Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
Vom Netzwerk:
wieder das Wort. »Wenn es keine weiteren Fragen gibt, lasst uns weitermachen. Wir müssen noch ein paar Einzelinterviews führen. Matthew, du bist als Erster dran. Bitte geh mit Mark und Jesse. Und der Rest von euch: Denkt dran, dass die Interviews absolut vertraulich sind, also bitte kein Rumschleichen und Lauschen. Sucht euch irgendeine andere Beschäftigung, bis wir fertig sind. Wenn wir mit Matthew durch sind, brauchen wir dich, Stefan. Das sollte dann ungefähr in einer dreiviertel Stunde sein. Spätestens in einer Stunde.«
    »Alles klar«, meinte Stefan. »Ich bleibe in der Nähe des Camps.«
    »Und danach machen wir mit dir weiter, Roberta«, erklärte Stuart. »Aber bis dahin dauert es noch etwas, du kannst also erst noch was anderes machen.«
    Sie nickte.
    Matthew trat mit dem Speer in der Hand vor und folgte Mark und Jesse in den Dschungel. Der Rest spaltete sich wieder in die üblichen Cliquen und Grüppchen auf. Sal und Richard suchten ihr primitives Angelzeug zusammen - Netze, ein paar angespitzte
Stöcke, die sie als Speere und Ruten benutzten, und ein paar Haken, die sie bei einer Challenge gewonnen hatten - und machten sich auf den Weg zum Strand. Stefans Gruppe ließ sich am Lagerfeuer nieder, stocherte in der Glut herum und fachte sie wieder an. Als Sal und Richard das Lager verließen, rief Stefan ihnen hinterher: »Wo wollen die Herren denn hin?«
    »Fischen«, erwiderte Sal.
    »Blödsinn. Haltet ihr das wirklich für klug, wo doch die Möglichkeit besteht, dass das Wetter ungemütlich werden könnte?«
    Sal zuckte mit den Schultern. »Sturm hin oder her, wir müssen was essen. Ich weiß ja nicht, wie es euch so geht, aber ich habe den verdammten Reis satt. Wir sind wieder da, bevor der Regen kommt.«
    »Passt auf die Brandung auf«, warnte Jeff. »Kann sein, dass schon die Flut kommt. Und wir wollen ja nicht, dass ihr weggespült werdet.«
    »Wir kommen schon klar«, versicherte Richard.
    Als sie weg waren, zog Jerry Becka, Shonette, Troy und Ryan beiseite. Da er etwas Interessantes witterte, folgte Stuart ihnen mit seiner Ersatzkamera.
    »Okay«, begann Jerry. »Dieser Sturm hat uns unerwartet etwas Zeit verschafft, das müssen wir ausnutzen. Wer will Roberta bearbeiten? Wie wäre es mit dir, Becka?«
    Becka zögerte. »Ich weiß nicht. Ich bin nicht sehr gut in Intrigen und Hinterlist.«

    »Du schaffst das schon«, beharrte Jerry. »Das ist wie beim Schach.«
    »Ich bin eine erbärmliche Schachspielerin. Mein Bruder hat mich immer geschlagen.«
    »Brauchen wir Roberta denn überhaupt?«, fragte Ryan. »Ich meine, wir sind doch schon sieben in unserem Bündnis. Wir haben die Wahl in der Hand, warum sollten wir sie also noch umstimmen?«
    »Nur zur Sicherheit«, meinte Jerry. »Seien wir doch mal ehrlich - wenn Stefans Gruppe auf einen von uns zukommt, können wir dann wirklich sicher sein, dass nicht einer aus unserem Bündnis die Seiten wechselt?«
    »Ich bestimmt nicht«, fauchte Troy. »Dieser verdammte Schwanzlutscher.«
    »Stimmt«, nickte Jerry, »du bestimmt nicht, Troy, aber das können wir nicht mit Sicherheit von allen behaupten. Richard und Sal zum Beispiel. Roberta bei uns zu haben würde uns einfach zusätzliche Sicherheit verschaffen. Außerdem könnte es nützlich sein, einen Spion in Stefans Gruppe zu haben. Also, wer will mit ihr reden?«
    »Ich kann es versuchen«, meldete sich Shonette. »Ich bin sowieso mit dem Früchtesammeln dran. Wie wäre es, wenn Ryan und ich sie fragen, ob sie uns helfen könnte? Und dann reden wir mit ihr über Stefan, während wir vom Camp weg sind.«
    »Das könnte funktionieren«, nickte Jerry. »Aber die anderen könnten sich fragen, warum nicht
Becka oder Troy mit euch gegangen sind. Oder vielleicht wollen sie sogar auch mitkommen. Wir müssen sie ablenken.«
    Stirnrunzelnd fragte Ryan: »Und wie?«
    »Weiß ich noch nicht«, gab Jerry zu. »Wir müssen einfach improvisieren. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, könnten wir …«
    Er unterbrach sich und musterte Troy, der nervös mit seiner Kappe herumspielte.
    »Was ist los?«, fragte er ihn.
    »Habe ich euch doch schon gesagt. Ich brauch mein verdammtes Nikotin, Mann. Ignoriert mich einfach. Ich komme schon klar.«
    »Hast du schon versucht, auf irgendwas rumzukauen, Zweigen oder so?«, fragte Becka.
    »Zweige? In Zweigen ist kein Nikotin, Becka.«
    »Vielleicht solltest du etwas essen«, schlug Shonette vor. »Das habe ich gemacht, als ich aufgehört habe. Ich habe fast sieben Kilo

Weitere Kostenlose Bücher