicht war gerade weich genug, um ihn wissen zu lassen, dass sie damit klarkommen würde. Wenn sie sich erst einmal an den Gedanken gewöhnte.
    „Meinen Glückwunsch“, sagte Lou. „Und ... bleib in der Nähe von Envy. Falls irgendwas schiefgeht. Damit Elliott sich darum kümmern kann.“
    Zöe pustete ein empörtes Schnauben hoch in ihr Lockengewirr. „Fang du bloß nicht auch noch an mit mir. Du musst doch wohin. Worauf zum Teufel wartest du denn noch?“
    Lou

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