Die Verschollenen
all das hinter einer Tür, die sich nicht öffnen lässt. Was sollte es sonst sein?«
»Interessant«, stellte Drask fest. »Es sieht so aus, als wäre Ihr Extragalaktisches Flugprojekt von Anfang an schlecht geplant gewesen. Dass so schnell Bedarf an einem Gefängnis bestand, lässt darauf schließen, dass die Passagiere nicht gut ausgewählt wurden.«
»Oder dass ihnen etwas Drastisches zugestoßen ist«, sagte Mara. »Raumkoller oder so.«
»Könnte das hier auch eine Quarantänestation gewesen sein?«, überlegte Luke.
»Unwahrscheinlich«, sagte Drask. »Es gibt nicht genug Betten für den Fall einer Epidemie. Und mit einem kleineren Problem wäre man sicher besser in den Einrichtungen der Schiffe fertig geworden.«
»Er hat Recht«, stimmte Mara zu. »Außerdem sehe ich hier keine Anzeichen von medizinischer Ausrüstung.« Sie zeigte auf den Bereich. »Und siehst du, was es hier ebenfalls nicht gibt?«
Luke verzog das Gesicht. »Nein.«
»Ich schon«, sagte Drask finster. »Es gibt keine Leichen.«
»Nicht einmal die Überreste von Leichen«, bestätigte Mara. »Was entweder bedeutet, dass irgendwann in den letzten fünfzig Jahren jemand durch diese Tür gekommen ist und die Toten weggeschafft hat …«
»… oder sie sind lebendig herausgekommen«, beendete Luke den Satz für sie.
»Das nehme ich an«, stimmte Mara ernst zu. »Ich frage mich auch, ob der Zeitpunkt des Ausbruchs einen Einfluss auf den Kampf hatte.«
»Oder vielleicht auf das Auftauchen dieses Schiffs im Chiss-Raum«, warf Drask ein. »Dieses Rätsel konnte immer noch nicht gelöst werden.«
Mara nickte. »Luke, weißt du etwas über die Gesetze, die zu dieser Zeit in Kraft waren? Wofür könnten die Jedi, die dieses Projekt begleiteten, jemanden eingesperrt haben?«
»Ich weiß es nicht«, Luke schüttelte den Kopf. »Aber ich verstehe nicht, wieso man irgendwen außer den gewalttätigsten oder psychotischsten Individuen überhaupt so weit vom Rest der Expedition entfernt isolieren würde. Es gab doch sicher auf jedem Dreadnaught ein Bordgefängnis, um mit den üblichen Gesetzesbrechern zurechtzukommen.«
Der Hauch einer Wahrnehmung berührte Maras Geist. »Jemand kommt«, sagte sie und nahm das Lichtschwert vom Gürtel.
»Wer?«, fragte Drask und zog sein Charric. »Hüter Pressor und seine Leute?«
Mara konzentrierte sich und versuchte die Personen, die sich dort näherten, zu identifizieren.
Luke schaffte es vor ihr. »Alles in Ordnung«, sagte er und hängte das Lichtschwert wieder an den Gürtel. »Es sind Fel und seine Sturmtruppler.«
»Ist Aristocra Chaf’orm’bintrano bei ihnen?«, fragte Drask.
»Nein«, antwortete Mara. »Auch Feesa oder die Geroons nicht. Es sind nur die fünf Imperialen.«
»Sie haben geschworen, ihn zu schützen«, sagte Drask finster. »Warum sind sie nicht bei ihm?«
»Das weiß ich nicht«, erwiderte Luke und ging auf die offen gehaltene Tür zu. »Gehen wir und fragen sie.«
Sie trafen auf die Imperialen zwei Räume weiter in Richtung der Turbolifts. »Oh«, sagte Fel, als die beiden Gruppen aufeinander zukamen. »Ich hatte nicht erwartet, Sie drei hier zu finden. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte. Was halten Sie von der kleinen Falle unserer Gastgeber?«
»Wo ist Aristocra Chaf’orm’bintrano?«, warf Drask ein, bevor Luke oder Mara antworten konnten. »Warum sind Sie nicht bei ihm, um ihn zu schützen?«
Fel wirkte verblüfft. »Immer mit der Ruhe, General«, sagte er. »Er ist da oben wohl kaum allein. Ihre drei Krieger sind bei ihm, erinnern Sie sich?«
»Außerdem, wenn Pressor einen von uns töten wollte, hätte er das schon lange tun können«, fügte Mara hinzu.
»Sie hat Recht«, sagte Fel. »Ich bin sicher, dass es dem Aristocra gut geht.«
»Das ist sehr beruhigend«, fauchte Drask. »Wissen Sie auch nur, wo er sich befindet?«
»Nicht genau«, sagte Fel. »Aber nach dem Geräusch der Turbolift-Kabine zu schließen, als sie sich wieder in Bewegung setzte, sind wir ziemlich sicher, dass sie nach D-Fünf gefahren ist, zum nächsten Dreadnaught.«
»Warum sind Sie ihnen dann nicht gefolgt, nachdem Sie selbst geflohen waren?«, fragte Drask.
»Weil ich dachte, es sei sinnvoller, aus einer Richtung zu kommen, aus der Pressor und seine Leute uns nicht erwarten.« Nun klang auch Fel ein wenig verärgert. »Es gibt drei andere Turbolift-Rohre, die wir benutzen können, um nach D-Fünf zu gelangen: eins achtern auf diesem Deck, die anderen beiden längsschiffs in dieser
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