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Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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nicht verkehrt von mir? Wenn es auf der anderen Seite des Syndik-Gebiets tatsächlich eine nichtmenschliche intelligente Spezies gibt, die die Menschheit hereingelegt hat, damit sie aus eigenem Antrieb in jedem wichtigen, von Menschen bewohnten Sternensystem eine Bombe von ungeheurer Zerstörungskraft platziert, müssen wir uns dann nicht die guten Dinge vor Augen führen, die die Menschheit zusammenhalten? Womöglich haben wir jetzt einen gemeinsamen Gegner.«
    Womöglich. Dieses Wort hing einen Moment lang in der Luft. »Ich wünschte, ich wüsste es. Ich kann ja nicht einmal mit Gewissheit sagen, ob es diese Fremden überhaupt gibt. Was wollen sie von uns? Welchen Plan verfolgen sie? Kann ich diese Flotte sicher nach Hause bringen, ohne einen Kampf zwischen der Allianz und den Syndikatwelten auszulösen, der beide Seiten auslöschen wird?«
    Eine Weile saß er da und versuchte, an gar nichts zu denken, sondern seinen Geist schweifen zu lassen, um offen zu sein für Nachrichten, die für ihn bestimmt waren. Doch nichts geschah. Er seufzte und wollte eben aufstehen, da fiel ihm noch etwas ein. »Ich weiß nicht, was mit Victoria los ist. Aber irgendetwas stimmt mit ihr nicht, etwas, worüber sie weder mit mir noch mit sonst jemandem reden will. Ich weiß, sie gehört nicht zur Familie, doch wenn ich etwas für sie tun kann, dann zeigt es mir, falls es euch gestattet ist. Ich weiß wirklich nicht mehr, wie ich zu dieser Frau stehe, aber sie hat anderen Menschen viel gegeben.«
    Er streckte den Arm aus, um die Kerze zu löschen. Dabei zitierte er die uralten Worte: »Gebt mir Frieden, gebt mir Führung, gebt mir Weisheit.«
    Als er den kleinen Raum verließ, fühlte er sich deutlich besser.
     
     
    »Bei den Aufzeichnungen, die die Marines in der Bergbaueinrichtung bei Baldur bergen konnten, findet sich einiges interessante Material.«
    Diese Nachricht von Lieutenant Iger aus der geheimdienstlichen Abteilung war nicht sehr aufschlussreich, aber Geheimdienstler machten sich immer einen Spaß daraus, unverständlich und rätselhaft zu klingen, als wüssten sie immer etwas mehr als das, was sie einem tatsächlich sagen wollten. In diesem Fall hatte die Methode Erfolg, da sich Geary prompt auf den Weg in die Abteilung machte. »Was haben Sie denn entdeckt?«
    Lieutenant Iger und einer von seinen Petty Officers hielten Geary einen tragbaren Reader hin. »Es ist da drauf, Sir«, erklärte Iger.
    Er nahm sich das erste Dokument vor. »Liebe Asira …« Das war ein privater Brief. Er überflog den Text, dann auf einmal wurde er langsamer. »Wir bekommen nicht die Ersatzteile, die wir brauchen, um alles am Laufen zu halten. Wir müssen einen Teil der Ausrüstung ausschlachten, damit der Rest weiterhin funktionstüchtig bleibt … Letzte Woche wurden die Rationen wieder knapp … Es gibt Gerüchte über eine neue Welle von Einberufungsbescheiden. Sag mir bitte, dass diese Gerüchte nicht wahr sind … Wann wird dieser Krieg zu Ende sein?«
    Er hob den Kopf. »Stammt das aus den Unterlagen der Sicherheitspolizei dieser Einrichtung? Ich nehme an, der Verfasser dieser Zeilen stand unter Arrest.«
    Iger schüttelte den Kopf. »Diese Datei war zum Senden vorgesehen, Sir. Die Sicherheitsleute hatten sie bereits weitergeleitet.«
    »Sie machen Scherze.« Geary betrachtete wieder den Brief. »Ich nehme nicht an, dass Sie mich zu sich gerufen haben, weil Sie mir sagen wollen, dass es auf den Syndikatwelten viel freier zugeht, als man mich hat glauben lassen.«
    Der Lieutenant und der Petty Officer grinsten beide. »Nein, Sir«, antwortete Iger. »Das ist nach wie vor ein Polizeistaat. Aber das ist nur einer von vielen Briefen, die wir alle aus dem Sendespeicher der Syndiks geholt haben, und die meisten von ihnen enthalten ganz ähnliche Aussagen. Wir haben die Namen der Briefeschreiber mit den Dateien verglichen, die die Marines aus der Sicherheitsabteilung geholt haben, und von routinemäßigen Einträgen abgesehen, liegt gegen diese Leute nichts vor.«
    »Wieso nicht?« Geary hielt den Reader hoch. »Sind das nicht genau die Äußerungen, für die man auf den Syndikatwelten ins Arbeitslager geschickt wird?«
    »Richtig, Sir.« Iger war nun wieder ernst. »Zumindest sollte das der Fall sein. Aber allem Anschein nach wurden in dieser Einrichtung offene Klagen geduldet. Entweder waren die Sicherheitskräfte extrem nachlässig, oder die Unzufriedenheit über die allgemeine Lage hat ein solches Ausmaß angenommen, dass derartige

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