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Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Titel: Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Barnholdt
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Fernsehen.
    Nachdem Cooper eine Runde Paintball gespielt hatte, kam er zurück in unseren Empfangsbereich und verbrachte den ganzen restlichen Tag bei mir, redete und lachte mit mir und besorgte mir Getränke aus der Snackbar. Und als er mich fragte, um wie viel Uhr ich denn Feierabend hätte und ob ich was mit ihm unternehmen möchte, da sagte ich Ja. Also hat er mich zum Essen eingeladen und mich hinterher bis zur Haustür begleitet. Am nächsten Morgen in der Schule wartete er bereits bei meinem Spind auf mich.
    Eines Tages, nur sechs Wochen später, als ich langsam wieder klar denken konnte und wir gerade bei ihm zu Hause lernten, beschloss ich, mir seine Sachen genauer anzusehen. Es war ja nicht meine Schuld, dass ich langsam durchdrehte. Alle anderen hatten dazu beigetragen. Ich wusste genau, dass die Leute einfach nicht verstehen konnten, wie jemand wie ich sich einen Kerl wie Cooper Marriatti hatte angeln können. Und das machte mich total paranoid.
    Cooper war also gerade unten und holte sich ein Glas Wasser, während ich vorgeblich über meinen Geschichtshausaufgaben saß, aber stattdessen beschloss, mich in sein E-Mail-Konto zu hacken. Als ich das nicht schaffte, versuchte ich es auf die altmodische Art und durchwühlte einfach seine Schubladen. Und da fand ich es. Das Aufnahmeformular der 318er, auf dem stand, Cooper müsse mit mir zusammen sein, um aufgenommen zu werden. Für alles, was er mit mir anstellte, bekam er Punkte, zum Beispiel fünf Punkte für einen Kuss. Und sobald er eine gewisse Punktzahl erreicht hatte, war er drin.
    Ich rastete natürlich total aus und brüllte und schrie, und Cooper versuchte, mich zu beruhigen, doch ich wollte nicht zuhören. Ich stürmte aus seinem Haus und redete mir ein, ich würde nie wieder ein Wort mit ihm wechseln. Doch insgeheim hoffte ich natürlich, er würde mich anrufen. Was er nicht tat. Das war vor dreieinhalb Wochen, und bis heute haben wir auch wirklich kein Wort miteinander geredet.
    »Ich bin ja so was von blöd«, jammerte ich Clarice und Marissa jetzt vor. Ich meine, ist doch wahr. Verdammte Scheiße, immerhin bin ich eine der besten Schülerinnen an der Schule; wie konnte mir nur so etwas passieren? Ganz zu schweigen davon, dass ich inzwischen eigentlich meine Lektion hätte lernen sollen, was das Verlieren von Dingen angeht. Obwohl. Wenn ich es mir jetzt so überlege … ich glaube, mein lila Notizbuch war in meinem Schließfach. Wahrscheinlich haben die das aufgebrochen und es einfach GEKLAUT !
    »Nein, bist du nicht«, tröstet mich Marissa. »Du bist einzig und allein den absolut misogynen und lächerlich hierarchischen Strukturen an Schulen in der modernen Gesellschaft zum Opfer gefallen. Du musst dir dein Selbstbestimmungsrecht zurückerobern.«
    »Okay, ich bin mir nicht ganz sicher, was das bedeutet«, meint Clarice. Sie sieht Marissa stirnrunzelnd an. »Kannst du das bitte noch mal mit einfachen Worten wiederholen? Denn ganz ehrlich, das ist nicht …«
    Plötzlich unterbricht Marissa sie. »Ohmeingott«, meint sie und packt mich am Arm. » OH. MEIN. GOTT .«
    »Was denn?«, frage ich. »Autsch, du tust mir weh.« Ich wische mir mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht, richte mich kerzengerade auf und versuche mich von ihren Klauen zu befreien.
    »Da ist Jeremiah«, sagt sie. » JEREMIAH IST HIER IN DIESEM KLUB. «
    »Okay«, entgegne ich. Oje, oje, oje. Ihre Finger graben sich in meinen Arm, und das tut verdammt noch mal weh, das kann ich euch sagen.
    »Er ist da drüben mit Julia Concord, was will er denn mit der ?«
    »Ich schätze, die Antwort darauf kennen wir alle«, sagt Clarice, denn, na ja, Julia Concord ist irgendwie … tja, sagen wir es so, sie lässt keinen abblitzen. Letztes Jahr hat man sie mal dabei erwischt, wie sie bei einer Schulversammlung einem Jungen einen geblasen hat. Die beiden hatten sich aber auch überhaupt nicht bemüht, das zu verheimlichen. Sie sind einfach nur unter der Tribüne verschwunden und übereinander hergefallen.
    »Dieser Wichser!«, brüllt Marissa und rammt ihre Faust auf den Tisch.
    »Wo wir schon von misogynen Hierarchien reden«, meint Clarice. Mit fliegenden Fingern tippt sie eine SMS in ihr Handy. »Das ist doch genau das, was ich dir die ganze Zeit klarmachen will. Jungs tun alles, um dich glauben zu lassen, sie wären mit dir zusammen, und dann rennen sie los und machen mit jeder rum, die sie in die Finger kriegen. Deshalb ist es ja auch so wichtig, sich nichts vormachen zu

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